„Grüner“ Wasserstoff made in Afrika

Wasserstoff als Basis einer nachhaltigen Energiewirtschaft, gewonnen durch Elektrolyse von Wasser mithilfe erneuerbarer Energien: Im Bild eine polymerelektrolytmembran-basierte Stack-Kombination bei der Charakterisierung im Elektrolyse-Teststand. Copyright: Forschungszentrum Jülich

„Afrika ist ein Kontinent mit schnellwachsender Bevölkerung und steigendem Energiebedarf. Die Herausforderungen des Klimawandels und einer nachhaltigen, klimaneutralen und sicheren Energieversorgung in Afrika und Europa können wir nur gemeinsam meistern. Länder im Westen und Süden Afrikas bieten dabei ein enormes Potenzial für erneuerbare Energien.

Damit lässt sich nachhaltig Wasserstoff produzieren, den wir für die Energiewende brauchen“, erläutert Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel MdB. Welche wichtige Rolle Wasserstoff im Energiesystem der Zukunft spielt, zeige die Nationale Wasserstoffstrategie, die die Bundesregierung am Mittwoch im Kabinett auf den Weg bringt.

So soll Wasserstoff die fossilen Brennstoffe großflächig ersetzen, als Speicher für erneuerbare Energien dienen, Mobilität ermöglichen und die verschiedenen Energiesektoren miteinander koppeln – und das alles effizient und kostengünstig.

„Im Forschungszentrum Jülich haben wir bereits vor einigen Jahren die Weichen für die Forschung zu grünem Wasserstoff als Basis einer nachhaltigen Energiewirtschaft gestellt“, erklärt Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums.

„Die Jülicher Wasserstoffforschung reicht von den Grundlagen bis hin zu Technologien zur Herstellung, Speicherung und Nutzung des Wasserstoffs in neuen Anwendungsfeldern in Mobilität, Energiewirtschaft und industrieller Produktion. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie grüner Wasserstoff in großen Mengen erzeugt werden kann, wie er über weite Strecken und in großen Mengen unter Nutzung bestehender Infrastrukturen transportiert werden kann und wie er mit Power-to-X-Technologien zu synthetischen Kraftstoffen und Industriechemikalien weiterverarbeitet werden kann.“

Wichtigste Partner auf afrikanischer Seite sind die beiden Zentren für Klimaforschung in Ghana (West African Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use, WASCAL) und in Namibia (Southern Africa Science Centre for Climate Change and

Adaptive Land Management, SASSCAL). Gemeinsam mit Forschenden, Ingenieuren und Technikern vor Ort sollen in den nächsten zwei Jahren potenzielle Standorte für Anlagen ermittelt werden, mit denen erneuerbare Energien – zum Beispiel aus Photovoltaik – erzeugt und damit in Kombination mit Elektrolyseuren Wasserstoff gewonnen werden kann.

Dabei werden wissenschaftliche, technologische und wirtschaftliche Aspekte ebenso berücksichtigt wie Umweltschutz, Klimawandel und soziale Komponenten. So dürfen zum Beispiel keine landwirtschaftlichen Flächen und Wasserressourcen genutzt werden, die für die Versorgung der Menschen in Afrika existenziell sind.

Die Ergebnisse des Projektes„H2Atlas-Africa“ sind vielseitig einsetzbar: als Orientierungshilfe für den Bau von Pilotanlagen ebenso wie als Roadmap für den Aufbau einer grünen Wasserstoff-Wirtschaft in Ländern südlich der Sahara, die von Politik und potenziellen Investoren genutzt wird. Auf wissenschaftlicher Seite ist ein enger Austausch von Forschenden und Studierenden geplant, ergänzt durch Workshops und Graduiertenschulprogramme, die WASCAL, die RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich gemeinsam organisieren.

Themenseite Wasserstoff:
https://www.fz-juelich.de/portal/DE/Forschung/EnergieUmwelt/wasserstoff/_node.html

Pressemitteilung „Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende“ (20. Mai 2020)
https://www.fz-juelich.de/portal/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/2020-05-20-h2-strategie/_node.html

Achtung! Nach dem offiziellen Projektauftakt stellen wir Ihnen morgen ab 15 Uhr unter diesem Link Bild- und Videomaterial bereit:
https://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2020/2020-06-08-wasserstoff.html

Ansprechpartner:
Dr. Solomon Nwabueze Agbo
Forschungszentrum Jülich, Unternehmensentwicklung
Tel.: 02461 61-1666
E-Mail: s.agbo@fz-juelich.de

Pressekontakt:
Erhard Zeiss
Pressereferent Forschungszentrum Jülich
Tel.: 02461 61-1841
E-Mail: e.zeiss@fz-juelich.de

Das Forschungszentrum Jülich leistet wirksame Beiträge zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Information, Energie und Bioökonomie. Es konzentriert sich auf die Zukunft der Informationstechnologien und -verarbeitung, komplexe Vorgänge im menschlichen Gehirn, den Wandel des Energiesystems und eine nachhaltige Bioökonomie. Das Forschungszentrum entwickelt die Simulations- und Datenwissenschaften als Schlüsselmethode der Forschung weiter und nutzt große, oft einzigartige wissenschaftliche Infrastrukturen. Dabei arbeitet es themen- und disziplinenübergreifend und nutzt Synergien zwischen den Forschungsgebieten.

Media Contact

Erhard Zeiss Forschungszentrum Jülich

Weitere Informationen:

https://www.fz-juelich.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Arzneimittelforschung mit zellbasierten Testsystemen

Bayerische Förderung: Fraunhofer in Würzburg treibt Arzneimittelforschung mit zellbasierten Testsystemen voran. Am Freitag, den 13. Dezember 2024, besuchte Staatssekretär Tobias Gotthardt aus dem bayerischen Wirtschaftsministerium das Würzburger Fraunhofer-Institut für Silicatforschung…

Substrate aus Schafswolle sollen Torf im Gartenbau ersetzen

Die Hochschule Hof arbeitet in einem neuen Forschungsprojekt an der Entwicklung nachhaltiger Substrate für die Pflanzenproduktion. Unter der Leitung von Dr. Harvey Harbach untersucht eine Forschungsgruppe gemeinsam mit regionalen und…

Geothermiesysteme im Forschungszentrum der Universität Bayreuth

Wie Geothermische Energie Bayerns Grüne Zukunft Durch Nachhaltige Energie Gestaltet

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Förderung des Forschungsverbundes „Geothermische Allianz Bayern“ verlängert, wobei die Universität Bayreuth (UBT) für weitere vier Jahre weiterhin als Mitglied beteiligt bleibt….