MIT-Ersatz für Mikroplastik in Kosmetika
Lösung des Mikroplastikproblems mit biologisch abbaubaren Kunststoffen
Mikroplastik stellt ein wachsendes Umweltproblem dar, insbesondere in Branchen wie Kosmetik und Reinigungsmitteln, in denen Plastikpartikel absichtlich hinzugefügt werden, um die Produktleistung zu verbessern. Diese erdölbasierten Mikroplastiken verbleiben Hunderte von Jahren in der Umwelt und reichern sich schließlich in den Ozeanen an, was zu ökologischen Schäden führt. Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) widmen sich diesem Problem mit einem bahnbrechenden biologisch abbaubaren Polymer, das sich in Zucker und Aminosäuren zersetzt.
Genetische Ingenieurwissenschaft als Grundlage
Im Mittelpunkt dieser Innovation steht ein Polymer namens Poly(beta-aminoester). Dieses Polymer wurde ursprünglich in der Genübertragung eingesetzt und zersetzt sich nach Erfüllung seiner Funktion auf natürliche Weise in Zucker und Aminosäuren. Seine schnelle Zersetzung machte es jedoch für kosmetische und Reinigungsprodukte ungeeignet.
Unter der Leitung des Forschungspioniers Robert Langer sowie Ana Jaklenec und der Doktorandin Linzixuan (Rhoda) Zhang hat das MIT-Team dieses Polymer für eine verlängerte Haltbarkeit angepasst. Durch Modifikation seiner Hydrophobie, mechanischen Festigkeit und pH-Sensitivität entwickelten sie fünf vielversprechende Kandidaten. Einer davon erwies sich als robust genug, um traditionelle Plastikmikropartikel in verschiedenen Anwendungen zu ersetzen.
Verkapselung von Vitaminen
Eine faszinierende Anwendung dieses Polymers liegt in der Verkapselung empfindlicher Nährstoffe wie der Vitamine A, D, E und C sowie essenzieller Mineralstoffe wie Zink und Eisen. Diese Nährstoffe, die oft empfindlich gegenüber Hitze und Licht sind, können nun effektiv geschützt werden:
• Verkapselte Nährstoffe hielten zwei Stunden in kochendem Wasser ohne Abbau stand.
• Nach sechs Monaten unter hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit waren über 50 % der Vitamine noch intakt.
• Die Schutzschicht des Polymers löst sich im Magensaft auf und gewährleistet eine sichere Nährstoffabgabe.
Diese Innovation bietet erhebliche Vorteile für Nahrungsergänzungsmittel und ermöglicht die Herstellung langlebigerer und wirksamerer Vitaminformulierungen.
Eine sichere und organische Perspektive für Kosmetika
Das Potenzial dieses biologisch abbaubaren Polymers reicht weit über die Nährstoffverkapselung hinaus. Es birgt immense Möglichkeiten, verschiedene Industrien zu transformieren und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Hier einige zentrale Vorteile:
• Ersetzen von schädlichem Mikroplastik durch nachhaltige Alternativen.
• Stabilisierung von Vitaminen und Mineralstoffen unter schwierigen Bedingungen.
• Fortschritte in Branchen wie Kosmetik, Reinigung und Nahrungsergänzungsmitteln.
• Schaffung von Produkten, die sowohl funktional als auch umweltfreundlich sind.
Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung der Kombination von Nachhaltigkeit und Innovation und ebnet den Weg für umweltfreundlichere und sicherere Konsumgüter.
Originalveröffentlichung
Artikel-Titel: MIT-Ersatz für Mikroplastik in Kosmetika
Link zum Originalartikel: https://www.pressetext.com/news/20241209004
Pressekontakt
Wolfgang Kempkens
+43-1-81140-300
kempkens@pressetext.com
www.pressetext.com
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz
Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.
Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.
Neueste Beiträge
Die Sonne im Blick
Zerfall von nackten Thallium-205-Ionen enthüllt Geschichte über Millionen von Jahren. Die Sonne, der lebenserhaltende Motor der Erde, erzeugt ihre gewaltige Energie durch den Prozess der Kernfusion. Gleichzeitig setzt sie dabei…
Durchbruch für 5G und 6G
Fraunhofer HHI und Partner präsentieren weltweit ersten Open-Source-5G-FR2-MIMO-Demonstrator. Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) und seine Partner Allbesmart, National Instruments (NI) und TMYTEK haben den weltweit ersten Open-Source 5G FR2 MIMO Demonstrator…
Neue Brennstofftechnologien für Fusionskraftwerke
Forschende des KIT und Partner entwickeln ersten Brennstoffkreislauf für Stellaratoren. Durch fast grenzenlose Energieerzeugung könnte die Kernfusion viele Versorgungsprobleme lösen. Doch die technische Umsetzung ist komplex und für den praktischen…