Druckausgleich durch Textilien
Rund vier Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an chronischen Wunden. Zu ihnen gehören Druckgeschwüre, die besonders häufig im Beckenbereich bettlägeriger Patienten und bei längeren Operationen auftreten. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF) haben Wissenschaftler aus Thüringen, Baden-Württemberg und Sachsen gemeinsam eine druckentlastende Auflage für den Operationstisch entwickelt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat die Innovation im Initiativprogramm „Zukunftstechnologien für kleine und mittlere Unternehmen“ (ZUTECH) der industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert.
Die neuartigen Gewirke bestehen aus zwei textilen Flächen, die durch spezielle Fäden in einem definierten und druckelastischen Abstand gehalten werden. Sie vermindern den Körperauflagedruck des Patienten im Vergleich zu den bislang benutzten Gelmatten um bis zu 25 Prozent. Die Materialkombination und die Anordnung und Verarbeitung der beiden Außenflächen ermöglichen zudem einen richtungsorientierten Feuchtetransport vom Körper des Patienten weg. Die luftführende Zwischenschicht ist atmungsaktiv und thermoregulierend, wodurch sie das Auskühlen des menschlichen Körpers während einer Operation verzögert. Elektrisch leitfähige Beschichtungen, die im Niedervoltbereich aufgeheizt werden können, erlauben zudem die Funktion der Abstandsgewirke als „Heizmatte“.
Ansprechpartner: Marianne Heide, Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland
in Greiz, Tel.: (0 36 61) 61 13 15
Dr. Maximilian Swerev, Bekleidungsphysiologisches Institut
Hohenstein, Tel.: (0 71 43) 2 71 – 7 14
Dr. Margherita Schürer, Forschungsinstitut für Leder- und
Kunststoffbahnen in Freiberg, Tel.: (0 37 31) 36 61 41
Pressearbeit: AiF, Silvia Behr, E-Mail: presse@aif.de, Tel.: (02 21) 3 76 80 – 55
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