Künstliche Grundwasseranreicherung gegen Wasserknappheit
Künstliche Grundwasseranreicherung gegen Wasserknappheit
Nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen in verschiedenen Regionen des Mittelmeerraumes
Mit Fragen der nachhaltigen Wasserbewirtschaftung beschäftigt sich ein internationales Forschungsprojekt, in dem neun europäische, drei israelische und zwei palästinensische Arbeitsgruppen die Nutzung alternativer Wasserressourcen im Mittelmeerraum untersuchen. Dabei soll für die Anreicherung von Grundwasserreservoirs unter anderem aufbereitetes Abwasser eingesetzt werden. Die Europäische Union fördert diese dreijährigen Forschungsarbeiten mit insgesamt 2,5 Millionen Euro. Sie werden von dem Göttinger Geowissenschaftler Prof. Dr. Martin Sauter koordiniert. Zum Start des Projekts „Groundwater artificial recharge based on alternative sources of water: advanced integrated technologies and management“ (GABARDINE) am 1. November 2005 haben sich die Projektpartner Anfang Dezember zu einer ersten Arbeitstagung an der Georg-August-Universität getroffen.
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stehen verschiedene Regionen im Mittelmeerraum, die in naher Zukunft von Wassermangel betroffen sein können. Dazu gehören Spanien (Barcelona), Portugal (Algarve), Griechenland (Thessaloniki) sowie Israel und Palästina (Gaza-Streifen). Für diese Gebiete sollen neue Strategien und Konzepte der Wasserbewirtschaftung entwickelt und damit auch qualitativ beeinträchtigte Ressourcen wie Abwasser oder Brackwasser zur Deckung des Wasserbedarfs nutzbar gemacht werden. „Wir untersuchen die technischen, ökologischen und sozio-ökonomischen Möglichkeiten zur Verwendung alternativer Wasserressourcen, um damit küstennahe Grundwasserspeicher im Mittelmeerraum künstlich anzureichern und nachhaltig zu bewirtschaften. Es geht dabei um Maßnahmen zur Grundwasseranreicherung und strategische Grundwasserentnahmen in großem Maßstab“, erläutert Prof. Sauter, der am Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen die Abteilung Angewandte Geologie leitet.
Die Forscherteams werden außerdem verschiedene Risikofaktoren für Wassermangel untersuchen, zum Beispiel die Zunahme extremer Wetterlagen mit Dürre oder die fortschreitende Meerwasserintrusion mit der Folge einer Versalzung der Grundwasserressourcen. Diese Faktoren sollen ebenfalls in die Bewirtschaftskonzepte einfließen. „Viele Regionen des Mittelmeerraumes werden künftig mit dem Problem der Wasserknappheit konfrontiert werden. Mit unseren Forschungsarbeiten wollen wir dazu beitragen, langfristig den steigenden Wasserbedarf sozio-ökologisch verträglich und wirtschaftlich zu decken und drohende Konflikte im Zusammenhang mit der Wassernutzung zu verhindern“, so Prof. Sauter.
Kontaktadresse:
Dr. Bernd Rusteberg
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Geowissenschaften und Geographie
Geowissenschaftliches Zentrum
Goldschmidtstraße 3, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-3156, Fax (0551) 39-9379
e-mail: bernd.rusteberg@geo.uni-goettingen.de
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