Entfernung von totem Holz bedroht Leben im Wald
WWF fordert den Schutz der natürlichen Lebensräume
Viele Spezies, die im Wald beheimatet sind, sind durch die Entfernung toter und sterbender Bäume bedroht. Laut WWF leiden Insekten, Pflanzen, Vögel und Säugetiere unter der steigenden Tendenz verwesendes Holz wegzuräumen. Dabei sind Wälder mit alten und toten Bäumen in besserer Verfassung und widerstandsfähiger gegen Pflanzenschädlinge und andere Gefahren.
Der WWF möchte die Waldbesitzer dahingehend motivieren, totes Holz in ihren Wäldern zu belassen, um die Symbiose im Wald aufrechtzuerhalten. Immerhin ist ein Drittel der Waldbewohner beim Überleben auf sterbende Bäume, gefällte Baumstämme und Äste angewiesen. Im offiziellen WWF-Bericht heißt es: „Die Entfernung von verwesendem Holz und alten Bäumen aus Europas Wäldern hat zu einem drastischen Rückgang an Spezies wie Insekten, Käfern, Pilzen und Flechten geführt.“ Spechte, Fledermäuse und Eichhörnchen, die in Hohlräumen nisten, verlieren ihren natürlichen Lebensraum. Jene Spezies, die sich vom toten Holz ernähren oder dort Schutz suchen, stellen die größte Gruppe bedrohter Arten dar. Laut WWF fehlt den Verantwortlichen das Verständnis, wie wichtig das verrottende Holz für die Biodiversität ist. Daniel Vallauri vom WWF sagte: „Den Wäldern Europas sollte es erlaubt werden, in Würde zu altern.“
Durch die Aufräumarbeiten im Wald führe man einen unnotwendigen kosmetischen Eingriff in das natürliche Ökosystem durch, das große Teile seiner Artenvielfalt bedroht. Der Bericht führt weiters aus, dass Wälder mit alten und toten Bäumen oft viel gesünder sind und resistenter gegen klimatische Veränderungen als saubere, junge Wälder. Totes Holz versorgt den Wald mit organischem Material und Nährstoffen für Bäume, verhindert Erosion und speichert langfristig Kohlenstoff, wodurch es die Auswirkungen des Klimawandels mindert.
Der WWF fordert die europäischen Regierungen, Waldbesitzer und die Industrie auf, die Bestände an totem Holz in betreuten Wäldern um 20 bis 30 Kubikmeter pro Hektar bis zum Jahr 2030 anzuheben. Vallauri: „Wir müssen den Mythos widerlegen, dass totes Holz und alte Bäume einen kranken Wald bedeuten. In den meisten Fällen handelt es sich nämlich um einen gesunden Wald mit einem langen Lebenszyklus und einer großen Vielfalt an Lebensräumen für verschiedenste Spezies.“
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.wwf.orgAlle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie
Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…