Computerbasiertes Prüfungssystem im Einsatz

Studierende des Studiengangs „Elektro- und Informationstechnik“ konnten das Programm EXaHM im Juni bereits erfolgreich testen.
Bild: Hochschule Landshut

EXaHM als Wegbereiter für praxisnahe und digitale Prüfungen an der Hochschule Landshut.

Ende Juni fand an der Hochschule Landshut die erste Probeprüfung mit EXaHM statt. Die Studierenden des Studiengangs „Elektro- und Informationstechnik“ haben in ihrem Modul Informatik IV eine Probeklausur mit der Entwicklungsumgebung Visual Studio Code absolviert. Nachdem die Studierenden die Programmieraufgabe sowie ihre Antworten im offenen Fragenteil elektronisch abgegeben hatten, war die Resonanz zu dieser neue Prüfungsform am PC sehr positiv.

Was ist EXaHM und welche Vorteile bietet es?

EXaHM ist ein computerbasiertes Prüfungssystem, welches von Prof. Dr. Georg Braun und seinen Kolleg*innen an der Hochschule München entwickelt wurde und durch dessen Einführung die Hochschule Landshut digitale Prüfungen in Präsenz durchführen kann.

EXaHM bietet, im Gegensatz zu existierenden Online-Prüfungssystemen, den Vorteil, dass Prüfungen mithilfe von verschiedenen, lokal installierten Anwendungsprogrammen in einer geschützten Desktop-Umgebung durchgeführt werden können. Das bietet den Vorteil, in Prüfungen dieselben branchenüblichen Programme und Tools zu verwenden, welche die Studierenden aus Praktika, Übungen und Vorlesungen kennen und die auch im späteren Berufsleben relevant sind. Somit kann die praxisorientierte Ausbildung mit einer entsprechenden berufs- und praxisnahen Prüfung optimal verbunden werden.

Zudem ermöglicht die elektronische Prüfungsumgebung den Studierenden eine zeitgemäße Prüfung ohne Medienbruch. Das stärkt ihren Umgang mit den branchenspezifisch wichtigen Tools und bietet den Lehrenden mehr Möglichkeiten in der Prüfungsgestaltung.

Prof. Petra Tippmann-Krayer, Lehrende des Moduls Informatik IV, freut sich über den erfolgreichen Testlauf: „Endlich programmieren die Studierenden nicht mehr mit Bleistift auf Papier in der Prüfung, sondern nutzen alle Vorteile einer Entwicklungsumgebung, wie z.B. die sofortige Anzeige von Syntaxfehlern beim Programmieren oder generell die Fehlersuche am PC – wie wir es das ganze Semester lang üben.“ Auch die Studierenden sind begeistert. „Das ist viel übersichtlicher! Ich kann einfach falsche Anweisungen löschen und muss nicht durchstreichen und an einer anderen Stelle meine Änderungen hin-schreiben“, so einer der Tester.

Darüber hinaus ist EXaHM ein Automatisierungsframework, in welchem alle Schritte einer digitalen Prüfung, wie z.B. das Hochfahren der Computer, der Wechsel in den Prüfungsmodus oder das unentwegte Speichern der Prüfungsdateien, mithilfe eines zentralen Servers, automatisiert ablaufen.

Wie geht es weiter?

Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Server-Installation noch nicht abgeschlossen. Daher hat die Hochschule München die Probeprüfung mithilfe einer Remote-Verbindung zu PCs im Computerraum der Hochschule München ermöglicht und diese Verbindung mit dem Safe Exam Browser abgesichert. So konnten die PCs in Landshut auf das Prüfsystem zugreifen. Geplant ist die Server-Installation in Landshut für September 2022, wenn die aktuellste Version von EXaHM zur Verfügung steht.

Mit den wichtigen Erkenntnissen aus der ersten Remote-Probeprüfung geht es dann in die Erprobung vor Ort und den Roll-Out an der Hochschule Landshut. Damit hat die Hochschule Landshut einen weiteren Meilenstein bei der Implementierung von digitalem kompetenzorientiertem Prüfen erreicht.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Petra Tippmann-Krayer

http://www.haw-landshut.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wirksamkeit von Metformin zur primären Krebsprävention

Eine Studie der Deutschen Krebshilfe bietet Menschen mit Li-Fraumeni-Syndrom neue präventive Strategien: Forschende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) untersuchen in einer neuen Wirksamkeitsstudie erstmals, ob das krebsfreie Überleben bei LFS-Betroffenen…

Innovative Algorithmen für eine nachhaltige und flexible KI

Die Entwicklung und der Einsatz künstlicher Intelligenz verschlingen jede Menge Ressourcen. Das neue BMBF-geförderte Forschungsprojekt COMFORT will das ändern. Verantwortlich dafür ist der Würzburger Mathematiker Leon Bungert. Keine Frage: Das…

Neue Rezeptur für Gleistragplatten

Mit einem Material aus recycelten Kunststoffen und alten Rotorblättern soll die betonlastige Eisenbahninfrastruktur in Deutschland modernisiert werden. Sie unterhalten sich über Mischungen, Mischungsverhältnisse und Zusatzstoffe und es klingt, als seien…