TV-Doku: Geruchsinn, Gedächtnis und künstliche Nasen

TV-Doku „Feine Nase - Geruchsinn, Emotionen, menschliches Gedächtnis und künstliche Nasen“ – von Susanne Päch.
© Vorschaubild: mce mediacomeurope GmbH

Riechen – der unverstandene Sinn des Menschen! Wie wichtig er ist, was wir heute darüber wissen und wohin uns das tiefere Verständnis des Riechens auch bei Robotern und bei der Entwicklung von künstlichen Nasen führen kann, das stellt HYPERRAUM.TV in seiner neuen Sendung vor.

Susanne Päch beleuchtet das Thema mit dem Geruchsinn-Experten  Amir Madany, der am Institut für Neuro- und Bioinformatik der Uni in Lübeck forscht. Der ehemalige Robotiker untersucht inzwischen die Wahrnehmung von Gerüchen bei Menschen. Sein Ziel: die systematische, bioinformatisch dokumentierte Vermessung der rund fünfhundert unterschiedlichen Riechsensoren, die sich in der Nase des Menschen befinden – übrigens weniger als bei anderen Säugern wie Mäusen oder Hunden.

Durch die Entwicklung des Farbsehens hat sich beim Menschen der Geruchssinn etwas zurück entwickelt. Dennoch ist Madany überzeugt, dass er nicht nur für das Wohlbefinden, sondern auch für das Gedächtnis des Menschen eine Schlüsselrolle spielt. Denn wie kein anderer Sinn ist das Riechen mit dem sogenannten episodischen Gedächtnis des Menschen gekoppelt.

Der allergrößte Teil der Informationen aus den Riechrezeptoren wird beim Menschen jedoch nur unbewusst verarbeitet. Auch wenn dieser Geruchsteppich vor allem im verborgenen Untergrund wirkt, so hat er deshalb dennoch in der so stark vernetzten menschlichen Wahrnehmung  große Bedeutung. Doch die Erforschung der rund 20.000 Sinneszellen, die geschätzt eine Billion Moleküle unterscheiden können, steckt in den Kinderschuhen.

Zuletzt wirft Susanne Päch den Blick in die Zukunft der Unterhaltungselektronik. IBM hat schon vor vielen Jahren prognostiziert, dass die sensorische Erfassung, Codierung und Übertragung von Gerüchen vor der Türe steht. Tatsächlich gibt es Fortschritte auf diesem Gebiet. Das technologische Problem beginnt erst dann, wenn codierte Geruchsdaten nicht nur digital verarbeitet, sondern – wie beim Geruchskino – wieder in die analoge Welt  geholt werden sollen. Bis wir eine Technologie haben, die die feine menschliche Nase mit realistisch anmutenden, aber digital codierten Geruchsmustern emotional erreichen kann, ist es ein langer Weg – auch weil noch viele Forschungsfragen auf dem Weg dahin gänzlich offen sind.

Ansprechpartner:

Dr. Susanne Päch

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