Ausgebremst? Wildwechsel als Unfallursache

Kostenloser Ratgeber der Deutschen Wildtier Stiftung zur Vermeidung von

Wildunfällen:

Mit der Umstellung der Uhren auf die Winterzeit am 30. Oktober setzt die Abenddämmerung wieder früher ein. Damit steigt zur Hauptberufsverkehrszeit die Gefahr von Verkehrsunfällen, verursacht durch Wildwechsel, stark an. Hauptsächlich die Suche nach Futter treibt nun dämmerungsaktive Wildtiere zu Wanderungen durch ihre, von Straßen zerschnitten, Reviere. Gleiches gilt für die frühen Morgenstunden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen 2004 hierbei 15 Menschen ums Leben, insgesamt verunglückten 3.063. Jedoch werden viele Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit Wildtieren nicht als solche registriert, so liegt die Dunkelziffer wesentlich höher. Zu den Opfern auf den Seiten der Wildtiere zählt überwiegend Reh-, Rot- und Dammwild, aber auch Fuchs, Marder, verschiedene Greifvögel und auch Fischotter sterben auf der Straße. Jährlich verenden eine halbe Million Wildtiere bei Verkehrsunfällen.

Wildwechsel-Schilder beachten

Typische Wildwechselgebiete liegen in Wald- und Feldzonen und sind als solche
durch Wildwechselschilder gekennzeichnet. Autofahrer sollten diese Schilder ernst nehmen, ihre Fahrgeschwindigkeit drosseln (maximal 80 km/h) und vor allem vorausschauend fahren. Wenn ein Tier am Straßenrand erscheint, ist dies oft ein Indiz, dass weitere folgen werden, da viele wie beispielsweise Wildschweine in Gruppen leben. In diesem Fall rät Sven Holst, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung, „die Fahrgeschwindigkeit mit Rücksicht auf die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer zu reduzieren, mehrmals zu hupen und gegebenenfalls von Fern- auf Abblendlicht zu schalten, damit die Tiere nicht die Orientierung verlieren“.

Tiere auf der Fahrbahn

Falls es zu einem Unfall kommt, muss die Unfallstelle umgehend mit Warndreieck und Warnblinkanlage gesichert werden, um weiteren Schaden zu verhindern. Ist das Tier verletzt, sollte man sich rücksichtsvoll verhalten, da es unter Stress steht und sich aggressiv verhalten kann. Es ist sinnvoll die Polizei einzuschalten, die den Unfall, auch für die Versicherung, protokolliert.

Generell gilt: wer am Straßenrand verletztes Wild sieht, sollte die Polizei informieren und den Standort des Tieres möglichst genau beschreiben. Um gegebenenfalls das verwundete Tier zu verfolgen oder wenn nötig von seinem Leiden zu befreien, schaltet die Polizei den zuständigen Jäger oder Förster ein. Hierzu ist es wichtig, sich die Fluchtrichtung des Tieres zu merken.

Getötetes Wild darf nur mitgenommen werden, um es beim Jagdpächter oder der nächsten Polizeidienststelle abzugeben.

Weitere wertvolle Tipps sind in der Broschüre „Vorsicht Wildwechsel“ zusammengefasst. Sie kann kostenlos bei der Deutschen Wildtier Stiftung, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg oder unter http://www.DeutscheWildtierStiftung.de angefordert werden.

Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung mit Sitz in Hamburg wurde 1992 von Haymo G. Rethwisch gegründet. Ihr Ziel ist es, einheimische Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen zu schützen und erlebbar zu machen. Mit einem Stiftungskapital von 45 Millionen Euro zählt die Deutsche Wildtier Stiftung zu den bedeutendsten Stiftungen für Natur- und Wildtierschutz in Europa.

Kontakt
Deutsche Wildtier Stiftung: Sven Holst, Geschäftsführer, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg, Telefon: 040 / 73 33 93 31, Fax: 040 / 7 33 02 78, S.Holst@DeWiSt.de

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Sven Holst idw

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