Guss für Zukunftsenergien
Deutschlands Energiezukunft braucht Investitionen – und dabei laufen die erneuerbaren Energien den anderen Erzeugern inzwischen den Rang ab. Als Ergebnis des kürzlich von der Bundesregierung abgehaltenen Energiegipfels sicherten Vertreter der Wind-, Sonnenenergie- und Biogasbranche Bundeskanzlerin Angela Merkel für den Zeitraum bis 2012 Investitionen von bis zu 40 Milliarden Euro zu, während die Vertreter konventioneller Energieerzeugung nur rund 30 Milliarden Euro aufbringen wollen.
Hintergrund der hohen Investitionsbereitschaft bei den erneuerbaren Energien ist nicht zuletzt auch der technische Fortschritt u.a. bei Windenergieanlagen wie der neuen E-82 von Enercon. Diese speziell für mittlere Windstärken konzipierte 2-MW-Anlage ermöglicht dank ihres großen Rotordurchmessers von 82 m und einer besonders effizienten Rotorblattgeometrie optimale Ertragswerte bei minimalen Kosten.
Welch wesentliche Rolle dabei auch moderne Hightech-Gussteile spielen, vermittelt anlässlich der diesjährigen Hannover Messe die Fa. Meuselwitz Guss auf dem Stand der DIHAG (Stand D49 in Halle 3). Gezeigt wird die zentrale Gussteil-Baugruppe für die Übertragung der Kräfte von den Rotorblättern zum Generator. Sie besteht aus insgesamt fünf Gussteilen: Der Nabe, dem Achszapfen sowie drei drehbar gelagerten Blattadaptern. Die zusammen rund 22.390 kg schweren Gussteile bestehen aus hoch belastbarem, kaltzähem Gusseisen mit Kugelgraphit EN-GJS-400-18-U-LT. Trotz ihrer Größe und ihres Gewichts sind sie mit Wanddicken von teilweise nur 25-30 mm Musterbeispiele für geradezu extremen Leichtbau, denn bei den heute üblichen Turmhöhen um die 100 m ist jede Tonne Mehrgewicht im Gondelbereich von Übel, müssten hierfür doch alle tragenden Strukturen entsprechend stärker dimensioniert werden. Die Folge wären nachteilige Auswirkungen bezüglich der Kosten und damit der Wirtschaftlichkeit. Nur durch Gießen gelingt es, solche Bauteile herzustellen, deren Geometrie und Wanddickenverläufe exakt den auftretenden Kraftverläufen entsprechen. Für die Sicherstellung einer optimalen Balance zwischen Gewicht und Sicherheit kommen bei der Auslegung leistungsfähige Programme zur Simulation von Gießvorgängen und Materialbelastung zum Einsatz. Dies bedingt zugleich höchste Anforderungen an die Qualifikation der ausführenden Gießerei, denn bei den Wanddicken gibt es keine „Reservezuschläge“.
Filigran: Auf dem Stand D40 in Halle 3 zeigt die zur DIHAG-Gruppe gehörende Meuselwitz Guss diese aus fünf Gussteilen bestehende Baugruppe für die neue E 82 Windenergieanlage von Enercon
Kontakt:
Meuselwitz Guss Eisengiesserei GmbH
Industriepark Nord
04610 Meuselwitz
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