Teures Mineralwasser ist nicht unbedingt gesünder Leitungswasser ist mineralstoffarm
Beim Kauf von Mineralwasser sollte man aufmerksam sein. „Ein hoher Preis garantiert noch lange nicht gute Qualität“, fasste Professor Dr. Hans-Georg Classen von der Universität Stuttgart-Hohenheim auf der 8. Tagung der Deutschen Gesellschaft fuer Ernährung Anfang Oktober in Stuttgart-Hohenheim zusammen.
Zusammen mit Dr. Heimo Schimatschek, ebenfalls von der Universität Stuttgart-Hohenheim, hatte Classen in den Jahren von 1997 bis 2000 bundesweit 17.271 Trinkwasserproben und 150 Mineralwässer untersucht.
Die Ergebnisse der Studie zeigen deutliche Unterschiede in der Wasserzusammensetzung. Leitungswasser ist im Vergleich zu natürlichem Mineralwasser, das im Handel erhältlich ist, mineralstoffarm. Kann der Verbraucher seinen Tagesbedarf an Magnesium mit einem Liter Leitungswasser im Durchschnitt nur zu drei Prozent decken, so erfüllt ein Liter mineralreiches Mineralwasser (mehr als 500 mg Gesamtmineralien) die Richtwerte bereits bis zu 25 Prozent. Bei Calcium sind die Verhältnisse ähnlich. Allerdings gibt es grosse Unterschiede im Mineralwasser-Angebot: Von den 150 untersuchten Mineralwässern waren nur 42 mineralienreich und wären damit bevorzugt für eine ausgewogene Ernährung geeignet.
Eine ständige Verwendung von Leitungswasser als Trinkwasser leistet kaum einen Beitrag zur Mineralstoffversorgung. Möchte man aus Leitungswasser selbst Mineralwassers mittels Sodawasser-Sprudler herstellen, so raten die Wissenschaftler sogar zu einer Aufwertung mit Mineralstoffpräparaten. Vor allem Sportler sollten diesen Ratschlag befolgen, um langfristig nicht mit einer Unterversorgung rechnen zu müssen. Classen hält den Einsatz von modernen Wassersprudelgeräten nur in Gegenden für sinnvoll, in denen das Leitungswasser den Haertegrad 4 – also einen höheren Mineralstoffgehalt – aufweist. Ein weiterer Punkt, der für härteres Wasser spricht: Hartes Wasser schmeckt besser!
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