Neues Forschungsprojekt am Ökologiezentrum der Uni Kiel
Entwicklung von industriellen Klebstoffen auf Naturbasis
Neuartige umwelt- und gesundheitsverträgliche Klebstoffe werden im Rahmen eines Forschungsvorhabens am Ökologiezentrum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel entwickelt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Projekt, das gerade begonnen hat und vorerst für drei Jahre bewilligt wurde.
Zum Einsatz kommen Lignine und Tannine als pflanzliche Rohstoffe, die neben Zellulose und Hemizellulose zu den häufigsten Naturstoffen zählen Für Lignine und Tannine konnten in früheren Arbeiten der Forschungsgruppe (Leitung: Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork, Lehrstuhl für Ökotechnik und Ökosystementwicklung) im Rahmen der Entwicklung von Dämmstoffen sehr gute Klebeeigenschaften ermittelt werden. Diese Erkenntnisse nutzen die Wissenschaftler nun, um technologisch ausgereifte Rezepturen und marktfähige ökologische Klebstoffe für den industriellen Einsatz zu entwickeln. Die neuen Kleber sollen vor allem bei der Verbindung von Massivhölzern, wie z.B. im Möbelbau, zur Anwendung kommen. Bisher in Klebern weitverbreitete Problemstoffe sollen dabei gänzlich vermieden werden.
Lignin bewirkt als Makromolekül und Bindematrix die Verholzung von Geweben höherer Pflanzen. Tannine kommen als polyphenolischer Inhaltsstoff vor allem in Baumrinden vor und bewirken dort einen Schutz gegen Fäulnis, Schädlinge und Tierfraß.
Bei der Zellstoffgewinnung fallen Lignine quasi als Abfallprodukt an. Tannine sind beispielsweise in Rindenresten aus der Holzverarbeitung enthalten. Diese Stoffe finden bislang als Wertstoff nur wenig Beachtung. Lediglich fünf Prozent der Lignin-Reststoffe werden zur Zeit stofflich weiterverwertet, der Rest, etwa fünfzig Mio. Tonnen, wird verbrannt. Lignine und Tannine erhalten somit durch das Forschungsprojekt neue, hochwertige Verwendung.
Kontakt: Andreas Mieth, Ökologie-Zentrum der CAU, Fachabteilung Ökotechnik und Ökosystementwicklung, Tel.: 0431 880 4168, E-Mail: mieth@ecology.uni-kiel.de
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