Nationale Gesundheitstelematik ist eines der größten IT-Projekte weltweit
Seit zwei Jahren laufen in Deutschland die nationalen Vorbereitungen zur Einführung von etwa 80 Millionen elektronischen Gesundheitskarten und zum Aufbau einer nationalen Telematikinfrastruktur für das Gesundheitswesen auf Hochtouren. Dabei stehen drei Aspekte im Fokus: Zum einen soll dadurch die Qualität der medizinischen Versorgung verbessert werden – durch eine schnellere und vollständigere Informationsübermittlung zwischen den Gesundheitsversorgungseinrichtungen oder durch die Nutzung einer gemeinsamen elektronischen Krankenakte. Zum anderen soll auch die Effizienz der Versorgung durch die Vermeidung von Doppeluntersuchungen, frühzeitige Erkennung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen und eine koordinierte prospektive Behandlungsplanung und damit durch insgesamt verkürzte Behandlungsprozesse erhöht werden. Und nicht zuletzt soll auch eine aussagekräftige Datenbasis für die Gesundheitsberichtserstattung, Forschung und Gesundheitssystemplanung geschaffen werden.
Die Komplexität und das notwendige Finanzierungsvolumen dieses Projektes, das weltweit zu den größten IT-Projekten zählt, wurden anfangs vor allem durch das Bundesgesundheitsministerium und die Organe der Selbstverwaltung unterschätzt. Mit ihrer Expertise und der qualifizierten Arbeit ihrer Projektgruppen begleitet und kommentiert die GMDS diesen Prozess seit vielen Jahren. Frühzeitig hat sie auf die Komplexität und Breite des Themas hingewiesen.
Die GMDS mit ihrem Fachbereich „Medizinische Informatik“ – zu dem die Gesundheitstelematik zählt – und der umfangreichen Expertise ihrer Mitglieder, ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft schlechthin für dieses Thema.
Hauptanliegen der GMDS hinsichtlich der Ausgestaltung der nationalen Gesundheitstelematik sind:
- Die Balancierung von Aspekten des Datenschutzes einerseits und der aufgaben-angemessenen Benutzbarkeit der Telematik-Lösungen für die Patienten und Ärzte andererseits, da beides oftmals antagonistisch wirkt.
- Die ausreichende Berücksichtigung der Interessen der Bürger und Patienten.
- Die angemessene Berücksichtigung internationaler Standards und aktueller Entwicklungen im Bereich der Medizinischen Informatik.
- Die Entwicklung und der Einsatz zentraler Referenzserver für inhaltliche Standards wie Terminologien und Klassifikationen.
- Die Förderung der Akzeptanz bei Bürgern und Ärzten für Verfahren der Medizinischen Informatik.
GMDS-Arbeitsgruppen bearbeiten teilweise seit Jahrzehnten die wichtigsten dieser Aspekte.
Neben speziellen Arbeitsgruppen wie „Datenschutz“, „Standardisierte Terminologien“, „Archivierung von Krankenunterlagen“, „Informationssysteme im Gesundheitswesen“, „Standards zur Kommunikation und Interoperabilität“ beschäftigt sich die Arbeitsgruppe „Telemedizin“ seit nunmehr fast 10 Jahren mit dem Thema Gesundheitstelematik und beteiligt sich seit Jahren an der Ausrichtung einschlägiger Tagungen und Workshops.
Auf der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (DAE) in Freiburg vom 12. bis zum 15. September werden sehr viele wissenschaftliche Beiträge zu Anwendungen der Gesundheitstelematik zur Diskussion gestellt.
Nähere Informationen und das endgültige Programm mit informativen Kurzfassungen der Beiträge finden Sie im Web unter www.gmdsdae2005.de
Information für die Presse: Als Vertreter der Presse können Sie die Fachtagung kostenfrei besuchen. Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren, vermitteln wir Ihnen gerne den Kontakt zum Spezialisten oder detailliertes Material.
Kontakt: Wenn Sie vorab Kontakt aufnehmen möchten oder eine Karte für den freien Eintritt benötigen, wenden Sie sich bitte an: Dr. med. Albrecht Zaiß, Leiter Lokales Organisationskomitee GMDS / DAE 2005, Tel. 0761 / 203-6707, eMail: information@gmdsdae2005.de
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