Extensive Weidewirtschaft statt BSE ?

Vom 26. bis 31. März 2001 findet an der Universität Lüneburg ein erster Internationaler Workshop zum Thema „Weidelandschaften und Naturschutz“statt, der gemeinsam vom Institut für Ökologie und Umweltchemie der Universität Lüneburg und dem Bundesamt für Naturschutz veranstaltet wird.

Weidelandschaften geraten seit einigen Jahren zunehmend in den Blick der Naturschützer, da im Zuge einer „Industrialisierung“ der Landwirtschaft die Viehhaltung immer weiter intensiviert worden ist und Weiden- und Wiesenflächen mehr und mehr unbewirtschaftet bleiben. Die stallgebundene Massentierhaltung fördert dabei nicht nur die Entstehung aktueller Probleme wie BSE oder MKS, sondern führt auch dazu, dass auf nicht mehr bewirtschafteten Flächen wichtige Lebensräume für zahlreiche Arten zu verschwinden drohen. „Großräumige extensive Beweidungssysteme können eine ernstzunehmende Alternative zur intensiven Massentierhaltung darstellen. Dies gilt insbesondere dann, wenn es gelingt, Naturschutzziele mit einer gesunden Produktion von Fleisch oder anderen Tierprodukten zu kombinieren“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Professor Dr. Hartmut Vogtmann, im Vorfeld der Tagung.

Erstmals in Deutschland wird jetzt diese Problematik zum Thema eines internationalen Workshops gemacht, der rund 150 Fachleute aus ganz Europa auf dem Campus der Universität Lüneburg zusammenführen wird. Diskutiert werden sollen während des Workshops unterschiedliche Projekte und Konzepte zum Erhalt und zur Einrichtung von Weidelandschaften von Schweden bis Spanien. Den Experten wird so eine Plattform für den Erfahrungsaustausch geboten. Beraten wird u.a. über Bewirtschaftungskonzepte für Weideflächen, die einerseits für die landwirtschaftlichen Betriebe betriebswirtschaftlich sinnvoll sind und andererseits unter naturschützerischen Aspekten dazu beitragen, offene Grasfluren zu erhalten und neue Lebensräume zu schaffen.

Hinweis für die Redaktionen:
Der workshop wird am 27. März um 9 Uhr im Hörsaal 3 der Universität Lüneburg, Scharnhorststr. 1, 21335 Lüneburg, eröffnet. Das vollständige Programm kann im Internet unter der Adresse
http://www.uni-lueneburg.de/fb4/institut/oekchem/oekologie/tagung/index.htm
eingesehen werden.
Während einer Pressekonferenz am 27. März um 12 Uhr (Gebäude 10, Raum 224) besteht die Möglichkeit, Prof. Dr. H. Vogtmann, dem Präsidenten des Bundesamtes für Naturschutz, und Prof. Dr. Werner Härdtle, Universität Lüneburg, zur Veranstaltung zu befragen. Interessenten an der Pressekonferenz werden gebeten, ihre Teilnahme telefonisch bei der Presestelle (04131/781007) anzukündigen.

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

Henning Zuehlsdorff idw

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