Soziale Roboter in Stadtverwaltungen des Ruhrgebiets

Der soziale Roboter kann in Bibliotheken unterstützen.
HRW

Wissenschaftlerinnen der HRW überzeugen mit „RuhrBotS“.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Konzeption eines Kompetenzzentrums für den Praxiseinsatz von Assistenzrobotern mit 50.000 Euro. Das Projekt „RuhrBotS – Bürgernahe und nutzendengerechte soziale Roboter in den Stadtverwaltungen der Metropole Ruhr“ hat – bei überzeugender Konzeption – die Chance auf eine Förderung in Höhe von bis zu 4 Millionen Euro, zur Umsetzung und Einrichtung des Kompetenzzentrums. Das weibliche Forscherteam der Hochschule Ruhr West möchte soziale Roboter für Stadtverwaltungen entwickeln.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Konzeption eines Kompetenzzentrums für den Praxiseinsatz von Assistenzrobotern mit 50.000 Euro. Das Projekt „RuhrBotS – Bürgernahe und nutzendengerechte soziale Roboter in den Stadtverwaltungen der Metropole Ruhr“ hat – bei überzeugender Konzeption – die Chance auf eine Förderung in Höhe von bis zu 4 Millionen Euro, zur Umsetzung und Einrichtung des Kompetenzzentrums. Das weibliche Forscherteam möchte soziale Roboter für Stadtverwaltungen entwickeln.

Roboter in der Produktion, Fertigung oder Logistik sind schon lange keine Seltenheit mehr. Der Einsatz im sozialen Kontext ist dagegen aus verschiedenen Gründen noch nicht sehr verbreitet. Die Förderrichtlinie „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktion in der Praxis” des BMBF möchte das ändern. Im Forschungsprogramm Mensch-Technik-Interaktion (MTI) „Technik zum Menschen bringen“ werden Forschungsvorhaben gefördert, die interaktionsfähige Assistenzroboter für den Einsatz im sozialen Kontext, z. B. im Gesundheitswesen, Wohnen, Kommunikation oder Dienstleistungen, entwickeln.

Ein rein weibliches, interdisziplinäres Forscherteam der HRW hat sich dieser Herausforderung gestellt und konnte in Phase 1 der Ausschreibung bereits überzeugen: Die Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. phil. Sabrina Eimler (Professorin für Human Factors & Gender Studies), Dr. phil. Carolin Straßmann (Lehr-kraft für besondere Aufgaben, Schwerpunkt robotische Assistenzsysteme), Prof. Dr.-Ing. Aysegül Dogangün (Professorin für menschzentrierte Technikentwicklung) und Prof. Dr. rer. pol. Simone Roth (Professorin für Allgemeine BWL, Schwerpunkt Marketing) haben für ihr Konzept der sozialen Roboter in Stadtverwaltungen der Metropole Ruhr eine Förderzusage erhalten. Dabei wurde das Team als eines von 15 Projekten (bei 60 Einreichungen) ausgewählt.

„Wir freuen uns sehr über die Förderzusage zu Phase 1 und sind froh, bereits jetzt kompetente Partner wie das inHaus-Zentrum der Fraunhofer Gesellschaft und Expert:innen der Stadtverwaltungen im Ruhrgebiet mit im Boot zu haben. Gemeinsam entwickeln wir ein umsetzbares und Nutzen-stiftendes Konzept für das Kompetenzzentrum“, sagt Projektleiterin Dr. Carolin Straßmann. Auch ein Anbieter von robotischen Unternehmen im Business-to-Business Bereich konnte bereits als Partner gewonnen werden, um konkrete Anwendungsfälle im Feld zu testen.

Um die Perspektive potentieller Nutzer:innen, also Bürger:innen und Beschäftigte der Stadtverwaltungen im Ruhrgebiet, zu berücksichtigen, führte das Team digitale Workshops durch. Damit wurden Bedarfe und Anwendungsszenarien, z. B. in Bibliotheken, erfasst, damit das Vorhaben maximal anwendungs- und nutzenden zentriert ausgerichtet ist. Eine erste Erkenntnis: Die sozialen Roboter sollten immer eng mit menschlichen Mitarbeiter:innen zusammenarbeiten und an die Bedürfnisse der Nutzer:innen angepasst werden. „Das wäre ja eine gute Sache. Wenn der Roboter erfasst, wer da vor ihm steht. Sind Kinder dabei passt er dementsprechend seine Texte an oder arbeitet mehr mit Filmchen als mit Text. Je nach dem reinkommt, bereitet er seine Ansprache anders vor“, sagte eine Teilnehmerin in den Workshops.

„Das Kompetenzzentrum soll verschiedene Perspektiven der Interaktion zwischen Menschen und Robotern in städtischen Verwaltungen beleuchten. Durch den menschzentrierten Ansatz kann ein echter Mehrwert auf allen Ebenen geschaffen werden”, so Carolin Strassmann. Die Konzeption, also die 2. Stufe des Antragsverfahrens, wird in diesen Tagen fertig gestellt sein und Ende August vor dem Fördergeber, der Öffentlichkeit und Gutachter:innen präsentiert. Überzeugen die Wissenschaftlerinnen mit ihrem Konzept gewährt das BMBF eine Fördersumme von bis zu 4 Mio. Euro für den Aufbau eines Kompetenzzentrums für soziale Roboter innerhalb des Ruhrgebiets. Sollte das Projekt also erfolgreich sein, könnte es sein, dass Bürger:innen in nicht allzu ferner Zukunft bereits am Eingang städtischer Institutionen von einem freundlichen, interaktiven Roboter begrüßt und beispielsweise bei der Suche nach passender Urlaubslektüre oder dem Beantragen eines neuen Ausweises unterstützt werden.

Das Team:

● Prof. Dr. phil. Sabrina C. Eimler ist Expertin für die Nutzung psychologischer Erkenntnisse in der Technikentwicklung. Neben physischen Robotern beforscht sie auch die Interaktion mit Robotern in Virtual Reality.

● Dr. phil. Carolin Straßmann ist erfahren in der Forschung mit robotischen Assistenzsystemen und beschäftigt sich mit der Wirkung und Gestaltung sozialer Roboter.

● Prof. Dr.-Ing. Aysegül Dogangün beschäftigt sich als Professorin für menschzentrierte Technikentwicklung und Expertin für Mensch-Technik-Interaktion mit adaptiven, lernen-den Systemen.

● Prof. Dr. rer. pol. Simone Roth ist Expertin für Markenführung und -kommunikation. Ihre Lehrveranstaltungen liegen in Themengebieten des Internationalen Marketings. Dabei hat sie zuletzt einen Fokus auf Social-Media-Anwendungen gelegt.

● Julia Hermann befasst sich mit der menschzentrierten Technikentwicklung und forscht zur partizipativen Ausgestaltung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Hochschule Ruhr West / Institut Informatik / Dr. Carolin Straßmann
Telefon: +49 208 88 254-794 / carolin.strassmann@hs-ruhrwest.de

http://www.hochschule-ruhr-west.de

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