Klimaschutz durch Ökologischen Landbau
Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung zu verstärkten Klimaschutzanstrengungen durch die Förderung des Ökologischen Landbaus aufgefordert. „Die Emissionen von klimawirksamen Gasen aus der Landwirtschaft tragen weltweit mit etwa 15 Prozent zur globalen Klimaveränderung bei“, sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Dabei würden neben Kohlendioxid auch die hochgradig klimarelevanten Spurengase Distickstoffoxid (Lachgas) und Methan emittiert. „Verantwortlich dafür ist vor allem die konventionelle Landwirtschaft mit ihrem zu hohen und ineffizienten Einsatz fossiler Energien und mineralischer Stickstoffdünger sowie der nach wie vor großen Viehbesatzdichte in der Massentierhaltung“, so Flasbarth weiter.
So stammten in Deutschland 36 Prozent der anthropogen verursachten Lachgas-Emissionen aus der Landwirtschaft. Bis zu drei Prozent des Stickstoffs würden bei einer Düngung durch mineralische Stickstoffdünger als Lachgas in die Atmosphäre freigesetzt. Der ökologische Landbau mit seinem Verzicht auf mineralische Stickstoffdüngung biete hier enorme Einsparpotenziale, so Dr. Guido Haas, Experte am Institut für Organischen Landbau an der Universität Bonn: „Die jährlichen Lachgas-Emissionen könnten durch eine Verminderung des Stickstoff-Überschusses von derzeit 115kg/ha bei konventioneller auf maximal 50 kg/ha bei ökologischer Bewirtschaftung deutlich reduziert werden.“
Nach Auffassung des NABU komme dem ökologischem Landbau bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Klimapolitik eine Leitbildfunktion zu. Nach ihrer positiven Rolle beim Bonner Klimagipfel habe die Bundesregierung nun erneut die Chance, mit der konsequenten Unterstützung des ökologischen Landbaus eine umweltpolitische Vorreiterrolle einzunehmen, so NABU-Präsident Flasbarth: „Agrarwende und Klimaschutz – das wäre Umweltpolitik aus einem Guss.“
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