Drittmitteleinwerbung für Spitzenforschung in Greifswald immer erfolgreicher
Universität Greifswald an allen drei Sonderforschungsbereichen des Landes beteiligt
Wissenschaftler der Universität Greifswald arbeiten an allen drei Sonderforschungsbereichen mit, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Mecklenburg-Vorpommern finanziert werden. Die Einrichtung eines Sonderforschungsbereichs (SFB), der als Aushängeschild einer Universität gilt, erfolgt nach strengsten fachwissenschaftlichen Begutachtungen und setzt höchste wissenschaftliche Qualität voraus.
Vor kurzem begutachtet und bewilligt wurde der überregionale Sonderforschungsbereich „Grundlagen komplexer Plasmen“. Initiator und Sprecher des auf 12 Jahre ausgerichteten Forschungsvorhabens ist der Physiker Prof. Jürgen Meichsner vom Institut für Physik der Universität Greifswald. An dem SFB wirken auch die Greifswalder Max-Planck- und Leibniz-Institute für Plasmaphysik sowie die Universität Kiel mit. Dabei handelt es sich bereits um den zweiten SFB, den die Greifswalder Plasmaphysiker in die Hansestadt geholt haben. Schon in der ersten Förderperiode bis 2009 stehen damit Zuschüsse in Höhe von rund 6 Mio. Euro mit 25 zusätzlichen Stellen für Nachwuchswissenschaftler zur Verfügung.
Das Greifswalder Universitätsinstitut für Physik ist ferner an dem ebenfalls im Mai 2005 an die Universität Rostock vergebenen Sonderforschungsbereich für Laserphysik beteiligt.
Auch am dritten SFB des Landes, dem einzigen in der Medizin, sind Greifswalder Wissenschaftler aktiv eingebunden. Seit 2004 steht die Herzmuskelforschung im Mittelpunkt eines Sonderforschungsbereichs „Inflammatorische Kardiomyopathie“ an der Berliner Charitè. Renommierte deutsche Klinika arbeiten hier mit Forschern aus der Virologie, Biochemie, Immunologie und Pharmakologie in Berlin, Greifswald und Tübingen zusammen, um neue Behandlungsformen bei Herzmuskelerkrankungen zu finden.
Mediziner um den Greifswalder Internisten Prof. Stephan Felix untersuchen Ursachen und Therapiemöglichkeiten schwerster Herzerkrankungen, die bislang noch oftmals nur mit Herztransplantationen zu beheben sind.
„Die Universität Greifswald unterstützt Forschungsgruppen nachhaltig bei der Einwerbung hochrangiger Drittmittelprojekte“, unterstrich der zuständige Prorektor Prof. Otto-Andreas Festge. „Wir wollen dabei helfen, Forschung und damit auch Lehre auf internationalem Spitzenniveau zu betreiben.“ In diesem Jahr stehen für Antragsvorbereitungen fast 350.000 Euro zur Verfügung. Sie kommen je zur Hälfte aus dem Hochschulwissenschaftsprogramm des Bundes und aus dem ohnehin sehr knappen Sachmitteletat der Universität. Die Mittel gehen überwiegend an sieben exzellente Verbundprojekte aus den universitären Schwerpunktbereichen Lebenswissenschaften, Natur-, Nord- und Osteuropawissenschaften sowie Staat und Wirtschaft. Sie wurden aus 30 Anträgen von der Forschungskommission des Senats unter Leitung des Mikrobiologen Dr. Michael Hecker ausgewählt, der das international renommierte Interfakultäre Zentrum (ZIK) für Funktionelle Genomforschung in Greifswald leitet.
Der Prorektor verwies auf kontinuierliche Steigerungsraten bei der Drittmitteleinwerbung in den letzten Jahren am Universitätsstandort Greifswald. Drittmittel aus Wirtschaft, Stiftungen und Forschungsgesellschaften sind ein entscheidendes Kriterien für die Leistungsstärke einer Hochschule. An der Universität wurden im Jahr 2004 aus eingeworbenen Drittmitteln 21,3 Mio. Euro ausgegeben. Im Jahr 2003 waren es 15,2 Mio. Euro, im Jahr 1998 betrugen die Drittmittelausgaben 9,7 Mio. Euro. Das ist mehr als eine Verdoppelung in nur sechs Jahren. Gegenwärtig werden an der Universität Greifswald zusätzlich mehr als 300 Personen über Drittmittel beschäftigt.
„Die positive Begutachtung und Bewilligung von qualitativ hochwertigen Drittmittelprojekten, beispielsweise durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, erfordert ein exzellentes wissenschaftliches Niveau und intensive Vorarbeiten. Notwendig sind darüber hinaus eine solide Grundausstattung an Stellen, Räumen und Geräten. Hier steht das Land in der Pflicht, die für Spitzenforschung notwendige Infrastruktur zur Verfügung sicher zu stellen“, betonte Prof. Festge abschließend.
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