Windenergie ist stärkste erneuerbare Energie in Deutschland
Rund 50 Experten bei 5. Fachtagung WINDTECH® in Grevenbroich
Zur 5. Fachtagung WINDTECH® über die technischen und wirtschaftlichen Perspektiven der Windenergienutzung kamen am 17. November rund 50 Fachleute nach Grevenbroich. Die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) und die WINDTEST Grevenbroich GmbH zogen als Veranstalter eine positive Bilanz. Deutschland ist und bleibt mit rund 16.000 Windenergieanlagen (WEA) und einer installierten Leistung von mehr als 15.000 Megawatt unangefochtener Weltmeister bei der Stromerzeugung durch Windenergie.
Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW: „Im ersten Halbjahr 2004 wurden in Deutschland erstmals zehn Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Erneuerbare Energien nutzen also nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wirtschaft. Auch die industriewirtschaftliche Bedeutung der Windbranche ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Untersuchungen zu den bundesweiten Beschäftigungszahlen gehen von bis zu 50.000 Arbeitsplätzen allein im Bereich der Windenergie aus. Insgesamt sind es bundesweit 120.000 Menschen, die 2002 im Bereich der erneuerbaren Energien tätig waren und einen Umsatz von zehn Mrd. Euro erzielten. In NRW drehen sich aktuell rund 2.200 Windenergieanlagen (WEA) und sorgen an Rhein und Ruhr für knapp 2.000 Megawatt (MW) installierter Leistung. Hier erzielten in 2002 rund 15.000 Arbeitnehmer/innen in 2.100 Firmen einen Umsatz von rund drei Mrd. Euro.“
Monika Krämer, Geschäftsführerin der WINDTEST Grevenbroich GmbH (WTG), äußerte sich zur aktuellen Planungssituation: „Nach langen Jahren des Wachstums gehen die Aufstellungszahlen neuer Windenergieanlagen zum zweitenmal zurück. Mittelfristig muss die Branche in Deutschland mit einer Verknappung der Standorte im Binnenland umgehen und sich noch stärker auf das Repowering und den Export konzentrieren. Immerhin ist Deutschland mit mehr als 20 Prozent am weltweiten Export von Windenergieanlagen beteiligt. Diese Entwicklung muss weiter ausgebaut werden. Das technische Know-How deutscher Unternehmer bezüglich der Windenergie ist weltweit sehr gefragt. Das Modell zur Förderung der regenerativen Energien in Deutschland hat in vielen Ländern Vorbildcharakter.“
Dr. Norbert Allnoch, Leiter des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) in Münster: „Die Windstromproduktion in Deutschland wird 2004 erstmals deutlich über 20 Mrd. kWh liegen und damit die Wasserkraft endgültig als regenerativen Energieerzeuger Nr. 1 ablösen. Deutschland bleibt im internationalen Vergleich weiterhin unangefochten Weltmeister bei der Erzeugung von Windstrom vor den USA, Spanien und Dänemark. Weltweit hält der Neubau an Windkraftanlagen auch in diesem Jahr an. Ende 2004 werden voraussichtlich etwa 45.000 MW (2003: 39.100 MW) Windkraftleistung rund um den Globus installiert sein. Mittel- und langfristig gehört der Windenergienutzung auf den Meeren die Zukunft. Die Windindustrie hat die Anlagentechnik immer weiter verbessern können und erste Multi-Megawatt-Prototypen mit Leistungen von bis zu fünf MW entwickelt. Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von 45.000 MW sind bereits jetzt rund um den Globus in Planung. Neue zusätzliche Perspektiven für den Windenergiemarkt könnten sich auch durch den Emissionshandel ergeben, nachdem Russland das Kyoto-Protokoll ratifiziert und damit ein Inkrafttreten ermöglicht hat.“
Die anhaltend positive Entwicklung von zukunftsfähigen Energietechnologien in NRW ist auch ein Erfolg der Landesinitiative Zukunftsenergien, die im April ihr achtjähriges Bestehen feiern konnte. Sie hat einen wichtigen Anteil daran, diesen Energietechnologien schneller zum Marktdurchbruch zu verhelfen. Für die Entwicklung, Demonstration und Markteinführung neuer Energietechnologien hat die Düsseldorfer Landesregierung aus dem REN-Programm und aus EU-Mitteln seit 1987 mehr als 600 Millionen Euro für ca. 50.000 Förderprojekte aus dem gesamten Umfeld der Zukunftsenergien aufgewendet. Diese Landesförderung zog weitere Investitionen von rund 3 Milliarden Euro nach sich.
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