Europäische Wissenschaftler entschlüsseln Schweinegenom
Erkenntnisse sollen auch für Tierzucht Verbesserungen bringen
Insgesamt 13 Mio. Euro Forschungsgeld seitens der EU ist für das Projekt „European Network for Pig Genomics“(PigNet), die Entschlüsselung des Schweinegenoms vorgesehen. Insgesamt sind 17 Länder an dem Forschungsvorhaben beteiligt, berichtet die Universität Göttingen. Ziel der Untersuchungen ist es, die Rolle der Gene bei Entwicklung, Wachstum, Gesundheit und Reproduktion zu entschlüsseln, um damit Erbkrankheiten aufzuspüren. Auch sollen damit neue Wege in der Tierzucht aufgezeigt werden, die zu einer verbesserten Tierhaltung beitragen und für eine größere Sicherheit in der Fleischproduktion sorgen.
„Schweinefleisch macht etwa 40 Prozent der Weltfleischproduktion aus, etwa 16 Prozent wird in Europa produziert“, so Bertram Brenig vom Tierärztlichen Institut der Universität Göttingen, einem der Partner des europäischen Forschungsvorhabens. „Die intensive Schweinezucht und -haltung stellt immer höhere Anforderungen an Hygiene, tiergerechte Haltung, Nachhaltigkeit, Produktqualität und Produktsicherheit und erfordert damit kontinuierlich neue Erkenntnisse der Tierwissenschaft in Fragen der Genetik, der Physiologie, der Nahrungskunde und der Pathologie“, meint der Göttinger Wissenschaftler.
Im Rahmen von „PigNet“ sollen die europäischen Forschungen auf diesem Gebiet gebündelt und intensiviert werden. „Von diesem Projekt werden wichtige Impulse ausgehen, nicht nur für die beteiligten Institute, sondern auch für die potenziellen Nutzer der Forschungsergebnisse“, so Brenig. Auf deutscher Seite sind neben dem Tierärztlichen Institut der Universität Göttingen auch das Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Universität Kiel und das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere in Dummerstorf beteiligt. Brenig wurde zum Mitglied des nationalen Management Komitees ernannt, das die deutschen Aktivitäten innerhalb von PigNet koordinieren und umsetzen wird.
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