Start der stärksten europäischen Ariane-Rakete erfolgreich
Bulmahn: „Deutsche Wirtschaft profitiert von Ariane-Progamm“
Die stärkste Version der europäischen Ariane-Rakete (Ariane-5 ECA) hat am Samstagabend perfekt vom Startplatz Kourou in Französisch-Guayana abgehoben. Die Bundesforschungsministerin und Vorsitzende des Ministerrates der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Edelgard Bulmahn, bezeichnete den erfolgreichen Start in Berlin als wichtigen Durchbruch für die europäische Raumfahrt. Das künftige Vertrauen der europäischen und internationalen Kunden in das neue Modell der europäischen Trägerrakete Ariane 5, in die europäische Raumfahrttechnologie und Leistungsfähigkeit und in das Vermarktungsunternehmen ARIANESPACE wird damit gestärkt. „Die Ariane-Raketen sind das europäische Zugpferd für den Weg in den Weltraum.“
Die geglückte Mission mache den Weg frei für die Vermarktung der 10 Tonnen Rakete. „Die deutsche Wirtschaft profitiert vom europäischen Ariane-Programm.“ Die deutsche Industrie ist mit einem Auftragsvolumen von 25 Prozent an jedem Start beteiligt. Dies sichert in rund 170 deutschen Unternehmen rund 4500 Arbeitsplätze. Mit dem aktuellen Flug V 164 startete der kommerzielle Satellit XTAR für einen Flugpreis von 40 Millionen Euro.
Bulmahn verwies auf den von ihr auf dem ESA-Ministerrat im Juni 2003 in Paris durchgesetzten Plan zur Restrukturierung des europäischen Raketenmarktes. „Wir haben die notwendigen Schritte entschlossen eingeleitet und die Industrie hat ihren Teil beigetragen.“ Die Verantwortung für die Zuverlässigkeit des Ariane-Programms trage fortan die Wirtschaft mit einem verbindlichen Festpreis von 136 Millionen Euro pro Start.
Nach einem Fehlstart im Dezember 2002 wurden die Vulkan-Triebwerke unter maßgeblicher Beteiligung von Spezialisten der deutschen Industrie in Ottobrunn, Lampoldshausen und Bremen gründlich überarbeitet. Die Arbeiten wurden im Herbst 2004 unter anderem auf den Prüfständen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen abgeschlossen.
Bei der Ariane-5 ECA („ECA“ – etage superieur cryogenic, Typ A; mit flüssigem Wasserstoff und flüssigem Sauerstoff als Treibstoff) handelt es sich um eine Trägerrakete mit stärkerer Oberstufe. Sie ist gegenüber dem Vorgängermodell Ariane-5 G um rund 35 Prozent leistungsstärker. Die Vermarktung übernimmt das Unternehmen Arianespace. Die EADS Space Transportation ist verantwortlich für die Entwicklung und Serienfertigung. Ihr liegen für die Ariane-5 ECA derzeit 25 Bestellungen vor. Die ESA überwacht das ganze Programm.
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