BASF-Vorstandsvorsitzender: "Weltweites Wirtschaftswachstum deutlich langsamer als erwartet."
Vor dem Hintergrund weiterhin hoher Rohstoffkosten, schwächerer Wachstumssignale in Europa und einer derzeit nicht erkennbaren Trendwende in den USA rechnet die BASF nicht mit einem Ergebnisanstieg für das 2. Quartal. „Wir wollen jedoch an unserem ehrgeizigen, mittelfristigen Ertragsziel festhalten und für die Jahre 2000 bis 2002 unser Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen um durchschnittlich mindestens 10 Prozent steigern“, sagte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Jürgen Strube auf einer Veranstaltung vor Führungskräften des Unternehmens. „Dieses Ertragsziel werden wir nur mit größten Anstrengungen erreichen“, fügte er hinzu. Er forderte die Führungskräfte auf, Innovationen und Investitionen in schnelle Markterfolge umzusetzen und das vom Vorstand beschlossene Maßnahmenpaket zügig zu realisieren.
Zu diesen Maßnahmen zählen:
- Das laufende Investitionsprogramm wird um ein Fünftel verringert. Mittelfristig sollen die Investitionen auf die Höhe der Abschreibungen zurückgeführt werden.
- Weltweit werden 10 Standorte und weitere 14 Anlagen an anderen Standorten geschlossen und damit Kapazitäten vom Markt genommen.
- Die Weiterentwicklung der weltweiten Organisationsstrukturen im Rahmen des Programms „Fit For the Future“ wird beschleunigt durchgeführt.
„Mit diesen Maßnahmen passen wir unser Geschäft dem deutlich langsameren weltweiten Wirtschaftswachstum an“, sagte Strube und verwies auf die positiven und negativen Einflüsse im laufenden Geschäft. Im Laufe des 2. Quartals 2001 haben sich folgende Faktoren negativ auf das Geschäft ausgewirkt:
- Die Wachstumssignale in Europa und vor allem in Deutschland sind nicht stärker, sondern schwächer geworden. Auch in den USA ist im 2. Quartal keine Trendwende zu erkennen. Dies wirkt sich zunehmend auf das Wachstum in Asien aus.
- Einige der neuen Produktionsanlagen der BASF in Asien und Deutschland gehen verzögert in Betrieb und leisten noch keinen Ergebnisbeitrag.
- Der Produktionsausfall in der Superabsorberanlage in Birkenhead, Großbritannien, verringert das Ergebnis.
- Die unerwartet weiter gestiegenen Rohstoffkosten lassen sich auf dem Markt noch nicht im notwendigen Umfang mit Preiserhöhungen auffangen.
- Viele Kunden rechnen mit tendenziell sinkenden Ölpreisen, haben ihre Vorräte reduziert und kaufen vorsichtiger.
- Das laufende Investitionsprogramm der BASF in den USA belastet in dem derzeitigen konjunkturell schwächeren Umfeld das Ergebnis in besonderem Maße.
Es gibt jedoch auch eine Reihe von Faktoren, die sich positiv auf das Geschäft der BASF auswirken:
- Die BASF ist regional besser aufgestellt als viele ihrer Wettbewerber und nutzt ihre ausgeprägten Verbundvorteile.
- Das ausgewogene Portfolio ermöglicht der BASF gerade in Zeiten hoher Ölpreise zusätzliche Erträge aus dem Öl- und Gasgeschäft.
- In den USA stützen die Zinssenkungen und die steuerlichen Entlastungen die Erwartung, dass sich dort die wirtschaftliche Entwicklung zum Jahresende wieder belebt.
- Mit innovativen Produkten wie dem Pflanzenschutzsystem Clearfield® und der neuen Klasse von Dämmstoffen unter dem Markennamen Neopor® erzielt die BASF schnelle Markterfolge.
- Mit der Weiterentwicklung ihrer weltweiten Organisation strebt die BASF jährliche Kostenvorteile in Höhe von rund 400 Millionen Euro an.
„Dass wir unseren Führungskräften und Mitarbeitern in einem schwierigen Umfeld einiges zutrauen können, zeigt die derzeit erfolgreich verlaufende Integration des im vergangenen Jahr von American Home Products erworbenen Pflanzenschutzgeschäfts. Wir werden deshalb auch bei verlangsamtem Wirtschaftswachstum unsere Stellung als führendes Chemieunternehmen behaupten“, sagte Strube.
Die BASF ist ein transnationales Unternehmen der chemischen Industrie, das seinen Wert durch Wachstum und Innovation nachhaltig steigern will. Die BASF bietet ihren Kunden ein leistungsfähiges Sortiment, das hochveredelte Chemikalien, Kunststoffe, Farbstoffe und Pigmente, Dispersionen, Fahrzeug- und Industrielacke, Pflanzenschutzmittel, Feinchemikalien sowie Erdöl und Erdgas umfasst. Die ausgeprägte Verbundstrategie ist eine besondere Stärke der BASF: Sie sichert Kostenführerschaft und somit langfristig entscheidende Wettbewerbsvorteile. Mit einem Umsatz von rund 36 Milliarden Euro und 103 000 Mitarbeitern im Jahr 2000 ist die BASF eines der weltweit führenden Chemieunternehmen. Die BASF richtet ihr Handeln am Leitbild der nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung, Sustainable Development, aus. Die BASF ist börsennotiert in Frankfurt (BAS), London (BFA) und New York (BF).
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