Innovative Verpackungen mit Bioplastik
Die Forscher am dänischen Polymerzentrum konzentrierten sich auf die Entwicklung innovativer Verpackungsmaterialien auf der Grundlage von Bioplastik-Polylactid zur besseren Aufbewahrung von Käse.
Im Rahmen des BIOPACK-Projekts, das innerhalb des Fünften Rahmenprogramms der EU finanziert wurde, untersuchte man die Möglichkeiten der Nutzung von Bioplastik zur besseren Verpackung von Käse. Das herkömmliche Plastik wird aus nicht erneuerbarem Erdöl gewonnen, während Bioplastik vorrangig aus Pflanzenprodukten erzeugt wird. Demnach ist Bioplastik vollständig biologisch abbaubar und umweltfreundlicher.
Die dänischen Wissenschaftler experimentierten mit Polylactid (PLA), einem leichten, flexiblen Bioplastik-Material, das aus Milchsäure gewonnen wird. Die Herausforderung bestand darin, das beste Verfahren zur Anwendung von Plasmabeschichtungen auf PLA-Filme zu bestimmen, um die Haltbarkeit und andere Attribute zu verbessern.
Das erste Verfahren umfasste Siloxane, Verbindungen aus Silizium und Sauerstoff in unterschiedlich hohen Mengen. Der Bedarf an Siloxanen mit hohem Sauerstoffgehalt führte zum ungewollten Ergebnis der Oxidation des PLA-Films. Bei Alternativen, die eine geringere Eingangsleistung nutzen, konnten unerwünschte organische Verbindungen der Siloxane durch den Film hindurch gelangen. Das Ergebnis ist, dass dieses Verfahren noch nicht ausgereift genug ist, obwohl Ideen zur weiteren Bearbeitung des Prozesses vorgeschlagen wurden.
Ein größerer Erfolg wurde durch Plasma erzielt, das sich aus Hexamethyldisloxan (HMDSO) und molekularem Sauerstoff zusammensetzt. Es wurden Hightech-Verfahren zur Oberflächenanalyse wie beispielsweise Röntgenfluoreszenzspektroskopie (XPS) genutzt, um die Oberfläche des entstehenden PLA-Films zu untersuchen. Die XPS zeigte, dass der Kohlenstoff an der Oberfläche bedeutend vermindert werden kann – von 60% im unbehandelten PLA auf 11% bei der Nutzung von HMDSO-Plasma. Bedauerlicherweise überstieg die Durchlässigkeit für Sauerstoff und Wasserdampf die zulässigen Werte.
Die Forscher am dänischen Polymerzentrum und deren BIOPACK-Partner sind überzeugt, dass die Lösung darin besteht, die Anomalien der Oberflächenrauheit des Films zu überwinden. Derzeit führen sie weitere Forschungsarbeiten durch, um das Ziel einer wirtschaftlich und technisch funktionsfähigen Lösung für Bioverpackungen zu erreichen.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.polymers.dkAlle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften
Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.
Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.
Neueste Beiträge
Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen
Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…
Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen
Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…
Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität
HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…