10. Wasserhygienetage in Bad Elster
50 Jahre Forschung in der Außenstelle
Bad Elster des Umweltbundesamtes
Vom 6. bis 8. Februar 2002 finden in Bad Elster (Sachsen) die 10. Wasserhygienetage statt. Hauptthema der Veranstaltung ist die neue Trinkwasserverordnung. Sie wird am 1. Januar 2003 in Kraft treten. Die Wasserfachleute werden mit fünfzehn Vorträgen und sechs direkten Labor-Demonstrationen aktuelle Informationen und Erfahrungen austauschen. An den Wasserhygienetagen nehmen Praktiker aus der Wasserversorgung, dem Laboratoriumsbereich und dem öffentlichen Gesundheitsdienst mit den obersten und oberen Landes- und Bundesbehörden sowie der Wissenschaft teil. Die Elsteraner Wasserhygienetage sind eine gemeinsame Aktivität des Vereins für Wasser-, Boden- und Lufthygiene und des Umweltbundesamtes (UBA). Sie finden jährlich im Februar statt.
Die Wasserhygienetage in Bad Elster finden großes Interesse in allen Bundesländern und werden darüber hinaus zunehmend in den Nachbarstaaten Österreich, Schweiz und der Tschechischen Republik wahrgenommen. Das zeigt auch: Fragen der Wasserhygiene sind kein nationales Problem. Immer wieder stehen solche grundlegende Fragen im Mittelpunkt, wie:
Wie können wir sicherstellen, dass vom Trinkwasser weder bekannte noch neuartige ansteckende Krankheiten oder sogar Seuchen übertragen werden? Welche Aufgaben haben dabei die Amtsärzte und Gesundheitsämter, welche die untersuchenden Laboratorien und die Wasserversorgungsunternehmen? Gehen von den modernen Materialien für Wasserbehälter und Rohrnetze, von neuen Techniken für den Bau und die Instandsetzung und von modernen Verfahren zur Wasseraufbereitung auch neue Gefährdungen aus? Und wie können diese beherrscht werden? Dürfen und sollen dem Trinkwasser Stoffe zugesetzt werden, um seine Qualität zu verbessern? Diese Fragen diskutieren die 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie 23 Referenten während der diesjährigen Veranstaltung.
Die Wasserhygienetage fanden erstmals im Februar 1993 statt. Bad Elster wurde als Tagungsort gewählt, weil dort auch nach der deutschen Vereinigung der Arbeitsschwerpunkt „Trinkwasser“ des ehemaligen Forschungsinstitutes für Hygiene und Mikrobiologie der DDR erhalten blieb.
Mit der Fokussierung auf das Trink- und das Badebeckenwasser in Bad Elster griff das UBA eine Entwicklung auf, die vor 50 Jahren am selben Ort mit der Gründung des Forschungsinstitutes für Balneologie, Bakteriologie und Hygiene ihren Anfang genommen hatte. Nach Ende des 2. Weltkrieges befand sich auf dem Gelände ein sowjetisches Lazarett mit Typhuslabor. Daraus entstand das bakteriologische Forschungslabor des Staatsbades Bad Elster, aus der in mehreren Schritten die heutige Forschungsstelle hervorging.
1993 stand noch die Verbesserung der Trinkwasserversorgung in den neuen Ländern im Mittelpunkt der Tagung. In den folgenden Jahren verschob sich die Thematik auf chemische Inhaltsstoffe, deren Herkunft, Bewertung und Entfernung aus dem Wasser. Weitere Schwerpunkte waren und sind die Entfernung von Mikroorganismen durch Aufbereitung und die Bekämpfung von Mikroorganismen im Verteilungssystem; Nachweisverfahren für chemische und mikrobiologische Kontaminationen; Desinfektionsverfahren; die Qualität von Badebeckenwasser (Gefährdung – Aufrechterhaltung – laborative Überwachung), Kleinbadeteichen, Trinkwasser aus Oberflächenwasser, sowie kleinen Wasserversorgungsanlagen und Brunnen.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.wabolu.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
Neueste Beiträge
Retinoblastom: Aufschlussreiche Untersuchung von Tumorzellen der Netzhaut
Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat ein neues Zellkulturmodell entwickelt, mit dem die Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung beim Retinoblastom besser untersucht…
Eine gut erledigte Aufgabe: Wie Hiroshimas Grundwasserstrategie bei der Bewältigung von Überschwemmungen half
Grundwasser und multilaterale Zusammenarbeit in den Wiederaufbaubemühungen milderten die Wasserkrise nach der Überschwemmung. Katastrophen in Chancen umwandeln Die Gesellschaft ist oft anfällig für Katastrophen, aber wie Menschen während und nach…
Die Zukunft gestalten: DNA-Nanoroboter, die synthetische Zellen modifizieren können
Wissenschaftler der Universität Stuttgart haben es geschafft, die Struktur und Funktion biologischer Membranen mithilfe von „DNA-Origami“ zu kontrollieren. Das von ihnen entwickelte System könnte den Transport großer therapeutischer Lasten in…