Entschlüsselung des Erbguts der UDE-Algensammlung

Algensammlung der Universität Duisburg-Essen
(c) UDE/Bank Beszteri

Prestigeträchtige US-Forschungsförderung…

Ein interdisziplinäres Team von Forschenden der Universität Duisburg-Essen und der Westfälischen Hochschule hat erfolgreich eine Forschungsprojekt-Förderung durch das renommierte Joint Genome Institute des Lawrence Berkeley National Laboratory (LBL), Department of Energy der USA zur Entschlüsselung des Erbguts der Algensammlung der Universität Duisburg-Essen eingeworben. Nach intensiven Aufbaujahren ist die wissenschaftliche Algensammlung mit mehr als 7000 Stämmen eine der größten weltweit.

Die Algensammlung der Universität Duisburg-Essen (UDE) ist mit mehr als 7000 Stämmen eine der größten ihrer Art weltweit und bietet für die international renommierte Wasserforschung an der UDE ein großes Potenzial. Nach intensiven Aufbaujahren konnte nun ein interdisziplinäres Forschungsteam der UDE erfolgreich am renommierten Joint Genome Institute des Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL), Department of Energy der USA, ein Projekt zur Entschlüsselung des Erbguts der Algensammlung der UDE, einwerben.

Phacus caudatus in der Algensammlung der UDE
Phacus caudatus in der Algensammlung der UDE. (c) Frank Fox

Die Forschenden erhoffen sich durch die Entschlüsselung der DNA der Algen neue Erkenntnisse über die Evolution, die Symbiose mit Bakterien und Viren sowie ihrer Rolle im Ökosystem zu gewinnen. „In der Algensammlung der Universität Duisburg-Essen haben wir Arten, manchmal sogar Familien, in Kultur, deren genetische Information unbekannt ist,“ sagt Alexander Probst, der das Team von sieben Wissenschaftler:innen aus drei Fakultäten der UDE und der Westfälischen Hochschule zusammen mit Dr. André Soares leitet.

Algen sind wichtige Organismen auf unserer Erde. Die Tausenden Algen-Spezies wandeln unter anderem Kohlendioxid in organische Materie um und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zum Kohlenstoffkreislauf der Erde. Mit ihrer Fähigkeit, Kohlendioxid zu binden, tragen Algen zudem zur Minderung des Klimawandels bei. In der Biotechnologie kommen Algen oft zur Anwendung, um natürliche Rohstoffe wie zum Beispiel Pigmente für Kosmetika herzustellen. Probst: „Mit der Entschlüsselung des Erbguts können wir Marker etablieren, um die Algen und ihren Beitrag in Ökosystemen leichter zu entschlüsseln. Wir erhalten Zugang zu der genetischen Information, die zur Erstellung wichtiger Bioprodukte erforderlich ist. Genau da setzt unser neues Projekt „Genomic perspective on carbon and nitrogen cycling by algae and their symbiotic partners“ an.“

Dieses Projekt stärkt die enge Kooperation zwischen Berkeley und Essen. Für das neue Forschungs-gebäude ‚ACTIVE SITES‘ der UDE sowie für das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung liegt bereits ein Memorandum of Understanding für die weitere Zusammenarbeit vor. Mit der Sequenzierung der Algensammlung beginnt der erste Schritt für eine langjährige Zusammenarbeit zwischen den Instituten, die essenziell für anstehende koordinierte Programme wie dem Sonderforschungsbereich RESIST und auch dem geplanten Exzellenzcluster REASONS ist, in dem die generierten Erkenntnisse in die Forschung einfließen werden.

„Damit bringen wir die Wasserforschung der UDE weiter in Richtung der internationalen Forschungsspitze in Berkeley. Wir waren im Februar dieses Jahres auf einer Delegationsreise in Berkeley und haben dort wichtige Anknüpfungspunkte zwischen den Instituten identifiziert“ sagt Alexander Probst, der nun auch Affiliate Scientist am Joint Genome Institute des Lawrence Berkeley National Laboratory ist.

Projektbeteiligte
In das Projekt involviert sind als Projektleiter Prof. Dr. Alexander Probst (UDE) und Dr. André Soares (UDE), Prof. Dr. Bank Beszteri (UDE) als wissenschaftlicher Koordinator der Algensammlung, Prof. Dr. Florian Leese (UDE) als Leiter der Genomics Core Facility, Prof. Dr. Sonja Rückert (UDE) als Expertin für die Gruppe der Alveolata, Prof. Dr. Daniela Beisser (W-HS) als Bioinformatikerin sowie die neue Leiterin der Algensammlung, Dr. Olga Matantseva (UDE) – ein fulminanter Auftakt für ihren Start an der UDE

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Alexander Probst, Research Center One Health Ruhr, Universitätsallianz Ruhr/ Fakultät für Chemie der Universität Duisburg-Essen, Tel. 0049 201 183 7080, alexander.probst@uni-due.de

https://www.uni-due.de/2024-09-07-us-foerderung-fuer-algensammlung

Media Contact

Astrid Bergmeister Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Trends in Photonik und Quantentechnologien

FBH auf den Photonics Days 2024. Am 9. und 10. Oktober 2024 beteiligt sich das Ferdinand-Braun-Institut an den Photonics Days Berlin Brandenburg mit Vorträgen und der begleitenden Ausstellung. Zwei Tage…

Europas biologischer Vielfalt auf der Spur

Forschende aus 33 Ländern erstellen Referenzgenome von 98 Arten. Wissenschaftler:innen aus ganz Europa ist es im Rahmen des Pilotprojekts des European Reference Genome Atlas (ERGA) gelungen, hochwertige Referenzgenome für 98…

Zirkulär wirtschaften für eine verantwortliche Regionalentwicklung

IAT begleitet Fab.Region Bergisches Städtedreieck. Kann zirkuläre Wirtschaft helfen, unser Wirtschaftssystem umweltverträglicher und sozial gerechter zu machen? Die „Fabrication City“ – kurz „Fab City“ ¬– kann (fast) alles, was sie…

Partner & Förderer