Entwicklung eines neuen MRT-gesteuerten Therapiesystems

Siemens und Chongquing Haifu (Haifu) unterzeichneten Vertrag

Die gemeinsame Entwicklung eines neuen MRT-gesteuerten Therapiesystems basierend auf fokussiertem Ultraschall wird schwer kranken Tumorpatienten helfen

Siemens Medical Solutions (Med) und Chongqing Haifu (Haifu) Technology Co. Ltd haben einen Vertrag über die gemeinsame Entwicklung eines MRT-geführten Therapiesystems für fokussierten Ultraschall hoher Intensität – ein sogenanntes HIFU-System (High Intensity Focused Ultrasound) unterzeichnet. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Therapietechnologie von Haifu mit dem Knowhow von Siemens im Bereich der Hochfeld-MRT (Magnetresonanztomographie) zusammen zu führen. Die neue Technologie ist besonders für die Frauenheilkunde bedeutsam – so etwa bei der Therapie von gutartigen Geschwülsten und bösartigen Tumoren in der Gebärmutter (etwa bei Uterusmyomen), aber auch bei der Behandlung von gut- und bösartigen Tumoren der Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Knochen. Damit werden Ärzten neben exzellenten Werkzeugen für eine genaue Diagnose auch innovative Möglichkeiten einer bildgeführten Therapie angeboten.

Die Kombination von HIFU mit der MRT verbessert nicht nur die Visualisierung der Tumormorphologie, sondern erlaubt auch eine genauere Steuerung der thermischen Dosis. Damit werden die Therapiezeiten weiter verkürzt. Weiterhin sollen MRTAnwendungen für Diagnose, Therapieplanung und Ergebnisevaluierung entwickelt werden. Der Patient wird auf einem speziellen HIFU-Tisch in der Öffnung eines Hochfeld-Scanners liegend behandelt. Dabei bietet das Magnetom Espree von Siemens mit einer Öffnung von 70 Zentimetern beispielsweise maximale Flexibilität, die notwendig ist, um den Patienten optimal zu positionieren. Auf diese Weise lässt sich der HIFU-Strahl viel einfacher auf den Tumor ausrichten. Beides macht die Therapie wirksamer. Ziel bei der Behandlung von Uterusmyomen ist es zum Beispiel, eine Beschallungszeit von weniger als einer Stunde zu erreichen.

Haifu ist weltweit führend bei der nicht-invasiven HIFU-Therapie und verfügt über eine mehr als 17-jährige Erfahrung mit HIFU als therapeutischer Modalität. In Europa und Asien wurden bereits weit mehr als 6000 Patienten mit Haifu-Geräten behandelt. Das Unternehmen bietet ein breites Spektrum von Anwendungen in Forschung und klinischer Praxis. Zu den erfolgreich behandelten Tumoren zählen primärer Leberkrebs, Weichteilsarkom, Pankreaskrebs, Nierenkrebs sowie Metastasen. Haifu hat die erste nicht-invasive Knochenkrebstherapie und HIFU-basierte Brustkrebstherapie entwickelt, welche die betroffenen Körperteile schonen.

HIFU-basierte Therapien werden weltweit bereits täglich in der klinischen Routine eingesetzt, in der Regel mit Ultraschall als Führungsmodalität. Die exzellenten klinischen Ergebnisse wurden in mehr als 25 internationalen Studien belegt. HIFU wird schon seit den 50-er Jahren als therapeutische Methode diskutiert. Die klinische Akzeptanz der Technik litt jedoch darunter, dass es bisher nicht möglich war, große Gewebevolumen in kurzen Zeiträumen exakt zu behandeln. Mit der neu entwickelten Technik von Haifu konnte dieses Problem nun gelöst werden.

Professor Zhibiao Wang, Präsident von Haifu, stellte fest: „Chongqing Haifu ist über die Zusammenarbeit mit Siemens sehr erfreut. Für uns ist Siemens ein sehr starker Partner, mit dem wir die HIFU-Therapie Patienten weltweit anbieten können. Wir hatten mit der ultraschallgeführten HIFU-Behandlung international schon sehr großen Erfolg und glauben, dass die MRT-geführte HIFU-Therapie neue Wege öffnet und in Kombination mit der hoch entwickelten MR-Technologie von Siemens noch mehr Optionen bietet. Die Zukunft der HIFU-Technologie sieht sehr viel versprechend aus.”

„Siemens arbeitet seit 1993 an der HIFU-Technologie. Durch Kombination der MRIntegrationstechnologie von Siemens mit der klinischen Expertise von Haifu bei nichtinvasiven schnellen HIFU-Protokollen werden wir vielen schwer kranken Patienten eine Tumorbehandlung von ganz neuer Qualität bieten können,” sagte Dr. Heinrich Kolem, Leiter des Geschäftsgebietes MR von Siemens Medical Solutions.

Chongqing Haifu (HIFU) Technology Co. Ltd. aus Chongqing, Volksrepublik China, wurde 1987 gegründet. Das Unternehmen stellt Medizinprodukte her und hat sich mit seinen 200 Mitarbeitern auf die Entwicklung von therapeutischen Ultraschallsystemen spezialisiert. Forschung und Entwicklung, Produktion, Verkauf und Marketing sowie Internationale Aktivitäten befinden sich alle im Haus, wo die Schwerpunkte auf Forschung, Herstellung und der Entwicklung von klinischen Anwendungen liegen. Das Unternehmen betreibt sein eigenes klinisches Zentrum für Tumortherapie und arbeitet mit dem Institut für Ultraschalltechnik in der Medizin an der Universität für medizinische Wissenschaften in Chongquing zusammen. Im Verlauf seiner mehr als 17 Jahre umfassenden Forschungsarbeiten hat Haifu eine Reihe von Produkten entwickelt und hergestellt, so zum Beispiel den Typ JC, ein Therapiesystem für die extrakorporale Tumortherapie mit fokussiertem Ultraschall, oder das CZF Seapostar, ein Therapiesystem für gynäkologische Erkrankungen.

Siemens Medical Solutions ist einer der größten Anbieter von Medizinprodukten weltweit. Das Unternehmen ist bekannt für seine innovativen medizinischen Technologien, Gesundheitsinformationssysteme und Management-Consulting- und Support-Dienste, um dem Kunden nachhaltig greifbare Ergebnisse im klinischen und finanziellen Bereich zu sichern. Von Bildgebungssystemen für die Diagnose über Therapiegeräte für die Behandlung des Patienten bis hin zu Hörgeräten und anderen Produkten tragen Innovationen von Siemens weltweit zur Gesundheit der Bevölkerung bei und ermöglichen dem Krankenhaus, der Klinik, dem Heimpflegedienst und der niedergelassenen Praxis Zugewinne bei Effizienz und Workflow. Mit weltweit ca. 33 000 Mitarbeitern in über 120 Ländern verzeichnete das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2005 Umsätze von 7,6 Milliarden Euro, einen Auftragsbestand von 8,6 Milliarden Euro und einen Gruppenerlös von 1 Milliarde Euro.

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Bianca Braun Pressereferat Medical Solutions

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