Universität Osnabrück: Neues Forschungsprojekt zur Untersuchung von Biofilmen
Mikroorganismen sind allgegenwärtig und besiedeln saubere Oberflächen in einem atemberaubenden Tempo. Je stärker der bakterielle Belag ist, desto schwieriger ist er wieder zu entfernen. „Anlagen der lebensmittelverarbeitenden Industrie müssen permanent von derartigen Belägen oder Biofilmen freigehalten werden“, erklärt der Osnabrücker Biologe Prof. Dr. Karlheinz Altendorf. In einem Forschungsprojekt der Universität Osnabrück sind die Teams um Privatdozent Dr. André Lipski und Altendorf gemeinsam mit Forschungsgruppen der Universität Duisburg-Essen und den Brauereien Moritz Fiege (Bochum) und der Bitburger Brauerei den besonderen Eigenschaften der oberflächenbesiedelnden Bakterien auf der Spur. Das zweijährige Forschungsprojekt wird seit Juni mit rund 243.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.
„Die Untersuchung der speziellen Schwachstellen dieser Pionierbakterien soll, durch Anpassung und Optimierung der Reinigungsmaßnahmen, die Biofilmbildung bereits im Ansatz wirkungsvoll verhindern“, so Dr. Lipski. Als erster Schritt werden nun die wichtigen Erstbesiedler identifiziert und auf besondere Eigenschaften und Schwachstellen hin untersucht. In Abstimmung mit den beteiligten Industriepartnern werden diese Erkenntnisse später in Reinigungs- und Desinfektionsprozeduren integriert. Ziel ist es, den zeitlichen, materiellen und personellen Aufwand dieser Arbeiten gezielt zu reduzieren ohne Abstriche am hohen hygienischen Standard zuzulassen. Dies wird wiederum durch einen optischen Sensor gewährleistet, der an der Universität Duisburg-Essen speziell für den Nachweis von geringsten bakteriellen Ansiedlungen entwickelt und zusammen mit den Industriepartnern erprobt wird.
Bereits in einem früheren gemeinsamen Forschungsprojekt der Universität Osnabrück mit der Privatbrauerei Rolinck, der Bitburger Brauerei sowie der Abteilung Mikrobiologie der Universität Duisburg wurden die Möglichkeiten einer Reduzierung von Reinigungs- und Desinfektions-Mitteln untersucht und aufgezeigt. Finanziert wurde das mehrjährige Programm seinerzeit ebenfalls von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Weitere Informationen:
PD Dr. André Lipski, Universität Osnabrück,
Fachbereich Biologie/Chemie,
Barbarastr. 11, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969-2276, Fax +49 541 969-2870,
e-mail: lipski@biologie.uni-osnabrueck.de
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