Mit Bausteinen der Natur zu modernen und nachhaltigen Materialien

Das aktuelle Team des Fachgebietes Organische Chemie mit Schwerpunkt Polymere an der BTU Cottbus-Senftenberg (v. li.): Dr. Markus Collas, Prof. Dr. Axel T. Neffe, Steffi Schulze.
Foto: BTU, Ralf Schuster

Prof. Dr. rer. nat. Axel T. Neffe leitet jetzt das Fachgebiet Organische Chemie mit Schwerpunkt Polymere an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Mit wissenschaftlicher Kompetenz und fachlichem Know-how bereichert er die Forschung und Lehre am Institut für Materialchemie auf dem Senftenberger Campus.

Seit Mai 2024 ist Dr. Axel T. Neffe Professor für Organische Chemie mit Schwerpunkt Polymere an der BTU, zu der er vom renommierten Helmholtz-Zentrum Hereon in Teltow wechselte. Hier war er Abteilungsleiter und zuletzt stellvertretender Institutsleiter des Instituts für Funktionale Materialien für Nachhaltigkeit. Sein Arbeitsfeld konzentrierte sich auf bioabbaubare Polymere, Protein-basierte Materialien, Wirkstoff-Freisetzungssysteme, Stimuli-sensitive Materialien und Materialien für Regenerative Therapien.

Bereits seit 2023 wirkt Dr. Ruben R. Rosencrantz als Juniorprofessor für Biofunktionelle Polymermaterialien auf Grundlage einer gemeinsamen Berufung mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm an der BTU.

Diese Berufungen schließen weitgehend den Generationswechsel im Institut für Materialchemie ab und ergänzen die Materialwissenschaften am Standort Senftenberg im Bereich weiche und nachhaltige Materialien sowie Biomaterialien/Zell-Material-Interaktionen.

Sie sind daher Schlüsselbesetzungen für den zum bevorstehenden Wintersemester startenden Bachelorstudiengang Angewandte Naturwissenschaften, für den sich Interessierte noch bis zum 15. September bewerben können, sowie für einen zum Wintersemester 2025 geplanten englischsprachigen Masterstudiengang, der eine Profilierung in Richtung neuer Materialien, Technologien und Nachhaltigkeit in der Chemie ermöglicht. Bedeutsam sind sie auch für die Zusammenarbeit mit Kooperationspartner*innen auf dem Gebiet der Material- und Biowissenschaften.

Das berufliche Spezialgebiet von Professor Neffe sind biobasierte – aus Bausteinen der Natur bestehende – und bioinspirierte – die molekulare Struktur natürlicher Verbindungen oder ihre Funktionen nachahmende – Polymere. Bekannt sind die aus sehr langkettigen Strukturen aufgebauten Polymere eigentlich als Kunststoffe. Die sehr leichtgewichtigen und flexiblen Materialien sind für viele Anwendungen von großem Interesse. Allerdings sind ihre Auswirkungen auf die Umwelt zum Beispiel im Hinblick auf das Thema Mikroplastik oft problematisch.

Der Ansatz von Prof. Neffe ist jedoch ein völlig anderer: „Es geht darum, Umweltbelastungen auszuschließen und trotzdem moderne Anwendungen zu generieren, die in recyclingfähige Materialen münden, dass wir Materialien haben, die nachhaltig sind“, betont der Wissenschaftler.

Mit seinen umfangreichen Forschungserfahrungen, die er bei Helmholtz, aber auch als Vertretungsprofessur für Polymerchemie an der Universität Hamburg und Privatdozent an der Universität Potsdam sammeln konnte, arbeitet er an der Nutzung nachwachsender Rohstoffe und an umweltfreundlichen Prozessen für abbaubare Materialien, die nicht in der Umwelt verbleiben.

Auf besondere Erfahrungen kann er hinsichtlich medizinischer Anwendungen verweisen, zum Beispiel Materialien für Implantate betreffend, welche die Regeneration bei Defekten im Körper unterstützen sollen, oder bei der Entwicklung von Wirkstoff-Freisetzungssystemen. Unter anderem geht es hier um die Möglichkeit, Medikamente nicht schlagartig, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg freizusetzen.

Professor Axel T. Neffe hebt hervor: „Meine erste Aufgabe ist der personelle und instrumentelle Aufbau der Forschungsgruppe, um dann mit den Erfahrungen und Schwerpunkten meiner Forschung in Kooperationen in der BTU sowie der Industrie und außeruniversitären Forschungsinstituten zum Beispiel in den Bereichen Polymere, Medizinprodukte, Zellbiologie oder Biotechnologie Grundlagenforschung und Anwendungen voranzubringen.“

Besonders wichtig ist ihm der Gedanke der Vernetzung und des partnerschaftlichen Zusammenwirkens, und hierfür sieht er zahlreiche Anknüpfungspunkte – so mit den Arbeitsgruppen der Fakultät für Gesundheitswissenschaften und dem Institut für Biotechnologie der BTU, aber auch mit der neuen Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem in Cottbus sowie mit Akteuren der außeruniversitären Forschung und aus der Wirtschaft.

Kontakt
Prof. Dr. rer. nat. Axel T. Neffe
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Organische Chemie mit Schwerpunkt Polymere
T +49 (0) 3573 85-811
neffe(at)b-tu.de

Weitere Informationen:

https://www.b-tu.de/news/artikel/27097-mit-bausteinen-der-natur-zu-modernen-und-… – zur Presseinformation auf der Homepage der BTU Cottbus-Senftenberg
https://www.b-tu.de/fg-organische-chemie-polymere – zum Fachgebiet Organische Chemie mit Schwerpunkt Poymere
https://www.b-tu.de/angewandte-naturwissenschaften-bs – zum neuen Bachelorstudiengang Angewandte Naturwissenschaften der BTU Cottbus-Senftenberg

Media Contact

Ralf-Peter Witzmann Kommunikation & Marketing
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Parkinson-Medikament verändert durch Eisenmangel das Darmmikrobiom zum Schlechteren

Störung der mikrobiellen Gemeinschaft begünstigt Krankheitserreger im Darm. In einer bahnbrechenden neuen Studie, durchgeführt im Rahmen des FWF-geförderten Exzellenzclusters „Mikrobiomes drive Planetary Health“, haben Wissenschafter*innen der Universität Wien in Zusammenarbeit…

Neues Verfahren zur Rückgewinnung wertvoller Elemente aus Holzasche

Team der Hochschule Rottenburg und der Universität Tübingen erarbeitet Grundlagen zur Aufbereitung des bisherigen Verbrennungsabfalls als Sekundärrohstoff. Die Aschen, die bei der Holzverbrennung in Heiz- und Kraftwerken entstehen, enthalten wertvolle…

Auf der Spur des „Schlüsselproteins“

Neues Forschungsprojekt zur Ursache von Lungenhochdruck bei Herzinsuffizienz. Pulmonale Hypertonie (PH) ist eine schwerwiegende Erkrankung, bei der der Druck in den Blutgefäßen zwischen Herz und Lunge dauerhaft erhöht ist. Besonders…