Neuer "Offener Kanal" Wien – Bürger-Fernsehen ohne Mainstream-Formate und Reality-TV
Bereits 60 Organisationen und Vereine wollen gemeinsam mit der Plattform Offener Kanal Wien das Programm für den „Offenen Kanal“ gestalten, der ab kommendem Jahr on air gehen soll. Laut Plattform sollen die Schwerpunkte des „offenen Kanals“ auf dem demokratischen und politischen Zugang und der Vermittlung von Medienkompetenz liegen. „Die Plattform engagiert sich seit zwei Jahren für die Umsetzung des Projekts „Offener Kanal Wien“ und möchte nun den Programmauftrag in Kooperation mit dem Herausgeberverein für den Offenen Kanal Wien“, sagte Medienwissenschaftlerin Renate Pittroff im Rahmen einer Pressekonferenz heute, Dienstag.
Die Stadt Wien finanziert den offenen Kanal in den nächsten drei Jahren mit jeweils einer Mio. Euro pro Jahr. Auf weitere Geldquellen durch Sponsoring und Werbung wird verzichtet. Die Plattform will als ProduzentInnenvereinigung und Interessenvertretung der Bereiche Kunst, Kultur, Medien etc. ein ausgewogenes Programm im neuen Fernsehkanal senden. „Der „offene Kanal“ ist nicht vergleichbar mit konventionellen Fernsehsendern und Rundfunkanstalten“, sagte Pittroff.
„Wir wollen keine Mainstream-Formate und auch kein Reality-TV senden“, sagte Johannes Schütz, Vorstand des Arbeitskreis offene Kanäle Österreich. Aufzeichnungswünsche hat die Plattform vor allem von Theater- und Ethnogruppen, die sich um die Darstellung von Minderheiten in der Öffentlichkeit bemühen, denn der „Offene Kanal“ sei eine wichtige Plattform für sprachliche Minderheiten. „Zum Beispiel sind im Offenen Kanal Berlin 40 Prozent der Sendungen nicht in deutscher Sprache“, sagte Martin Luksan, Obmann der Plattform Offener Kanal Wien.
„Die Plattform muss zuerst die rechtlichen Bedingungen schaffen, dann erst kommt die Frage nach den Formaten“, sagte Thomas Bauer, Mitbegründer des Herausgebervereins. Der Herausgeberverein schreibt im September die Stelle für die Geschäftsführung des offenen Kanals an die Interessensvertretungen aus. „Neben der Plattform offener Kanal ist auch Public Net Base interessiert mit der Stadt Wien den „offenen Kanal“ zu produzieren“, sagte Christian Frühwirt, Mitglieder des Herausgebervereins.
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