Küstenbewohner: Vorsichtiges Ja zu Offshore-Anlagen

Greenpeace zieht positive Bilanz der Informationstour zu Windkraftanlagen auf hoher See

Hamburg (ots) – Die Bevölkerung und Touristen der Nordseeinseln stehen dem Bau von Windkraftanlagen auf hoher See überwiegend positiv gegenüber. Dieses Fazit zieht Greenpeace heute zum Abschluss einer vierwöchigen Schiffsinformationstour entlang der Inseln Juist, Borkum, Norderney, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge und Sylt. Greenpeace sieht den Rückhalt bei den Menschen für sogenannte Offshore-Anlagen allerdings nur dann gegeben, wenn die Sicherheit des Schiffsverkehrs und der Tourismus durch die Windparks nicht beeinträchtigt werden.

„Überraschend viele Menschen wollten von uns wissen, inwieweit Windräder auf hoher See zum Klimaschutz beitragen“, sagt Sven Teske Energieexperte von Greenpeace. „Für viele war die Möglichkeit, die Windenergie auf hoher See zu nutzen, völlig neu. Fast alle, die unsere Ausstellung und unsere Infoveranstaltungen besucht haben, waren anschließend für Offshore-Anlagen. Das zeigt wie wichtig es ist, breit über die Offshore-Technologie zu informieren und dafür zu werben.“

Greenpeace war mit dem historischen Segelschiff „Anna“ und dem Aktionsschiff „Beluga“ von Insel zu Insel gefahren, um mit einer Ausstellung und bei Podiumsdiskussionen über die Chancen der Windenergienutzung auf hoher See zu informieren. Mehr als 2.000 Menschen besuchten die Greenpeace-Schiffe, über 15.000 Informationsschriften über Offshore-Windkraft wurden verteilt.

Offshore-Anlagen waren in den vergangenen Jahren vor allem von den Bewohnern der Nordseeinseln kritisiert worden, weil sie den freien Blick auf den Horizont störten. Deshalb werden viele Planer ihre Windparks noch weiter vom Festland entfernt errichten. Ein Offshore-Park in 15 Kilometern Entfernung wird dann nur noch an wenigen Tagen im Jahr am Horizont zu erkennen sein. „Die Menschen haben verstanden, dass man die Anlagen kaum sehen wird und Touristen auch künftig freie Sicht aufs Meer haben. Viel wichtiger ist ihnen, dass solche Anlagen nicht die Gefahr von Schiffsunfällen erhöhen“, sagt Teske.

Damit die Windenergie auf See umweltverträglich ausgebaut wird, hat Greenpeace ökologische, ökonomische und technische Rahmenbedingungen für die ersten Pilotprojekte erarbeitet. Zur Zeit liegen 10 Anträge für Offshore-Windparks auf der Nordsee und 5 für die Ostsee vor. Die ersten Teilerrichtungsgenehmigungen könnten noch im Laufe dieses Jahres vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie in Hamburg ausgesprochen werden.

Media Contact

Sven Teske ots

Weitere Informationen:

http://www.greenpeace.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Entwicklung klimaneutraler Baustoffe

…aus biogenen Materialien unter Einsatz phototropher Mikroorganismen. Das Fraunhofer-Institut FEP in Dresden bietet skalierbare Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, um technologische Innovationen auf neue Produktionsprozesse anzuwenden. Angesichts der steigenden Nachfrage nach klimaneutralen…

Optimiertes Notfallmanagement dank App

Wie die eGENA-App bei Notfällen in der Anästhesie hilft. Mit der eGENA-App hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) ein digitales Werkzeug geschaffen, das den Klinikalltag bei…

Protonen gegen Krebs

Neue Forschungsbeamline für innovative Strahlentherapien. Das HZB hat gemeinsam mit der Universität der Bundeswehr München eine neue Beamline für die präklinische Forschung eingerichtet. Sie ermöglicht künftig am HZB Experimente an…