Die moderne Verbindungstechnik muss sich auch an der Qualität messen
Am Thema Verbindungstechnik kommt inzwischen kaum eine Branche mehr vorbei. Dies wurde auf der von der VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik (GMM) in Zusammenarbeit mit der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (ITG) organisierten Fachtagung “Optische und elektronische Verbindungstechnik 2005” deutlich, auf der praktische Beispiele aus den Bereichen Automotive, Ethernet und Kommunikationstechnik vorgestellt und diskutiert wurden.
Trotz aller Unterschiede gibt es auch Gemeinsamkeiten, die besondere Aufmerksamkeit verdienen: Das gilt nicht nur für politische Parteien, sondern auch für moderne Verbindungstechniken. Diese Auffassung vertritt zumindest Patricia Lafuente Cerdá von der Münchener BMW-Group. Gemeint ist der Unterschied zwischen elektrischen und optischen Systemen. „Es gibt Anforderungen, die für beide Systeme gelten“, versichert die Expertin. Ein Beispiel lieferten systemübergreifende mechanische Anforderungen, wie die Verriegelung der Steckverbindung oder die so genannte Kuschiri-Sicherheit zur Vermeidung von Beschädigungen optischer Oberflächen.
Innerhalb der BMW-Group sind zwei optische Systeme im Einsatz, die sich auf Grund unterschiedlicher Systemanforderungen durch zwei unterschiedliche Stecksysteme charakterisieren lassen:
- Das Byteflight System, welches durch die direkte Ankopplung der Faser an dem Transciever charakterisiert ist und
- das MOST System, bei dem die Ankopplung der Faser an dem Transciever durch einen als Pigtail bezeichneten Stecker ermöglicht wird.
Die unverminderte Nachfrage nach mehr Bandbreite, aber auch nach Systemen mit verbesserter Beständigkeit gegenüber Temperaturschwankungen und mechanischen Belastungen erfordert wiederum die Entwicklung von neuen Übertragungsmedien wie der MC-GOF (Multi-Core-GlasOpticalFiber) Faser der Fa. Schott und die PCS (PolymereCladingSilica) Faser. „Der Vorteil dieser Fasern ist die höhere Temperaturbeständigkiet in Verbindung mit minimierten Biegeradien“, unterstreicht Frau Lafuente Cerdá. Dies ermögliche den Einbau in temperatur- und packagekritischen Räumen, während die höhere Bandbreite neue Funktionen im Fahrzeug ermögliche.
Über Steckverbinder für 10-Gigabit Ethernet Netze referierte Dipl.-Ing. Stefan Schmidt von der in Fridolfing ansässigen OSI Fiber Optics. „Diese Netze werden gegenwärtig installiert“, führte er aus. Dabei könnte die Mehrzahl der modernen Stecksysteme die heute geltenden Anforderungen der Normen erfüllen. Nur wenige, nicht mehr verbreitete Steckertypen oder auch der F-SMA mit konstruktivem Luftspalt und seinen relativ weiten Toleranzen seien nicht zu empfehlen. Wichtig sei auch, dass konfektionierte Kabel über eine entsprechende Qualität verfügen. Werkskonfektionierten Steckern sollte dabei der Vorzug gegeben werden. Nur auf diese Weise könne gewährleistet werden, dass die geometrischen Parameter eine gute Faserpolitur eingehalten werden.
Thomas Ammer von der in Herisau (Schweiz) ansässigen Huber+Suhner AG stellte mit Fiberbus ein neues Steckverbinderkonzept für die Lichtwellenleitertechnik vor. „Der innovative Steckverbinder basiert auf dem neuartigen Konzept der Faserkompression für den zuverlässigen physikalischen Kontakt von bis zu 12 Fasern“, erläutert er. Derartige Mehphasenverbinder zeichneten sich durch hervorragende optische Koppeleigenschaften aus. Dies gelte sowohl für Multimode als auch für Singlemode. „Wir konnten zeigen, dass das FiberBus-Konzept das Potential für Singlemode-Verbinder der Premium-Qualitätsklasse erschließt“, zeigt sich Ammer optimistisch. Gleichzeitig biete die Konstruktion im Rahmen der Herstellung deutliche kostenmäßige Vorteile.
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