Nur wenig Tierarzneimittel – Rückstände in Lebensmitteln
Tierarzneimittel-Rückstände haben grundsätzlich in Lebensmitteln nichts zu suchen. Da aber Tiere nun mal krank werden können gibt es auch bestimmte Medikamente, die eingesetzt werden dürfen. Allerdings existieren in diesem Fall wissenschaftlich ermittelte Höchstgrenzen für deren Rückstände in den dann zu verarbeitenden Lebensmitteln. Nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Rückstandskontrollpläne sind besser“, veröffentlichte nun das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Untersuchungsergebnisse von 2004:
0,19 % der insgesamt 351 234 untersuchten Proben wiesen Rückstandsgehalte oberhalb der gesetzlichen Normen auf. 540 Stoffe wurden an 46 315 Tieren oder tierischen Erzeugnissen geprüft. Die Probennahme erfolgt dabei nicht zufällig sondern „unter Berücksichtigung von Erkenntnissen über örtliche und regionale Gegebenheiten oder von Hinweisen auf den unzulässigen oder vorschriftswidrigen Einsatz von Tierarzneimitteln“, so das BVL und schlussfolgert: „Durch die zielorientierte Probenauswahl ist mit einer größeren Anzahl an „positiven Rückstandsbefunden“ zu rechnen, als dies bei einer Probenahme nach dem Zufallsprinzip der Fall wäre“.
Ursachen für einen positiven Befund waren meist eine Kontamination der Proben, die Nichteinhaltung von Wartezeiten oder der unsachgemäße Einsatz von Tierarzneimitteln. Der Nachweis von verbotenen Stoffen und Höchstmengenüberschreitungen nach der Anwendung von zugelassenen Tierarzneimitteln führten zu verstärkten Untersuchungen im Herkunftsbetrieb. Überprüfung der Aufzeichnungen, Kontrolle der tierärztlichen Hausapotheke, zusätzliche Probenahmen und verstärkte Kontrollen bei den Tieren und Erzeugnissen eines Betriebes im Falle wiederholt festgestellter Übertretungen waren die Folge. In einigen Betrieben wurden die Schlachtkörper und Erzeugnisse, als ungeeignet für den menschlichen Verzehr eingestuft und vernichtet, z.T. wurden Straf- bzw. Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
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