Besserer Wirkstoff gegen Hepatitis C
MHH-geleitete Studie zeigt: Kombinationstherapie stoppt das Virus bei vielen Patienten
Durch eine Kombination von Ribavirin und dem neuen Wirkstoff Peginterferon alpha-2b können mehr Menschen mit chronischer Hepatitis C geheilt werden als durch die bisher übliche Therapie. Ein Team um Professor Dr. Michael P. Manns, Abteilung Gastroenterologie und Hepatologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), veröffentlicht dieses Ergebnis in der jüngsten Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift The Lancet (Vol. 358, 9286). An der multizentrischen Studie unter Federführung der MHH nahmen 1.530 Patienten aus Europa, Argentinien, Kanada und den USA teil. Bei 54 Prozent der Patienten, die eine hohe Dosis beider Medikamente erhielten, waren auch ein halbes Jahr nach Abschluss der Behandlung keine Hepatitis-C-Viren nachweisbar. Somit kann von einer Heilung ausgegangen werden.
An Hepatitis C leiden weltweit rund 300 Millionen Menschen. Die Leberentzündung wird über Blut und Blutprodukte sowie Sperma übertragen. In mehr als der Hälfte aller Fälle verläuft die Erkrankung chronisch, bei rund 10 bis 40 Prozent der Betroffenen droht der narbige Umbau der Leber, eine Zirrhose. Standardtherapie ist es bislang, Ribavirin mit Interferon alpha zu kombinieren und dies dreimal in der Woche unter die Haut zu spritzen. Wie effektiv die neuartige Behandlung ist, scheint vom individuellen Gewicht der Patienten abzuhängen. Bei einer zu niedrigen Dosis pro Kilogramm Körpergewicht sinkt die Heilungsrate. Mögliche vorübergehende Nebenwirkungen sind – wie bei Interferon alpha – grippeähnliche Symptome: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Fieber und Muskelschmerzen.
„Die Gabe von Ribavirin und Peginterferon alpha-2b in einer dem Gewicht angepassten Konzentration weist die beste Heilungsrate auf und ist demnach die effektivste Therapie einer chronischen Hepatitis C“, erklärt Professor Manns. „Zudem muss das Peginterferon nur einmal pro Woche angewandt werden.“
Weitere Informationen gibt gern Professor Dr. Michael P. Manns, Telefon: (0511) 532-3305, E-Mail: Manns.Michael@mh-hannover.de
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