Neue Methoden zur Minimierung von Gerüchen sorgen für frische Luft

Schokolade ist eine köstliche Sache. Wem der Duft gerösteter Kakaobohnen jedoch dauerhaft in die Nase steigt, dem kann der Appetit auf die süße Versuchung schnell vergehen. Wissenschaftler der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) haben gemeinsam mit Forschern der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) sowie Universität Hamburg neue Analysemethoden und Verfahren zur Minimierung von Geruechen aus der Lebensmttelindustrie und Landwirtschaft entwickelt.

Gerüche, auch jene, die bei der Herstellung von Lebensmitteln entstehen, können zur Belästigung für Anlieger von Lebensmittelbetrieben werden – und für diese zum Problem. Hamburger Wissenschaftler haben in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt 3 Millionen Euro finanzierten Projekt nach effizienten Methoden zur „Erfassung und Minimierung von Gerüchen“ geforscht. Diese Analysemethoden und innovativen Verfahren zur Reduzierung von umweltbelastenden Geruchsemissionen aus der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie stehen im Mittelpunkt einer Tagung mit mehr als 160 Wissenschaftlern aus dem Bundesgebiet am Donnerstag und Freitag, 9. und 10. September, in der TUHH.

„Die Ergebnisse markieren einen Meilenstein auf dem Gebiet der Verringerung von Geruchsemissionen und platzieren Hamburg europaweit in der Spitze“, sagt Prof. Dr.-Ing. Bernd Niemeyer (HSU). Er ist der Leiter des Verbundprojektes, dem neben Wissenschaftlern auch Industriepartner angehören.

Forscher der TUHH haben Mikroorganismen eingesetzt, um Gerüche, die bei der Verarbeitung und Produktion von Lebensmitteln entstehen, zu minimieren. Ein anderes Verfahren ist die so genannte Absorption, bei der die Abluft regelrecht gewaschen wird. Diese Methode wird erfolgreich bei der Abtrennung so genannter Ranzstoffe aus Fetten und Ölen angewandt. Im Gegensatz dazu werden bei der Adsorption „geruchstragende“ Substanzen der Abluft entzogen, in dem diese an speziell modifizierten Feststoffen gelagert werden. Diesen Weg der Minimierung von Gerüchen haben Wissenschaftler der HSU erfolgreich getestet.

Zum erfolgreichen „Geruchsmanagement“, für das an der TUHH namentlich Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann steht, gehört neben der Entwicklung geeigneter Verfahren zur Beseitigung unangenehmer Gerüche, vor allem auch die Analyse der Inhaltsstoffe sowie das Aufspüren von Geruchsquellen.

Wissenschaftler der Universität Hamburg, namentlich die Professoren Hans Steinhart (Lebensmittelchemie), Wittko Francke, Wilfried König (beide Organische Chemie), haben Methoden der Feinanalytik entwickelt und werden diese sowie neu identifizierte Geruchsstoffe auf der Tagung präsentieren, während sich Prof. Dr. – Ing. Gerhard Matz von der TUHH für die „schnelle Analytik“ vor Ort mittels mobiler Messmethodik verantwortlich zeichnet.

In Verbindung mit der Tagung findet das jährliche Kolloquium zur Abwassertechnik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ralf Otterpohl statt.

Für Rückfragen:
Technische Universität Hamburg-Harburg
Prof. Dr. -Ing. Rainer Stegmann
040 / 428 78-3054

Media Contact

Jutta Katharina Werner idw

Weitere Informationen:

http://www.tuhh.de/aww

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Tropfsteine geben Auskunft über die Dynamik des Klimas in Europa

Geowissenschaftler untersuchen Stalagmiten in rumänischer Höhle, um regionale Niederschlagsmuster zu rekonstruieren. Dynamische Prozesse in der atmosphärischen Zirkulation wie der Nordatlantische Jetstream haben Einfluss auf regionale Veränderungen des Niederschlags. Das zeigen…

Torffreie Blumenerde soll Moore schützen

Herkömmliche Blumenerden und andere Gartensubstrate enthalten meist Torf, der aus Mooren gewonnen wird. Der Torfabbau setzt jedoch große Mengen CO2 frei. Um Moore, die darin vorhandene Artenvielfalt und das Klima…

Erwärmung verschärft Sauerstoffmangel in der westlichen Ostsee

Steigende Wassertemperaturen zehren Erfolge bei der Nährstoffverringerung auf. Überdüngung und steigende Wassertemperaturen setzen der Ostsee immer mehr zu: Sie führen zu einem gefährlichen Sauerstoffmangel in den tieferen Wasserschichten, was viele…