Gentechnisch veränderter Reis in China
Studie: Gesündere Bauern durch weniger Pestizide
Noch wird in China kein gentechnisch veränderter Reis zur Verwendung als Nahrungsmittel für Menschen angebaut. Verbreitung haben gentechnisch veränderte Pflanzen bisher „nur“ für die industrielle Weiterverarbeitung (z. B. Baumwolle) oder für die Tierernährung gefunden. Ein Grund dafür wird darin gesehen, dass bisher nicht sicher war, ob gentechnisch veränderter Reis wirklich Vorteile für die Reisbauern hätte. In einem amerikanisch-chinesischen Forschungsvorhaben sollte geprüft werden, wie sich der Anbau von gentechnisch verändertem Reis auf den Verbrauch von Pestiziden auswirkt, ob Mehrerträge erreicht werden und ob Auswirkungen auf die Gesundheit der Bauern feststellbar sind. Dazu wurden zwei gentechnisch veränderte Reissorten in mehreren Dörfern verschiedener Provinzen Chinas versuchsweise angebaut.
Die Bauern bauten den Reis nach ihren üblichen Methoden an und wurden dabei weder von Versuchstechnikern beraten noch unterstützt. Lediglich die Ergebnisse wurden erfasst. Dabei stellte sich heraus, dass die Bauern beim Anbau der gentechnisch veränderten Sorten etwa 80 Prozent weniger Pestizide einsetzten. Die Erträge stiegen im Durchschnitt um 6 bis 9 Prozent. Von den Forschern aber als wichtigstes Ergebnis herausgehoben wird die Tatsache, dass sich die durch Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bedingten Krankheiten bei den Bauern verringerten. Bauern, die sowohl konventionelle Reissorten als auch gentechnisch veränderte anbauten, berichteten, dass sie nach der Arbeit auf den Feldern mit den gentechnisch veränderten Sorten keine Gesundheitsbeschwerden hatten. Nur wenn auch der Gesundheitsaspekt mit einbezogen werde, hätten gentechnisch veränderte Reissorten wirklich Vorteile gegenüber konventionellen, so ein Fazit der Studie. Sollte sich China für den kommerziellen Anbau von gentechnisch verändertem Reis entscheiden, so hätte dies voraussichtlich Auswirkungen auf den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zur Lebensmittelherstellung in der ganzen Welt, heißt es zum Abschluss eines Beitrags der amerikanischen und chinesischen Wissenschaftler in der Zeitschrift „Science“
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