KfW erreicht ihre Ziele in den internationalen Kapitalmärkten durch

Frankfurt/Main (16. Dezember 2004)

„Unsere Ziele in der Refinanzierung für 2004 waren klar: Wir wollten auch dieses Jahr unseren Investoren gute und innovative Produkte eines Emittenten mit erstklassigem Standing bieten. Gleichzeitig verfolgen wir das Ziel, durch eine gute Refinanzierung attraktive Förderkredite zu ermöglichen. Beides haben wir 2004 erreicht“, sagte der Vorstandssprecher der KfW Bankengruppe, Hans W. Reich, anlässlich einer Pressekonferenz zu den Kapitalmarkt-Aktivitäten des Instituts.

Die KfW hat an den Kapitalmärkten per Ende November 2004 mit 347 Transaktionen längerfristige Mittel in Höhe von rund 51 Mrd. EUR aufgenommen; das Gesamtrefinanzierungsvolumen wird Ende des Jahres in der im Dezember 2003 angekündigten Spanne von 50 – 55 Mrd. EUR stehen.

Unter den beiden KfW Benchmark-Programmen in EUR und USD wurden insgesamt drei Anleihen in EUR und zwei in USD emittiert. Damit wurden 35 % des gesamten Kapitalbedarfs gedeckt. „Auch 2004 konnten alle Anleihen mit einem guten Ergebnis am Markt platziert werden. Wir sind mit den Orderbüchern, der sich stetig verbreiternden Investorenbasis und der Liquidität der Anleihen sehr zufrieden“ bewertete Reich die Benchmark-Emissionen.

Die Investoren-Nachfrage war in 2004 durch das starke Interesse an unterschiedlichsten Strukturen und Währungen gekennzeichnet, worauf die KfW stets flexibel und mit neuen Angeboten reagiert hat. Dies spiegelt sich insbesondere bei den Emissionen öffentlicher Anleihen (außerhalb der Benchmark-Programme) wider, die 46 % der Refinanzierung ausmachten. Beispiele hierfür waren eine 15-jährige EUR-Anleihe, die an den Index „TEC 10“ gekoppelt ist, oder eine Globalanleihe über 500 Mio. kanadische Dollar, die aufgrund anhaltender Nachfrage kurzfristig auf eine Mrd. CAD aufgestockt wurde. Auch im Sterlingmarkt war die KfW in diesem Jahr sehr aktiv: Per Ende November 2004 hat sie Sterlinganleihen im Gegenwert von 6,5 Mrd. EUR begeben [2003: 1,7 Mrd. EUR]. Grund hierfür ist ein positives Umfeld in diesem Marktsegment, das sowohl für die Investoren als auch für die KfW zu attraktiven Ergebnissen geführt hat.

Die dritte Säule der langfristigen Refinanzierung der KfW bilden nach wie vor die Privatplatzierungen, die insbesondere auch in Japan nachgefragt werden. Hier steht der Name KfW für einen zuverlässigen und flexiblen Partner bei maßgeschneiderten Wertpapieren.

„Es hat sich in 2004 erneut gezeigt, dass unsere Refinanzierung auf ihren drei Säulen sicher steht. Wir können flexibel auf die unterschiedlichen Investorenwünsche reagieren und damit eine zunehmend breitere Investorenbasis aufbauen. Gleichzeitig gelingt es uns, ein hohes jährliches Gesamtvolumen zu attraktiven Konditionen zu beschaffen“, resümierte Reich die drei großen Pfeiler der KfW-Refinanzierung.

Refinanzierung 2005 – Ausblick

Für das kommende Jahr rechnet die KfW mit einem gegenüber 2004 unveränderten Refinanzierungsvolumen von 50 – 55 Mrd. EUR. Die Volumina für EUR-Benchmarkanleihen werden jeweils 3 – 5 Mrd. EUR betragen. USD-Globalanleihen werden Volumina von je 2 – 3 Mrd. USD, bei Laufzeiten von mehr als fünf Jahren mindestens 1 Mrd. USD aufweisen. „Unser Ziel für 2005 ist, unseren Anlegern in KfW-Benchmarkanleihen eine möglichst gute Performance zu sichern und flexibel auf das Marktumfeld zu reagieren. Wir möchten uns auch weiterhin als einer der verlässlichsten Emittenten in Europa präsentieren“, betonte Reich.

Privatisierungstransaktionen

Im zweiten Halbjahr 2004 hat die KfW sowohl Aktien der Deutsche Telekom AG als auch der Deutsche Post AG erfolgreich am Kapitalmarkt untergebracht, und damit ihre Anteile an den Unternehmen auf 12 % respektive 36 % reduziert. „Unser Ziel, die weitere Privatisierung beider Unternehmen marktschonend zu vollziehen, haben wir in beiden Fällen erreicht. Beide Transaktionen wurden vom Markt gut aufgenommen. Die Aktienkurse haben sich jeweils positiv entwickelt und die am Markt orientierten, innovativen Transaktionskonzepte bestätigt“, sagte Reich.

KfW-Verbriefungsplattformen

Mit einem Verbriefungsvolumen in Höhe von bislang 12,3 Mrd. EUR hat die KfW ihre Prognose bezüglich ihrer Verbriefungsaktivitäten ebenfalls umgesetzt. Die von der KfW erwartete zyklische „Verschnaufpause“ der deutschen Banken war für 2004 kennzeichnend: „Nach den lebhaften Verbriefungsaktivitäten der letzten Jahre fokussieren die Banken nunmehr wieder auf den Aufbau von Aktiva, also die Kreditvergabe. Aufgrund einer – konjunkturell bedingten – schwächeren Kreditnachfrage sowie einer ´preisbewussteren´ Kreditvergabe nimmt der Aufbau eines für die Verbriefung geeigneten Portfolios Zeit in Anspruch“, erläuterte Reich die Entwicklung auf dem deutschen Markt.

Gleichwohl hat die KfW auch in diesem Jahr bewiesen, dass sie ihre Förderaufgabe ernst nimmt und auch kleineren Instituten problemadäquate Lösungen anbieten kann. So wurden mit ´PROVIDE VR´ – die dritte Multi-Seller-Transaktion der KfW – und ´Symvonie 2004´ die Risiken zwei kleinerer Portfolios erfolgreich am Kapitalmarkt ausplatziert. Der Erfolg der in 2000/01 eingeführten KfW-Verbriefungsplattformen führte zudem zu einem steigenden Interesse auf dem europäischen Markt. Einzelne Kreditinstitute aus Österreich, den Niederlanden, Großbritannien, Portugal und Frankreich haben sie bereits erfolgreich genutzt. Zum Vorteil aller Beteiligten hat sich die Liquidität und Attraktivität der Plattformen weiter erhöht.

Für Darlehen an den Mittelstand hat sich mittlerweile ein breiterer Sekundärmarkt in Europa herausgebildet. KMU-Kredite aus mehreren europäischen Ländern sind zu einer bewährten Assetklasse auf dem Kapitalmarkt geworden, die auf das Interesse eines wachsenden internationalen Investorenkreises stößt. „PROMISE hat hierzu einen substantiellen Beitrag geleistet. Auch zeigt sich, dass durch Verbriefung die Mittelstandsförderung ohne direkten Eingriff in den Markt geleistet wird. Gleichzeitig wird durch den Handel mit KMU-Risiken im Kapitalmarkt deutlich, wie gut Mittelstandskredite ´performen´“, so Reich´s abschließende Bewertung.

Ausblick 2005

Im Rahmen ihrer synthetischen Verbriefungen über PROMISE und PROVIDE arbeitet die KfW bereits an weiteren deutschen Transaktionen, die voraussichtlich im ersten Halbjahr 2005 zum Abschluss kommen werden. Insgesamt erwartet das Institut in 2005 ein Verbriefungsvolumen von insgesamt 10 – 12 Mrd. EUR.

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