Atemanalyseverfahren diagnostiziert Erkrankungen
Standard-Anwendung in Ärztepraxis denkbar
Wissenschaftler des Institute for Science and Technology in Medicine der Keele Universität in Staffordshire haben ein revolutionäres Verfahren entwickelt, mit dem die im Atem vorkommenden Gase und Stoffwechselprodukte analysiert werden können. Das als SIFT-MS bezeichnete Verfahren ist so sensitiv, dass es inmitten mehrerer Milliarden Luftmoleküle ein einziges Molekül erkennen kann. Die Forscher erwarten, dass es künftig zur Diagnostizierung bestimmter Erkrankungen angewendet werden kann, die mit der Anwesenheit bestimmter Stoffwechselprodukte im Atem einhergehen. Vorerst wird das Verfahren jedoch zur Untersuchung von Kindern mit Atmungserkrankungen wie Asthma oder Mukoviszidose eingesetzt.
Das Verfahren, das viel genauer und sensitiver ist als etwa ein Blasgerät mit dem der Promillesatz festgestellt werden kann, hat zwei wichtige Vorteile gegenüber anderen Diagnosemethoden. Zunächst einmal können komplizierte Untersuchungen unterlassen werden. Das Einzige, was vom Patienten abverlangt wird, ist in einem Röhrchen zu atmen. Das macht dieses Verfahren vor allem für die Pädiatrie besonders nützlich. Zudem sind die Resultate in Echtzeit bekannt, so dass der Arzt sofort eine Diagnose stellen kann.
„Wir können im Atem bereits rund zehn verschiedene Stoffwechselprodukte wie etwa Ammoniak, Asotom und Isopren nachweisen“, so Forscher Patrik Spanel. „Übersteigen diese Moleküle die übliche Menge, dann könnte das auf unterschiedliche Erkrankungen hindeuten. Auch können wir Stoffwechselprodukte erkennen, die nur in Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen vorkommen, wie etwa Blausäure.“ In der jetzigen klinischen Probe beschränken die Wissenschaftler sich auf die Erforschung von Molekülen, die Asthma und Mukoviszidose indizieren. Auch wird die Wirksamkeit der Behandlung untersucht.
Obwohl die klinische Anwendung sich noch im Frühstadium befindet, halten es die Forscher für denkbar, dass das Atemanalyseverfahren künftig als Standard in jeder Ärztepraxis zu finden ist. Die Forscher haben die Maschine auf ein handliches Format beschränkt, was die Distribution vereinfacht. „Ein wichtiger Schritt wäre, wenn dieses Verfahren künftig zur Überprüfung der Bevölkerung auf Erkrankungen wie etwa Diabetes angewendet werden könnte“, so Forscher David Smith.
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Weitere Informationen:
http://www.keele.ac.uk/research/istmAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
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