Kostensenkung auf der Baustelle durch korrekte Wartung von Gummiketten

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Bagger und Bulldozer zählen im Tiefbau zu den wichtigsten Betriebsmitteln auf der Baustelle. Die Kosten für die Reparatur oder gar Neuanschaffung dieser Baumaschinen selbst sind hoch. Der unerwartete Arbeitsausfall der Geräte kann zusätzlich zum Leistungsverzug und Imageschaden der Firma führen. Mit der richtigen Wartung von Gummiketten können Schäden verhindert werden.

Wie, das erfahren Sie hier!

Die Fahrwerke von Kettenfahrzeugen beinhalten ausgewogene Systeme aus Antriebsmechanismen und beweglichen Teilen, welche dafür sorgen, dass die Kettensegmente in Bewegung bleiben. Daher ist das Fahrwerk mit ca. 50% der Gesamtkosten das teuerste Segment eines kompletten Fahrzeugs. Für eine lange Lebensdauer sollte das Fahrwerk regelmäßig gereinigt und idealerweise alle 1.000 bis 2.000 Stunden auf Schäden inspiziert werden. Diese Empfehlung gilt unabhängig vom Hersteller und vom Fahrzeugtyp.

Die durch Kettenräder angetriebene Gummikette verlangt dabei eine besondere Aufmerksamkeit.

Schließlich ist sie das Schlüsselglied für den effizienten Einsatz des gesamten Baufahrzeugs.

Die Kette aus Gummi wird häufig bei kleineren Fahrzeugen wie Raupen oder Baggern eingesetzt. Gegenüber der Stahlkette hat sie den Vorteil, auf sandigen Untergründen gut zu greifen und dabei weniger Schäden zu hinterlassen. Der geringe Gewichtsdruck erlaubt den optimalen Einsatz von Baumaschinen mit Gummiketten auf nassen oder matschigen Untergründen, wo Maschinen mit Stahlketten versinken. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Vibrationsneigung des elastischen Werkstoffs gegenüber Metall. Das ermöglicht höhere Geschwindigkeiten und führt zu weniger Geräuschemissionen, z. B. bei Arbeiten in geschlossenen Objekten. Das geringe Gewicht und die günstige Anschaffung einer Gummikette überzeugen auch den letzten Baustellenleiter, sich für dieses Material zu entscheiden. Für eine lange Haltbarkeit ist es zunächst wichtig, die richtige Größe einzusetzen. Hierzu dient die Angabe der Zahnabstände der Kettenräder sowie die notwendige Kraftübertragung auf die einzelnen Kettenglieder. Die Verwendung einer falschen Gummikette führt unmittelbarem Verschleiß und zum kurzfristigen Austausch.

Die tägliche Inspektion der Ketten vor dem Einsatz auf der Baustelle ist der einfachste Teil der Wartung. Hierzu müssen die Antriebskettenräder, die Hauptrollen, der Antriebsmotor, Rollen und Kettenbolzen, Ketten und Schuhe sowie der Steinschlagschutz in Augenschein genommen werden. Wichtig ist dabei, auf mechanische Schäden und auf Ölflecken zu achten.

Öl kann den Gummi der Kette angreifen und zerstören. Entdeckte Beschädigungen müssen schnellstmöglich behoben werden.

Bei täglicher Benutzung des Baufahrzeugs sollte alle zwei bis vier Monate eine gründlichere Inspektion idealerweise mit der Wartung des gesamten Fahrgestells durchgeführt werden.

Diese Untersuchung ist der wichtigste Teil der Kettenwartung.

Hierbei liegt der Fokus auf der Kettenspannung, der richtigen Ausrichtung der Ketten zueinander, den Kettenradzähnen, Kettenrädern und Umlenkrollen. Bei defekten Kettenrädern können einzelnen Glieder aus den Ketten gezogen werden. Beschädigte Rollen beeinträchtigen den Rollbereich der Gummikette.

Bei jeder Inspektion ist es wichtig, die einzelnen Elemente mit einem Hochdruckreiniger von Schmutz und Ablagerungen oder im Gummi eingefahrenen Gegenständen zu säubern.

Alles, was im Kettenstollen stecken bleibt, wie z. B. Asphalt kann dauerhaft schleifen, zum Abfallen der Kette oder durch die erhöhte Spannung im Material zu deren Zerstörung führen.

Darüber hinaus erhöhen angesammelte Fremdkörper das Gewicht des gesamten Baufahrzeugs und damit den Kraftstoffverbrauch. Für eine dauerhafte Schonung der Gummikette wird ein schonender Einsatz des Arbeitsgerätes empfohlen. Dazu zählen vor allem die Bewegungen auf Anhöhen vorwärts oder rückwärts. Seitwärtsbewegungen, wie z. B. bei der Fahrt mit einem Anstieg von der Seite führe zu einem erhöhten Kettenverschleiß. Ebenso das Verhalten bei 180 Grad Wendungen des Baufahrzeugs. Hier ist die Drei-Punkt-Wendung schonender für die Kette. Der verschleißärmste Untergrund für Gummiketten ist weich und nachgiebig. Daher zählen harte Gegenstände wie große spitze Steine, Schotter oder auch Bordsteinkanten zu den Hindernissen, die zu umfahren sind.

Bei längerem Stillstand des Baufahrzeugs sollten die Ketten immer etwas rotiert werden. Somit wird der einseitige Verschleiß durch das Gewicht auf die Kette verhindert.

Als Fazit aus den verschiedenen Schritten kann man feststellen, dass die Wartung von Gummiketten einfacher ist als bei Stahlketten. Dennoch muss sie regelmäßig durchgeführt werden, um unerwartete Ausfälle auf der Baustelle zu vermeiden. Schon die tägliche Inspektion der Kette vor dem Einsatz ist nicht teuer und führt zu einer langen Lebensdauer.

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