Börsen-Bericht / Kehrt die Zuversicht zurück?
In dieser Woche prägte vor allem der mit Spannung erwartete Beginn der Berichterstattungssaison amerikanischer Unternehmen das Geschehen an den internationalen Aktienmärkten. Im Fokus standen Schwergewichte im Technologiesektor. IBM bestätigte die Erwartungen der Analysten, AOL übertraf die Konsensusschätzungen deutlich. Der Markt honorierte diese Zahlen mit verstärkter Kauflaune. Die Orientierungslosigkeit vieler Marktteilnehmer hält dessen ungeachtet aber weiter an. Jede Bekanntgabe von weiteren Unternehmenszahlen führt zu überproportionalen Ausschlägen nach oben oder unten. Auch die weltpolitische Situation trägt zu einer latenten Verunsicherung der Aktienmärkte bei. Geringen Einfluss hatten dagegen die jüngsten Daten über Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung in den USA. Die amerikanische Konjunktur leidet offenbar erheblich unter den Auswirkungen der Attentate vom 11. September.
Dass Investoren sich nur zu gern von Gefühlen leiten lassen, bewies diese Woche der Neue Markt, der nach langer Zeit wieder mit kräftigen Kursgewinnen aufwartete. Kurssteigerungen von zum Teil deutlich über 10 Prozent bis hin zur kurzzeitigen Kursverdoppelung von EM-TV untermauern den Eindruck einer psychologischen Börse. Auch das Durchbrechen der 1000-Punkte-Grenze im NEMAX50 verleitete viele Anleger zu möglicherweise trügerischem Optimismus. Deshalb empfiehlt die Commerzbank weiterhin insbesondere defensive Qualitätswerte wie DaimlerChrysler, Siemens oder Allianz als Anlageschwerpunkt.
Der Rentenmarkt profitierte in dieser Woche von der wachsenden Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten und der Sorge über das gehäufte Auftreten von Milzbrandinfektionen in den USA. Die Fortsetzung dieser Attacken erhöht die Rezessionsgefahr für die amerikanische Wirtschaft. Auch in Euroland konnten die konjunkturellen Daten, abgesehen von der auf 2,5 Prozent gefallenen Inflationsrate, nicht überzeugen. Die aktuellen Kurse festverzinslicher Wertpapiere spiegeln jedoch eine eher zu pessimistische Beurteilung der Wirtschaftsentwicklung wider. Die Commerzbank rät vor diesem Hintergrund privaten Anlegern, das erreichte Renditeniveau für Gewinnmitnahmen zu nutzen und gleichzeitig eine Laufzeitverkürzung in den vierjährigen Bereich vorzunehmen.
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