Hohe Rückkehrquote – Kaulquappen-Raumflug erfolgreich beendet

Eine erfreulich große Anzahl lebender und im All geschlüpfter Kaulquappen des Südafrikanischen Krallenfrosches Xenopus laevis konnte Prof. Dr. Eberhard Horn, Leiter der Arbeitsgruppe Gravitationsphysiologie in der Abteilung Neurobiologie der Universität Ulm, von Moskau nach Ulm zurückbringen. Die Kosmonauten-Kaulquappen befanden sich nach ihrem Start vom russischen Raumfahrt-Zentrum in Baikonour am 21. Oktober zehn Tage im Weltraum, davon acht Tage auf der Internationalen Raumstation ISS (wir berichteten über den bevorstehenden Flug mit Pressemitteilung vom 15.10.2001). Zusammen mit seiner Mitarbeiterin Dipl.-Biol. Sybille Böser und französischen Wissenschaftlern aus Nancy und Toulouse führt Horn nun an diesen Tieren in Ulm verhaltens- und neurophysiologische sowie neuroanatomische Untersuchungen zur Entwicklung des Gleichgewichtssinnes durch. Die Daten werden im Laufe des nächsten halben Jahres ausgewertet.

Wie schon bei den beiden vorangegangenen Projekten 1993 und 1997 war die Quote der Lebend-Rückkehrer unter den Tieren sehr hoch. Dies garantiert den wissenschaftlichen Erfolg des Forschungsprojektes, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert wird. Da nach dem Flug zur ISS nunmehr unterschiedliche Entwicklungsstadien mit verschiedenen Methoden analysiert werden können, ist eine Erweiterung des Wissensstandes zur Entwicklung des Gleichgewichtssinns unter Schwerelosigkeit zu erwarten. Als Projektleiter der deutsch-französischen Kooperation konnte Prof. Horn zudem erneut wichtige Erkenntnisse zur Logistik und zur Haltung der Tiere unter Weltraumbedingungen gewinnen, die für kommende Vorhaben nützlich sein werden. Zum Erfolg der Mission beigetragen hat auch die reibungslose Kooperation mit der französischen Weltraumbehörde CNES, die sowohl im russischen Weltraumkontrollzentrum in Moskau als auch vor Ort in Baikonour die Basisarbeit mit den russischen Funktionären und Technikern koordinierte.

Zeitgleich mit der Mission führte eine deutsch-französische Schülergruppe aus Ulm und Nancy Parallelbeobachtungen zum Schwimmverhalten von Kaulquappen durch. Von diesem gemeinsamen Schulprojekt, das derzeit nachbereitet wird, verspricht sich Horn neue Impulse für die Integration von Schulen in wissenschaftliche Forschungsvorhaben. Ein Erfahrungsbericht über dieses Modell der Motivation und Nachwuchswerbung soll ebenfalls in einem halben Jahr vorgelegt werden.

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Peter Pietschmann Pressestelle

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