Learning Management Systeme (LMS) in Unternehmen und Organisationen
Wie LMS die Digitalisierung unterstützen
Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren merklich gewandelt. Damit auch die Anforderungen, die sich aus den Veränderungen für jeden Arbeitnehmer und sein Unternehmen ergeben. Die Partizipation an lebensbegleitenden Lernprozessen ist im Zuge der Globalisierung immer wichtiger geworden.
Zum Kennzeichen der modernen Arbeitswelt hat sich ein Wissensbestand etabliert, der nicht mehr zwangsläufig in Lehrbüchern zu finden ist, sondern im Prozess des Arbeitens und Lernens selbst entsteht. Diese neuen Potenziale setzen ihren Schwerpunkt nicht mehr nur auf der Basis eines bestehenden Faktenwissens fest, sondern sehen vor allem Bedarfe hinsichtlich der Methodik und angewandten Lerntechniken, wenn es darum geht, einen Lernprozess selbstständig zu organisieren.
Unternehmen verlangen in diesem Kontext von ihren Mitarbeitenden eine gesteigerte Eigenverantwortlichkeit bei der Ausführung von Aufgaben im Team. Die Rolle der Führungskräfte erfährt in diesem Kontext weitreichende Veränderungen. Während der Schwerpunkt von Führungskräften bislang im Bereich von Weisung und Kontrolle der Mitarbeitenden gesehen wurde, bewegt er sich in modernen Arbeitswelten im Bereich des Coachings und der Begleitung.
Kollaborative Lernzusammenhänge und Learning Management Systeme (LMS) werden durch diese Dynamik zu den wichtigsten Handlungsformen für die Weiterentwicklung der Mitarbeiterkompetenz und eines Unternehmens, das an zukunftsfähigen Lernzusammenhängen partizipieren will.
Collaborative Learning – Was ist das?
Unter der Formulierung ‚Collaborative Learning‘ (auch: kollaboratives Lernen) wird ein pädagogischer Ansatz verstanden, bei dem die Arbeits- und Lernprozess einer Gruppe verstärkt in den Vordergrund gestellt werden. Ziel ist es, den Lernprozess durch die Zusammenarbeit in der Gruppe zu verbessern.
Im Rahmen des kollaborativen Lernens arbeiten zwei oder mehr Personen in Interaktion miteinander an der Lösung von Problemen, erarbeiten Konzepte oder erledigen Aufgaben als Gruppe. Die Verantwortung der in diesem Kontext entstehenden Ergebnisse liegt bei den Teilnehmenden selbst. Eine Führungsposition wird von diesem Lernkontext nicht gewünscht.
Die Gruppe lenkt sich daher durch Selbstorganisation. Der Einbezug der Lernenden bei der Verarbeitung von Informationen und die Interaktion der Gruppenmitglieder führt dabei zur Erweiterung der eigenen Perspektive und sorgt dabei, bei Einsatz im Unternehmen, für die Bereicherung der Lernkultur und der dadurch geschaffenen Ergebnisse. Um diese Lernprozesse effektiv zu gestalten, empfiehlt sich der Einsatz eines Learning Management Systems (LMS).
Learning Management System – Was ist das?
Unter dem Begriff des Learning Management System wird eine Software verstanden, mit deren Hilfe die Lernprozesse in Unternehmen vereinfacht werden können. Das LMS organisiert die Verteilung und Verwaltung (und Erstellung) von für das Unternehmen relevanten Bildungsinhalten.
Über eine Plattform können Bildungsinhalte von dafür autorisierten Personen (Autor) hochgeladen und von Lernenden (Mitarbeiter) durch Zugriff über die entsprechende Plattform verwendet werden. Durch einen gesicherten Zugang via Passwort können Mitarbeiter, beim Einsatz im Unternehmen, auf die bereitgestellten Kurse zugreifen. Für Führungskräfte ist es dabei möglich, den Lernprozess des Einzelnen einzusehen.
Vorteile der Implementierung eines Learning Management System im Unternehmen
Agile Arbeitswelten machen die Integration von LMS in moderne Arbeitsabläufe für Unternehmen zunehmend interessanter. Begründet liegt das vor allem auch in den mit der Implementierung einhergehenden Vorteilen. Aus unternehmerischer Sicht liegen diese zunächst in der unkomplizierten Implementierung in bestehende Unternehmensabläufe. Hierbei kann bereits vorhandene Unternehmenssoftware berücksichtigt und sinnvoll integriert werden, sodass die Neuanschaffung diverser Software nicht zwangsläufig nötig ist.
Je nach den für das Unternehmen benötigten Funktionen kann ein Support mitgeliefert werden, der sich um die Fragen bezüglich der Nutzung im Unternehmen kümmert. Regelmäßige Updates sorgen zudem dafür, dass die Software ständig aktualisiert wird und sich auf den neusten Standards bewegt.
Da es unterschiedliche Arten von LMS gibt, besteht für Unternehmen außerdem die Möglichkeit eine maßgeschneiderte Unternehmenslösung für die Implementierung zu finden (Anzahl der Mitarbeiter, Anzahl der Kurse, Funktionen). Auch für kleinere Unternehmen werden erschwingliche Learning Management Systeme angeboten, die auch bei geringeren Bedarfen der Belegschaft eine Bereitstellung von Lerninhalten ermöglichen.
Darüber hinaus ist die Integration eines LMS für Unternehmen eine kosteneffiziente Lösung, um die Kosten für Reisen zu Fortbildungen oder anderen Trainingsformaten zu minimieren. Die Verkürzung der Lernzeiten führt dazu, dass Arbeitszeiten effektiver eingesetzt werden können. Daneben können Mitarbeiter kontinuierlich geschult werden. Inhalte sind leicht aktualisierbar.
Neben Vorteilen für das Unternehmen ergeben sich auch für die Mitarbeitenden zahlreiche Vorteile. Besonders nennenswert ist der erleichterte Zugang zu bedarfsgerechten Lernmaterialien. Die Benutzerfreundlichkeit der LMS-Oberfläche macht die Nutzung der Plattform in aller Regel selbsterklärend und regt die Aktivität des Lernenden aus eigenem Antrieb an. Mithilfe diverser Tools besteht ebenso die Möglichkeit, unterschiedliche Lernstile der Lernenden zu berücksichtigen.
Zudem können die Lerninhalte unterwegs (Handy, Tablet, Laptop) abgerufen werden und sind nicht zwangsläufig an einen festen Arbeitsplatz gebunden. Der Einsatz eines Learning Management Systems ermöglicht zudem die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden (online) und befördert damit das Collaborative Learning im Unternehmen.
Warum Collaborative Learning die Zukunft von Unternehmen darstellt
Der Austausch von Wissen, aber auch die damit verbundene Vernetzung, sind unabdingbarer Bestandteil moderner Arbeitswelten. Darüber hinaus haben wissenschaftliche Studien bereits mehrfach belegt, dass die Interaktion bei Lernprozessen den Lernprozess maßgeblich befördert und positive Ergebnisse generiert (Austausch mit anderen Mitarbeitenden, Gruppendynamik, Schaffung von gemeinsamen Ergebnissen und Ideen).
Zudem befördert kollaboratives Lernen durch vielfältigen Austausch die persönliche Weiterentwicklung und Leistungsfähigkeit. Neben der Stärkung der Mitarbeitergemeinschaft, wird der Mitarbeiter zur Einnahme anderer Perspektiven angeregt, die ihn in anderen Kontexten nützlich sein können. Die Problemlösefähigkeiten und der Lerntransfer der Teilnehmenden kann mithilfe von Collaborative Learning signifikante Steigerungen erfahren, die sich auf die eigene Arbeitseffizienz im Unternehmen auswirken können.
Zur Unterstützung und Begleitung des kollaborativen Lernens in Unternehmen empfiehlt sich daher der Einsatz von Learning Management Systemen, die auf Dauer eine zukunftsfähige Lernkultur im Unternehmen herstellen können.
Fazit – Die richtige Wahl eines LMS – aber wie?
Auf dem Weg in eine neue Lernkultur ist es nötig, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern das Lernen in organisationalen Kontexten ermöglichen. Für die Schaffung der Rahmenbedingungen liegt die Verantwortlichkeit hierzu bei den Unternehmen. Zur Ermittlung der Mitarbeiter- und Unternehmensbedarfe hinsichtlich Bildungsinhalten ist es daher empfehlenswert, auf Experten zurückzugreifen, die dies übernehmen. Hierzu werden die Bedarfe analysiert und das passende Learning Management System erörtert.
Die eigenständige Erarbeitung von Wissen, das kritische Hinterfragen von Ideen und Konzepten und darüber hinaus die Kompetenz eigenständig Wissen zu beschaffen und dieses zu nutzen, werden zukünftig Kernkompetenzen von Mitarbeitenden in modernen Unternehmen sein. Die Rolle der Führungskräfte wird sich dabei völlig wandeln und zunehmend eine begleitende Funktion übernehmen
Damit die neuen Anforderungen der Arbeitswelt sowohl von Mitarbeitern und Unternehmen getragen werden können, werden dynamische Lösungen für die Steuerung und Ausführung von Lernprozessen zum unabdingbaren Begleiter und können dabei helfen, den Fragestellungen vor dem Hintergrund der sich ständig wandelnden Arbeitswelt zu begegnen und als Unternehmen zukunftsfähig zu bleiben.
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