Neues Verfahren aus Magdeburg sorgt für Aufsehen auf der BioTechnica

Auf einer weltweit wichtigsten Messe für Biotechnologie, der BioTechnica in Hannover, präsentiert die Magdeburger KeyNeurotek AG mit Telomics® ein neues Verfahren für die Pharmakaentwicklung.

Die Suche nach neuen Wirkstoffen gehört weltweit zu den Schwerpunkten im Bereich der Medikamentenforschung. Mit Hilfe modernster Verfahren ist es möglich, sowohl die Zielstrukturen (Targets) für zukünftige Medikamente zu bestimmen wie auch neue Wirkstoffe zu finden. Ein Teil dieser Verfahren ist inzwischen automatisiert, so dass in relativ kurzer Zeit eine große Anzahl möglicher Targets und Wirkstoffe gefunden werden. In sehr aufwändigen und langwierigen Untersuchungen muss dann überprüft werden, welche dieser Targets und Wirkstoffe für die Entwicklung neuer Medikamente geeignet sind. Die Magdeburger KeyNeurotek AG hat ein Verfahren entwickelt, welches diese Phase erheblich verkürzt. Bei der Telomics® -Technologie werden Gewebekulturen verwendet, an denen bestimmte Krankheiten simuliert werden können. Mit Hilfe dieser Gewebekulturen können in kürzester Zeit sowohl die Targets wie auch die Wirkstoffe auf krankheitsrelevante biologische Effekte untersucht werden. Die Entwicklung von Pharmaka wird sich dadurch erheblich beschleunigen. Die KeyNeurotek AG hat Telomics® zunächst für den Bereich der Hirnerkrankungen entwickelt, weltweit einer der Schwerpunkte in der gegenwärtigen Pharmaforschung. Grundsätzlich kann die Technologie jedoch für alle Gewebetypen eingesetzt werden.

„Telomics wird in den nächsten Jahren die Pharmaforschung erheblich beeinflussen, so Dr. Frank Striggow, Vorstand des Unternehmens. „Die KeyNeurotek AG verfügt damit über eine Technologie, mit der neue Medikamente schneller und kostengünstiger entwickelt werden können.“
Trotz eines insgesamt schwierigeren Umfeldes hat die KeyNeurotek AG die erste Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Durch öffentliche und private Venture Capital Fonds wurden insgesamt 3,5 Mio. Euro bereitgestellt, um das weitere Wachstum der Gesellschaft zu begleiten. Gegenwärtig beschäftigt das Unternehmen 10 Mitarbeiter, eine Verdoppelung des Personals ist für die nächsten 12 Monate geplant. KeyNeurotek bietet integrierte Dienstleistungspakete auf Basis der Telomics® -Plattform für die Pharma- und Biotechindustrie an. Darüber hinaus setzt das Unternehmen eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte um.
„Die Fallzahlen von neurodegenerativen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Alzheimer steigen in den Industrienationen ständig an“, so Prof. Klaus Reymann, wissenschaftlicher Vorstand der KeyNeurotek AG. „Pharmaunternehmen und Wissenschaftler suchen weltweit nach neuen Substanzen für die Vorbeugung und Heilung. Die KeyNeurotek AG kann für diesen Bereich erhebliche Kompetenzen nachweisen.“
Das Unternehmen ist eine Ausgründung der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität und dem Leibniz-Institut für Neurobiologie. Seit über 3 Jahrzehnten ist der Standort Magdeburg eines der führenden europäischen Zentren im Bereich der Neurowissenschaften.

Kontakt:
Dr. Frank Striggow
KeyNeurotek AG
Leipziger Str. 44
Tel. +49 (0)391 6117220
Fax. +49 (0)391 6117221
frank.striggow@keyneurotek.de
D-39120 Magdeburg

Media Contact

KeyNeurotek AG

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen

Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…

3D-Tumormodelle für Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung an der Universität Halle

Organoide, Innovation und Hoffnung

Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…

Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis

Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…