Innovative Wohnwelten für Talente und Fachkräfte
Fraunhofer IAO stellt Modell für innovative Wohn- und Lebensräume im Kontext der Regionalentwicklung vor.
Wie wohnen die Talente und Nachwuchskräfte von morgen? Durch das Zusammenrücken der Bereiche Wohnen, Arbeit und Leben sind Regionen schon heute gefordert, neben ansprechenden Arbeitsplätzen auch eine hohe Lebens- und Wohnqualität am Standort sicherzustellen. Aufbauend auf dem Whitepaper »Future Living 2040+«, hat das Fraunhofer IAO in einer Folgestudie für den Standort Heilbronn drei zukunftsorientierte Wohnwelten erarbeitet.
Ob New Work, demografischer Wandel, Digitalisierung oder Nachhaltigkeit: Die aktuellen Trends verändern nicht nur die Art und Weise, wie wir künftig arbeiten, sondern erfordern auch ein Umdenken in Bezug auf die Zukunft des Wohnens. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat in der Publikation »Trends und Handlungsfelder für gemeinschaftsorientiertes Wohnen« vor wenigen Wochen ein Wohnökosystem vorgestellt, indem sich Menschen privat, wie beruflich miteinander verbinden und sich verschiedene Stakeholder vernetzen und austauschen können. Die Zukunft des Wohnens für die Nachwuchskräfte von morgen wurde hier in einem größeren ökologischen, ökonomischen und sozialen Kontext betrachtet. Um die Forschung weiter zu vertiefen, hat das Forschungsteam nun am Beispiel der Wissensstadt Heilbronn die Ideen in konkreten Future Living-Konzepten weiterentwickelt.
Heilbronn auf dem Weg zur Wissensstadt
Im Rahmen des Projekts »Future Living 2040+ Ein Modell zur Konzeption anziehender Wohn- und Lebensumgebungen sowie begleitender Servicekonzepte für zukünftige Talente und Fachkräfte am Beispiel des Innovationsraums Heilbronn« legen die Forschenden des Fraunhofer IAO ihr Augenmerk auf den zukunftsgerichteten Standort. »Heilbronn boomt! Denn am Standort Heilbronn entsteht in atemberaubender Geschwindigkeit ein europaweit einmaliges Innovations-Ökosystem mit den beteiligten Menschen im Zentrum der Betrachtung«, erzählt Bernd Bienzeisler, Leiter des Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme (KODIS) am Fraunhofer IAO.
Um Talente und Fachkräfte aus allen Regionen der Welt anzuziehen, muss es gelingen, den Standort nachhaltig zu stärken. Das »Future Living Modell« wurde im Kontext des Projekts entwickelt, um entsprechend innovative, gemeinschaftsorientierte Living-Konzepte und zukunftsgerichtete Wohnwelten, zu veranschaulichen. »Das ›Future Living Modell‹ liefert wichtige Beiträge für die Heilbronner Stadtentwicklung auf dem Weg zur Wissensstadt», erläutert Prof. Dr. Vanessa Borkmann, Teamleiterin »Smart Urban Environments« am Fraunhofer IAO.
Nachwuchskräfte wohnen in drei Wohnwelten
In einem interdisziplinären Forschungsteam aus den Bereichen Smart Urban Environments, Service Business Innovation sowie Baukultur und Innovation, wurde von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Fraunhofer IAO das »Future Living Modell« nutzerzentriert entwickelt. Das hat den Vorteil, dass es auf individuelle Situationen und Orte übertragen werden kann und die Perspektive der Zielgruppen in den Fokus gestellt wird. Anhand zehn verschiedener Personae wurden mittels eines Baukastens Services in der Beispielstadt Heilbronn verortet, um anschließend die Bedarfe des Standorts zu definieren. Das Ergebnis sind drei Wohnwelten und eine digitale Serviceplattform, um die analogen und digitalen Services gebündelt nutzen zu können und miteinander zu kombinieren.
Die fokale Wohnwelt konzentriert sich auf die Gebäudeebene:
In einem Gebäude wird unter einem federführenden Betreibenden ein heterogenes Programm geboten. »Das Wohnen muss flexibler gedacht werden, Räume müssen sich den Lebensphasen anpassen, von den Möbeln bis zum Grundriss«, betont Anna-Lena Reulein, Projektleiterin »Future Living« am Fraunhofer IAO. »Die lebensphasenübergreifenden Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten des Anbieters POHA House sind hierfür ein gutes Beispiel«, ergänzt sie.
Die vernetzte Wohnwelt bezieht sich auf Quartiere:
Durch mehrere untereinander vernetzte Betreibende wird ein gemeinschaftliches Serviceangebot geschaffen. Im Fokus stehen individuelles Wohnen im Innovations-Quartier, Vernetzung und Kooperation. Ein gelungenes Beispiel für die vernetzte Wohnwelt ist das Werksviertel-Mitte München.
Die systemische Wohnwelt ist in der gesamten Stadt zu finden:
In Form von Angeboten mehrerer Betreibenden und Serviceanbietenden wird eine vernetzte Stadt möglich. Kooperationen mit lokalen Serviceanbietenden und das Entdecken von neuen Destinationen sind beispielsweise die Besonderheit im dezentralisierten Hotel-Modell eines Quartiers.
Der Report des Projekts »Future Living 2040+ Ein Modell zur Konzeption anziehender Wohn- und Lebensumgebungen sowie begleitender Servicekonzepte für zukünftige Talente und Fachkräfte am Beispiel des Innovationsraums Heilbronn« mit Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Praxis kann über den Fraunhofer Verlag für 39,00 Euro erworben werden.
Die Arbeit im Projekt »Future Living« wird nun in einer zweiten Projektphase weitergeführt und vertieft. Zunächst werden Personen aus der Zielgruppe der KI-Fachexperten und Talente in Heilbronn entlang der Future Living User Journey wissenschaftlich begleitet. Welche spannenden Insights aus dieser Forschungsarbeit generiert werden konnten, wird nach Abschluss der Arbeiten im nächsten Jahr verkündet.
Ansprechpartnerin Presse
Carolin Schwarze
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer IAO
Nobelstr. 12
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+49 711 970-5241
presse@iao.fraunhofer.de
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Vanessa Borkmann
Leiterin Team Smart Urban Environments
Fraunhofer IAO
Nobelstraße 12
70569 Stuttgart
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vanessa.borkmann@iao.fraunhofer.de
Weitere Informationen:
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