iENA-Silbermedaille für Beobachter von Atomen

Alex Huaman bei der Übergabe der iENA-Silbermedaille für das IMMS-Positionierungssystem.

Alex Huaman (IMMS, Mitte) am 12.12.2024 zur Thüringer Auszeichnungsveranstaltung des PATON | Landespatentzentrum Thüringen an der Technischen Universität Ilmenau im Wettbewerb der Erfindermesse iENA bei der Übergabe der Silbermedaille durch Sascha Erfurt (PATON, links) und Herrn Könicke (iENA, rechts). Foto: IMMS.

Im Bereich der Präzisionstechnik und mechatronischen Systeme gestalten neuartige Innovationen die Zukunft von Technologien wie der Nanofabrikation und hochpräzisen Geräten.

Exzellenz würdigen: Das IMMS-Patent

Der Erfinder Alex Huaman wurde am 12.12.2024 für das IMMS-Patent „Positionierungssystem mit einem Regler sowie Verfahren zu dessen Konfiguration“ zur Thüringer Auszeichnungsveranstaltung des PATON | Landespatentzentrum Thüringen an der Technischen Universität Ilmenau im Wettbewerb der Erfindermesse iENA mit einer Silbermedaille geehrt. Foto: IMMS.

Das IMMS-Patent mit dem Titel „Positionierungssystem mit einem Regler und Verfahren zu dessen Konfiguration“ wurde kürzlich bei der Thüringer Preisverleihung des PATON | Landespatentzentrum Thüringen an der Technischen Universität Ilmenau mit einer Silbermedaille im Wettbewerb der Erfindermesse iENA gewürdigt. Ende Oktober hatte PATON die Arbeit im Auftrag des Erfinders Alex Huaman für den iENA-Wettbewerb in Nürnberg eingereicht.

Warum ist eine präzisere Arbeit als im Nanometerbereich erforderlich?

Technische Produkte wie Smartphones und medizinische Geräte werden heutzutage immer weiter miniaturisiert. In vielen Industriezweigen werden hochpräzise Maschinen gesucht, da der Bedarf steigt, kleinste Strukturen und Objekte mit höchster Genauigkeit zu messen und zu bearbeiten. Diese Maschinen erfüllen eine doppelte Funktion: Sie positionieren Objekte im Nanometerbereich innerhalb kürzester Zeit mit weitaus höherer Präzision. Gleichzeitig arbeiten sie auch in großen Arbeitsbereichen von mehreren hundert Millimetern. Übertragen auf andere Dimensionen könnte man sich in eine Rakete in Peru setzen, die Zielkoordinaten des Parkplatzes beim IMMS eingeben, starten und schnell und sicher den gewünschten Parkplatz treffen – vorausgesetzt, dieser ist nur 60 cm breiter als die Rakete.


Das innovative Regelungskonzept wurde für hochdynamische Mehrkoordinaten-Direktantriebssysteme entwickelt und am 6D-Nanometer-Planarpositionierungssystem, wie im Video gezeigt, validiert. Quelle: IMMS.

Neues Regelungskonzept für hochdynamische Mehrkoordinaten-Direktantriebssysteme

Hochdynamische Mehrkoordinaten-Direktantriebssysteme, wie sie am IMMS entwickelt wurden, ermöglichen solch präzises Arbeiten. Diese Systeme arbeiten in einem geschlossenen Regelkreis. Dabei berechnet ein komplexer Regelalgorithmus neue Sollwerte für die Antriebe basierend auf Messdaten zum aktuellen Zustand des Positionierschlittens.

Das neu entwickelte Regelungskonzept mit erweitertem dynamischem Beobachter ermöglicht eine effektive Kompensation von Störungen. Dadurch wird die Antriebspräzision im dynamischen Betrieb erheblich verbessert.

Dank der Tiefe dieses neuen Ansatzes müssen störende Kräfte nicht präzise gemessen werden, um kompensiert zu werden. Zudem passt sich das Regelungssystem langfristigen Veränderungen der Störungen an.

Das IMMS-Patent auf ein neues Regelungskonzept zur sub-nanometergenauen Positionierung wurde anlässlich der iENA-Erfindermesse 2024 mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Das Bild zeigt das 6D-Nanometer-Planar-Positioniersystem, mit dem das Konzept validiert wurde. Foto: IMMS.

Ein neuer Störungsschätzer ermöglicht die Kompensation von Störungen

Im Hinblick auf die Genauigkeit wurde das innovative Regelungskonzept für ein nanometergenaues Antriebssystem mit drei Antriebs- und Führungselementen entwickelt. Diese Elemente, die einem Stativ ähneln, erzeugen vertikale Bewegungen und Neigungen um die horizontalen Raumachsen. Zusätzlich zur aerostatischen Führung enthält jedes dieser drei Elemente zwei parallel bewegliche Aktuatoren, die eine vertikale Kraft auf den beweglichen Teil erzeugen und übertragen. Um die Systemkomplexität zu reduzieren, werden diese gekoppelten Einzelachsen jeweils mit Einzelachsenreglern mit den oben genannten Eigenschaften umgesetzt.

Die neueste Ergänzung des Regelungskonzepts ist der Störungsschätzer. Er schätzt die Kräfte und Momente, die das System in Echtzeit stören, und fördert so ein proaktives Verhalten. Mit diesen berechneten Störungen kann der Regler die tatsächlichen Störkräfte kompensieren. Dies ermöglicht es, das Übersprechen zwischen den Achsen, Systemfehler sowie Störungen aus der Umgebung und aus dem internen System zu kompensieren.

Präzisionstechnik als Priorität

Das IMMS-Positionierungssystem für subnanometergenaues Arbeiten ist ein Beweis dafür, was möglich ist, wenn modernste Technologie auf visionäre Ingenieurskunst trifft. Mit seiner Auszeichnung auf der iENA und seinem Potenzial, Industrien zu revolutionieren, symbolisiert dieses System die Zukunft der Präzisionstechnik. Ob in der Nanofabrikationstechnologie, medizinischen Fortschritten oder der präzisen Optik – dieser Durchbruch zeigt, dass kleinste Bewegungen die größten Auswirkungen haben können.

Kontakt
Dr.-Ing. Ludwig Herzog
Leiter Mechatronik
E-Mail: ludwig.herzog(at)imms.de
Telefonnummer: +49 (0) 3677 874 93 60

Originalpublikation
Artikeltitel: Tip and Laser-Based 3D Nanofabrication in Extended Macroscopic Workspaces

Medienkontakt
Beate Hövelmans
Leiterin Unternehmenskommunikation
Telefonnummer: +49 3677 87493 13
E-Mail: beate.hoevelmans@imms.de
Webseite: www.imms.de

 

Medienkontakt

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Chiplet-Innovationen für Europa

Startschuss für APECS-Pilotlinie im Rahmen des EU Chips Acts. Die in der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) kooperierenden Institute arbeiten eng mit weiteren europäischen Partnern am Aufbau einer Pilotlinie für »Advanced…

Mikroorganismen-basierte Produktion biologisch abbaubarer Kunststoffe aus Abfallströmen.

Biologisch abbaubare Kunststoffe aus Abfällen

In einer gemeinsamen Forschung untersuchen der Bioprozessingenieur Prof. Dr.-Ing. Sebastian Riedel von der Berliner Hochschule für Technik (BHT) und Prof. Dr. Jaewook Myung vom Korea Advanced Institute of Science &…

Aktivierung des pharmazeutischen Potenzials von Bakterien

Forschende entwickeln genetische Methode zur Produktion neuer Wirkstoffe in Bakterien. Mikroorganismen sind in der Lage, eine Vielzahl an Naturstoffen zu produzieren, die als Wirkstoffe zur Behandlung von Krankheiten wie Infektionen…