Klinische Forschung am UKBF in der Spitzengruppe
DFG unterstützt FU-Medizin
zugleich:
Einladung zur Pressekonferenz anlässlich der Wissenschaftswoche 2001
Bis vor wenigen Jahren haben führende Wissenschaftsorganisationen die Qualität der klinischen Forschung in Deutschland – also der unmittelbar Patienten zu Gute kommenden medizinischen Wissenschaft – kritisiert. Daraus wurden Konsequenzen gezogen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein Programm aufgelegt und soeben bekannt gegeben, dass sie zwölf neue Klinische Forschergruppen einrichten und mitfinanzieren wird. Vier dieser Zusagen gingen nach Berlin, alleine zwei davon an den Fachbereich Humanmedizin der FU / Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF).
(siehe unten, Pressemitteilung)
Darüber wollen wir die Medien im Rahmen einer Pressekonferenz ebenso informieren wie über die medizinische Grundlagenforschung. Gleichzeitig dient der Termin dazu, wie jedes Jahr Bilanz zu ziehen, und zwar im Rahmen der traditionellen
Wissenschaftswoche am Fachbereich Humanmedizin der Freien Universität Berlin,
die diesmal vom 3. bis zum 7. Dezember 2001 stattfindet.
Pressekonferenz:
Mittwoch, 5. Dezember 2001, 11.00 Uhr
UKBF, Dekanat, Großer Sitzungssaal
Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin
Referenten / Themen:
- Prof. Dr. Martin PAUL, Dekan Fachbereich Humanmedizin der FU:
Klinische Forschung in Deutschland – Zukunft der Hochschulmedizin - Prof. Dr. Martin ZEITZ, Gastroenterologie/Infektiologie/Rheumatologie:
Neue DFG-Forschergruppe
Immunpathogenese und Interventionsstrategien bei mukosalen Infektionen - Prof. Dr. Christoph STEIN, Anaesthesiologie und Operative Intensivmedizin
Neue DFG-Forschergruppe
Molekulare Mechanismen der Opioidanalgesie bei Entzündungsschmerz - Prof. Dr. Rudolf TAUBER, Prodekan Forschung:
Die Bedeutung der Grundlagenforschung, Wissenschaftspreise 2001 - Der UKBF-Barmer-Preis für Medizin-Journalismus Gewinner 2001
- Prof. Dr. Michael FROMM: Forschungskommission FU-Medizin
Homepage-Wettbewerb, Gewinner 2001
PRESSEERKLÄRUNG
Der Wissenschaftsrat und andere Spitzenorganisationen haben die klinische Forschung in Deutschland als „Problemkind“ bezeichnet. Unter anderem wurde kritisiert, dass Ärzte mit der Krankenversorgung mehr als ausgelastet sind, Forschung „nach Feierabend“ betreiben müssen, keine vergleichbaren Freiräume für die Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen wie ihre Kollegen in der Grundlagenforschung haben und auch, dass klinische Forschung an deutschen Universitäten oft nicht dem medizinischen Fortschritt, sondern eher der beruflichen Qualifikation dient. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft 1999 eine „Denkschrift zur klinischen Forschung“ vorgelegt.
Im Mai 2000 hat die DFG in Folge dieser Analyse das Programm „Klinische Forschergruppen“ aufgelegt. Damit sollen besonders ausgewiesene Wissenschaftler-Gruppen gefördert werden. Die DFG-Mittel sind dabei daran gekoppelt, dass die entsprechende Hochschule eine Forschungsprofessur einrichtet. Neu ist insbesondere, dass sich der geförderte medizinische Fachbereich verpflichten muss, sich über die Laufzeit von sechs Jahren mit 50 Prozent an der Förderung der „Klinischen Forschergruppe“ beteiligen muss. Ferner muss die enge Kooperation zwischen Klinikern und Grundlagenwissenschaftlern sichergestellt sein, wie das am Fachbereich Humanmedizin in idealer Weise der Fall ist.
An der Ausschreibung haben 58 Arbeitsgruppen teilgenommen. Nur 12 davon wurden nun ausgewählt.
Vier dieser neuen „Klinischen Forschergruppen“ werden in Berlin eingerichtet, alleine zwei davon am Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF). Ein Drittel aller Fördergelder für dieses innovative Programm geht also nach Berlin.
Professor Martin Paul, Dekan des Fachbereichs Humanmedizin der FU, erklärte dazu:
„In gewisser Weise wird hiermit die Leistungsfähigkeit der Hochschulmedizin anerkannt, bevor die vom Berliner Senat eingesetzte Expertenkommission ihr Gutachten vorlegt. Die Begutachtung durch die DFG zeigt erneut die bundesweit führende Rolle der Berliner Universitätsmedizin. Dies darf durch zum Teil irrationale Sparpläne nicht aufs Spiel gesetzt werden.“
Die beiden Klinischen Forschergruppen am UKBF sind:
(Details bei der o.a. Pressekonferenz)
„Molekulare Mechanismen der Opioidanalgesie bei Entzündungsschmerz“
Sprecher: Prof. Dr. Christoph Stein, Anaesthesiologie und Operative Intensivmedizin
– Es geht um die Behandlung starker Schmerzen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Operationen und Krebserkrankungen. Inhalt des Forschungsprogramms ist es, die Angriffspunkte morphin-ähnlicher Substanzen (Opioide) außerhalb des zentralen Nervensystems weiter zu untersuchen. Bisher wurden zentral wirksame Opioide mit begrenzter Wirksamkeit und schwerwiegenden Nebenwirkungen eingesetzt. Ziel ist es unter anderem, lokal wirksame Opioide ohne diese ungünstigen Effekte zu entwickeln.
„Immunpathogenese und Interventionsstrategien bei mukosalen Infektionen“
Sprecher: Prof. Dr. Martin Zeitz, Gastroenterologie/Infektiologie/Rheumatologie:
– Infektiöse Durchfallerkrankungen gehören nach wie vor weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Ziel sind ein besseres Verständnis der lokalen Immunabwehr im Darm und die Entwicklung von besseren und gezielteren Behandlungsstrategien. Es geht auch um neue Impfmethoden, die zu einem Schutz vor Magen-Darminfektionen führen sollen. Die Gruppe beschäftigt sich u.a. auch mit Darminfektionen bei immungeschwächten Patienten (z.B. AIDS-Patienten, Knochenmark-transplantierten Patienten).
Ansprechpartner:
Prof. Martin Paul
Tel.: (030) 8445-3321/-1701; Fax: -4451/-1761
E-Mail: paul@medizin.fu-berlin.de
oder:
Dr. Matthias John, Dekanat
Tel.: (030) 8445-3444/-3321; Fax: -4451
E-Mail: m.john@ukbf.fu-berlin.de
Abdruck bzw. Verwendung frei
Belegexemplar erbeten an:
MWM-Vermittlung
Kirchweg 3 B
14129 Berlin
Fax: (030) 803 96 86
E-Mail: ukbf@mwm-vermittlung.de
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