ERP-Systeme für Konstruktionsfirmen – Worauf muss man achten?

In der heutigen digitalisierten Welt ist es für Unternehmen sehr wichtig, ihre Geschäftsprozesse effizient zu verwalten. Damit die Abläufe in den Unternehmen reibungslos funktionieren, wurden sogenannte Enterprise-Ressource-Planning-Systeme (ERP-Systeme) entwickelt.

Vor allem bei Konstruktionsfirmen sind die Anforderungen besonders komplex und wachsen stetig. Daher wird hier ein ERP-System benötigt, das ebenso vielschichtig ist und es ermöglicht, alle Prozesse und Entwicklungen nahtlos miteinander zu verknüpfen.

Im folgenden Artikel erhalten Sie alle wichtigen Informationen zu ERP-Systemen bei Konstruktionsfirmen sowie Aspekte, die bei der Auswahl einer geeigneten ERP-Software zu beachten sind.

Was ist ein ERP-System?

ERP-Systeme sind Softwareprogramme, die Unternehmen bei der Verwaltung und Optimierung ihrer Geschäftsprozesse unterstützen. Sie integrieren verschiedene Geschäftsprozesse wie Finanz- und Rechnungswesen, Personalwesen, Vertrieb, Produktion, Lagerhaltung und Lieferkettenmanagement in einer einzigen Plattform.

Obwohl Enterprise Resource Planning-Software schon seit langem in der Industrie eingesetzt wird, haben heutige Systeme nur noch wenig Ähnlichkeit mit früheren Versionen. Der Hauptgrund dafür ist der Einsatz modernster Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Dadurch können Unternehmen eine maximale Effizienz und Automatisierung ihrer Produktion gewährleisten.

Welche Anforderungen hat der Konstruktionsbau an ein ERP-System?

Generell gilt, dass die Branche des Konstruktionsbaus kontinuierlichen Veränderungen und Modernisierungen unterliegt. Dennoch werden viele interne Prozesse, vor allem in kleineren und mittleren Betrieben, nach wie vor manuell ausgeführt.

Ein ERP-System für die Industrie sollte also speziell auf die komplexen und wachsenden Anforderungen der Branche ausgelegt sein, um einen langfristigen Unternehmenserfolg und eine Wettbewerbsfähigkeit des Betriebs zu sichern.

Einige der bedeutendsten Fähigkeiten, die ein ERP-System für Konstruktionsfirmen aufweisen sollte, sind die Folgenden:

Wachsende Stücklisten

Im Konstruktionsbau ist es wichtig, dass Stücklisten schnell und einfach geändert werden können, insbesondere in der Einzel- und Kleinserienfertigung, wo Unternehmen zunehmend mit wachsenden Stücklisten konfrontiert sind.

Über eine CAD-Schnittstelle können automatisierte Stücklisten einfach geändert und erweitert werden. Die automatisch aktualisierten Stücklisten ermöglichen zudem eine lückenlose Dokumentation aller Aufträge.

PLM/CAD-Integration

Generell trägt die Integration eines CAD-Systems in die ERP-Software dazu bei, Aufträge effizienter abzuwickeln und wertvolle Arbeitszeit einzusparen.

Die CAD-Integration führt zu einer Verknüpfung aller Daten und stellt sicher, dass alle zentralen Informationen für eine schnelle und fehlerfreie Kommunikation jederzeit abrufbar sind.

Integration eines Dokumentenmanagement-Tools

Physische Dokumente können den Arbeitsfluss behindern, da Arbeitsunterlagen verloren gehen, durcheinander geraten und viel Platz im Büro einnehmen können.

Ein integriertes Dokumentenmanagement-Tool vereinfacht die Bearbeitung und den Austausch von Dokumenten innerhalb des Unternehmens erheblich. Mit der Integration dieses Tools können alle Dokumente zentral und jederzeit von allen Abteilungen über das ERP-System eingesehen werden.

Integration eines Projektmanagement-Tools

Projektmanagement spielt in fast allen Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Auch im Konstruktionsbau gewinnt Projektmanagement zunehmend an Bedeutung.

Ein in die ERP-Software integriertes Projektmanagement-Tool ermöglicht einen umfassenden Überblick über aktuelle Termine, Dokumentationen und Kosten. Die automatisierte und einfache Zuweisung von Aufgaben erhöht zudem die Prozesssicherheit und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.

Produktionsplanung und -steuerung

Foto von Lenny Kuhne auf Unsplash

Eine qualitativ hochwertige ERP-Software hilft Konstruktionsunternehmen bei der Terminplanung, indem sie beispielsweise die Durchlaufzeiten besser kalkulierbar macht.

Darüber hinaus bietet das System mit Hilfe einer grafischen Kapazitätsplanung einen umfassenden Überblick über alle Prozesse, so dass gegenüber Kunden verlässliche Terminaussagen gemacht werden können.

Vorteile von ERP-Systemen für Konstruktionsfirmen

Verbesserte Prozesseffizienz: Ein ERP-System kann dazu beitragen, Geschäftsprozesse zu rationalisieren und zu automatisieren, was zu einer höheren Effizienz und niedrigeren Betriebskosten führen kann.

Verbesserte Transparenz: Durch die Integration von Geschäftsprozessen in einer einzigen Plattform kann ein ERP-System die Transparenz erhöhen. Benutzer können schnell und einfach auf relevante Informationen zugreifen, was zu einer besseren Entscheidungsfindung führen kann.

Erhöhte Flexibilität: Ein ERP-System kann dazu beitragen, die Flexibilität des Unternehmens zu erhöhen, indem es schnelle Reaktionen auf Marktveränderungen ermöglicht.

Verbesserte Zusammenarbeit: Da ein ERP-System alle Geschäftsprozesse auf einer einzigen Plattform integriert, kann es die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen verbessern.

Verbesserte Datensicherheit: Da alle Daten in einer zentralen Datenbank gespeichert werden, kann ein ERP-System dazu beitragen, die Datensicherheit zu erhöhen und Datenverluste zu minimieren.

Was muss man bei der Auswahl des ERP-Systems beachten?

Bei der Auswahl eines ERP-Systems für Konstruktionsfirmen sollten die Unternehmen auch auf die Skalierbarkeit des Systems achten. Das System sollte in der Lage sein, sich an die wachsenden Anforderungen des Unternehmens anzupassen, ohne dass eine umfassende Umstellung erforderlich ist.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl eines ERP-Systems ist dessen Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Das System sollte in der Lage sein, sich an die individuellen Anforderungen und Geschäftsprozesse des Unternehmens anzupassen, um eine nahtlose Integration zu gewährleisten. Dies kann durch die Anpassung von Geschäftsregeln und Workflows oder durch die Integration von Drittanwendungen und -systemen erfolgen.

Auch die Integration mit anderen Systemen spielt eine wichtige Rolle. Ein ERP-System sollte in der Lage sein, sich nahtlos in andere Systeme im Unternehmen zu integrieren, um einen reibungslosen Datenaustausch und eine nahtlose Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Das Budget und die Schulungsmöglichkeiten sind ebenfalls wichtige Faktoren bei der Auswahl eines ERP-Systems. Es ist wichtig, ein System zu wählen, das in das Budget des Unternehmens passt und ausreichende Schulungsmöglichkeiten bietet, um sicherzustellen, dass das System erfolgreich implementiert und genutzt werden kann.

Insgesamt ist es wichtig, sorgfältig zu evaluieren und zu vergleichen, um das richtige ERP-System für die jeweilige Konstruktionsfirma auszuwählen, um die Effektivität und Effizienz des Unternehmens zu steigern und Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

Fazit

Grundsätzlich gilt: Die Investition in ein ERP-System, das auf die speziellen und flexiblen Anforderungen des Konstruktionsbau zugeschnitten ist, kann sich für Ihr Unternehmen in jedem Fall lohnen.

Durch spezifische, auf die Anforderungen der Branche zugeschnittene Funktionen trägt die ERP-Softwarelösung zu einer entsprechenden Wettbewerbsfähigkeit und zum Unternehmenserfolg bei.

Mit einem qualitativ hochwertigen ERP-System wird Ihr Unternehmen in Zukunft nicht mehr mit fehlerhafter interner Kommunikation, unübersichtlichen Dokumenten oder falschen Stücklisten konfrontiert werden.

Autor:

Hilmar Brodner ist Geschäftsführer der SYNERPY GmbH. Die SYNERPY GmbH ist ein mittelständiges Software-Haus und der Hersteller als auch Anbieter des Open Source Warenwirtschaftssystems AvERP.

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