Drei Jahre Batterierücknahme / Umweltinitiative der Batteriehersteller und -importeure hat sich bewährt

Das Gemeinsame Rücknahmesystem Batterien übernimmt Sammlung, Sortierung, Beseitigung und umweltfreundliche Verwertung von verbrauchten Gerätebatterien für Batteriehersteller und -importeure <br> <br>Quelle: Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien <br>

Wer kennt sie nicht, die grünen Kunststoffboxen, in denen leere Batterien und Akkus gesammelt werden? Man findet sie in Filialen des Lebensmittelhandels, genauso wie in Elektrofachgeschäften und an Tankstellen – kurz, überall, wo auch Batterien verkauft werden. Dahinter steht eine Umweltinitiative der Batteriehersteller und -importeure: die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS Batterien). Sie wurde 1998 von den Firmen Duracell, Energizer, Panasonic, Philips, Saft, Sanyo, Sony, Varta und dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) gegründet. Mit dem Aufbau eines Rücknahmesystems für Altbatterien, das allen Batterieherstellern und -importeuren zur Nutzung offen steht, ist es der Branche gelungen, einen gemeinsamen Weg zu finden, um die Forderungen der Batterieverordnung zu erfüllen und einen Beitrag zum aktiven Umweltschutz zu leisten. Die Batterieverordnung verbietet seit Oktober 1998, Batterien in den Hausmüll zu werfen und verpflichtet Batteriehersteller wie auch -importeure, vom Endverbraucher zurückgegebene alte Batterien und Akkus unentgeltlich vom Handel und öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern zurückzunehmen und die Entsorgung der leeren Energiespender zu übernehmen.

Drei Jahre nach In-Kraft-Treten der Batterieverordnung kann sich die Zwischenbilanz des Gemeinsamen Rücknahmesystems Batterien sehen lassen. Die Zahl der Batteriehersteller und -importeure, die das Rücknahmesystem nutzen, ist seit der Gründung des GRS Batterien von 8 auf fast 450 gestiegen. Als Nutzer der Entsorgungsleistungen des GRS Batterien finanzieren sie mit ihren Beiträgen die Arbeit der Stiftung.

Flächendeckendes Netz an Rückgabemöglichkeiten

Schon innerhalb kurzer Zeit ist es GRS Batterien gelungen, im gesamten Bundesgebiet ein flächendeckendes Netz an Rückgabemöglichkeiten für Altbatterien aufzubauen: Über 130.000 Verkaufsstellen des Einzelhandels sind inzwischen mit Sammelbehältern für Altbatterien, den sogenannten BATT-Boxen, ausgestattet. Auch die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger sind fast alle an das GRS Batterien angeschlossen. In der Bedeutung als Rückgabestelle für Altbatterien hat der Handel die kommunalen Sammelstellen im vergangenen Jahr überrundet. 40 Prozent der von GRS Batterien zurückgenommenen Batterien wurden im Einzelhandel gesammelt (1999: 29 Prozent). Dieser Erfolg ist darauf zurückzuführen, dass die Verbraucher leere Batterien hier ohne großen Aufwand beim Einkaufen abgeben können. Auch gewerblichen Endverbrauchern und öffentlichen Einrichtungen bietet GRS Batterien den Service, unentgeltlich mit Sammel- und Transportbehältern für Altbatterien versorgt zu werden. Die Gewerbebetriebe trugen im vergangenen Jahr bereits 24 Prozent zum Sammelergebnis bei.

Verbraucher zur Rückgabe von Altbatterien motivieren

9.322 Tonnen verbrauchter Batterien und Akkus hat die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien allein im Jahr 2000 im gesamten Bundesgebiet zurückgenommen, 12 Prozent mehr als 1999 (8.336 Tonnen). Doch trotz des Aufwärtstrends steht GRS Batterien, angesichts von jährlich etwa 29.000 Tonnen neu in Verkehr gebrachten Energiespendern, vor der Aufgabe, die Rückgabezahlen noch weiter zu steigern. Wichtigster Ansatzpunkt dazu ist aus Sicht des GRS Batterien die Motivation der Verbraucher, Batterien nach Gebrauch möglichst umgehend zu den Sammelstellen zu bringen. Denn wie eine im Auftrag der Stiftung durchgeführte repräsentative Studie ergab, sammeln und lagern gut 70 Prozent der Bundesbürger verbrauchte Batterien zunächst über einen längeren Zeitraum im Haushalt. Mit umfassenden Kommunikationsmaßnahmen will GRS Batterien die Verbraucher für die regelmäßige Batterierückgabe gewinnen. So ist beispielsweise ein BATT-Mobil in ganz Deutschland unterwegs, um den Bürgern vor Ort Impulse zur aktiven Batteriesammlung und -rückgabe zu geben. Schulprojekte, die Kinder und Jugendliche schon frühzeitig mit der Rückgabe von Altbatterien vertraut machen, bilden einen weiteren Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit.

Recyclingquote deutlich gesteigert

Der Anteil verwerteter Altbatterien konnte von Jahr zu Jahr deutlich gesteigert werden und liegt heute bei 33 Prozent (2.934 Tonnen). 1999 waren es noch 19 Prozent (1.318 Tonnen). GRS Batterien will schon in diesem Jahr die Verwertungsquote auf ca. 50 Prozent steigern und geht davon aus, dass sie sich bis 2005 auf 70 Prozent ausbauen lässt. Ausschlaggebend für die weitere Steigerung des Recyclinganteils ist der, wenn auch geringe, verbliebene Quecksilbergehalt bei der größten Fraktion der verbrauchten sortierten Batterien, den Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Batterien. Bei den 6.044 Tonnen verbrauchten Energiespendern, die im vergangenen Jahr im Auftrag von GRS Batterien deponiert wurden (1999: 5.583 Tonnen), handelt es sich um nicht eindeutig als quecksilberfrei identifizierte Batterien dieser beiden Systeme. Für alle anderen Batteriesysteme existieren wirtschaftlich vertretbare Recyclingverfahren. Obwohl alle namhaften europäischen Hersteller seit der ersten Hälfte der neunziger Jahre bei der Produktion von Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Batterien kein Quecksilber mehr verwenden, sind noch immer zu viele ältere und importierte quecksilberhaltige Batterien in Umlauf. Erst wenn der Quecksilbergehalt der aussortierten Zink-Kohle- und Alkali-Mangan-Batterien auf 5 Gramm pro Tonne gesunken ist, ist ihr Recycling ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Die Voraussetzung dafür schafft die ab dem 01.09.2001 geltende Novelle der Batterieverordnung, die es untersagt, quecksilberhaltige Batterien zu vermarkten. Ausgenommen sind lediglich quecksilberhaltige Knopfzellen. Ein großer Teil der seit 1998 auf den Markt gebrachten quecksilberfreien Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Batterien lässt sich anhand einer von den Herstellern aufgebrachten UV-Markierung automatisch aussortieren. Deshalb konnten im vergangenen Jahr erstmals auch 604 Tonnen Batterien dieser beiden Systeme als quecksilberfrei identifiziert und damit verwertet werden. Ihr Anteil bei den recycelten Batterien betrug immerhin 20,7 Prozent.

Über 21 Millionen Mark für das Sammeln, Sortieren und Recyceln

Für das Sammeln, Transportieren, Sortieren und Verwerten bzw. umweltverträgliche Beseitigen der Altbatterien arbeitet GRS Batterien mit Dienstleistern aus Deutschland und dem westeuropäischen Ausland zusammen. Insgesamt zahlte GRS Batterien allein im vergangenen Jahr 21,3 Millionen Mark für die Entsorgung leerer Batterien und Akkus (1999: 16 Millionen). Seit ihrem Bestehen fördert die Stiftung Forschungs- und Entwicklungsvorhaben für neue Sortiertechniken und Recyclingverfahren, um das Rücknahmesystem und die Entsorgung von Altbatterien kontinuierlich verbessern und noch effizienter gestalten zu können. Erhebliche Aufwendungen entfallen auf die Kommunikationsarbeit, deren Ziel es ist, eine breite Öffentlichkeit über die gesetzliche Verpflichtung zur Batterierückgabe und die Rückgabemöglichkeiten zu informieren und sie zur Rückgabe von Altbatterien zu bewegen.

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Andreas Redman ots

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