Materialauswahl auf Grundlage von ökologischen Kriterien
Die rasant fortschreitende Entwicklung der vergangenen zwei Jahrhunderte hatte dramatische Auswirkungen auf die Umwelt. Mit einer neuartigen Methode soll dieser Trend umgekehrt werden, indem bei der Auswahl von Baumaterialien ökologische Kriterien Berücksichtigung finden.
Zur Auswahl von Bau- und Konstruktionsmaterialien nutzen Ingenieure seit langem bewährte Standards. Das EESD-Programm der EU (Energy, Environment and Sustainable Development – Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung) hat Forschungsarbeiten finanziert, um bestehende Verfahren an ökologische Kriterien anzupassen.
Im Rahmen des ORMA-Projekts wurde das Konzept der Lebenszyklusanalyse (LZA) auf den Prozess der Materialauswahl angewandt, wobei der gesamte Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigt wurde. Zahlreiche ökologische Parameter wie Rohstoff- und Energieverbrauch, Ausstoß von Luft- und Wasserschadstoffen sowie Erzeugung von Abfällen werden angesprochen. Das Ziel der LZA besteht darin, diese Umweltauswirkungen zu verhindern oder wenigstens einzuschränken.
Die ORMA-Partner haben auf vorhandenen Kenntnissen und auf Instrumenten aufgebaut, die an der britischen Universität von Cambridge entwickelt wurden. Durch die Einbeziehung von ökologischen Faktoren wurden die Datenbanken erweitert. Diese Faktoren erhielten die gleiche Gewichtung wie andere Faktoren der Materialauswahl wie beispielsweise Leistung und Kosten. Komplementäre Software-Tools und ein Buch über Öko-Design machen das Paket komplett.
Zur Liste der potenziellen Nutzer gehören Architekten, Stadtplaner, Bauunternehmen und Bauingenieure. Die Software ist flexibel und kann an die Bedürfnisse einzelner Unternehmen angepasst oder in andere Softwarepakete integriert werden. Die Tools können außerdem als Unterrichtsmittel in der Wissenschaft genutzt werden. Das Ziel besteht darin, das Bewusstsein für die Bedeutung ökologischer Parameter in der Baubranche zu stärken.
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