Sonnenenergie für den Süden
Internationales Symposium von BMU, UNEP/GEF und KfW zur Markteinführung solarthermischer Kraftwerke
Simone Probst, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, hat heute in Berlin gemeinsam mit der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ein internationales Symposium zur Markteinführung solarthermischer Kraftwerke eröffnet. In diesen Anlagen wird die Sonnenstrahlung durch Spiegelsysteme gebündelt und die konzentrierte Hitze zur Stromerzeugung genutzt. „Solarthermische Kraftwerke sind in sonnenreichen Ländern die effizienteste Technik, um die unerschöpfliche Energie der Sonne direkt zu nutzen“, sagte Simone Probst zum Auftakt der Veranstaltung.
Während zwei Tagen, am 19. und 20. Juni, soll mit hochrangigen Vertretern aus 16 Ländern darüber beraten werden, wie diese Solarkraftwerke am effizientesten in den Markt eingeführt werden können. Dabei werden insbesondere die sonnenreichen Entwicklungsländer eine Rolle spielen. Gerade diese Länder können sich mit solarthermischen Kraftwerken nicht nur von teuren Energieimporten abkoppeln, sondern mittelfristig sogar Erneuerbare Energie in Form von Strom oder Wasserstoff exportieren.
„Deutschland wird von dieser Entwicklung in jedem Fall profitieren, da wir über Spitzentechnologien in diesem Bereich verfügen. Der Export solarthermischer Kraftwerke ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zur Bekämpfung der Armut im Süden. Denn diese Ziele sind untrennbar mit dem Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung verbunden“, sagte Frau Probst. Umgekehrt bestehe die Möglichkeit, regenerativ erzeugten Strom nach Deutschland zu importieren. Die kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedete Nachhaltigkeitsstrategie sieht bis zur Mitte des Jahrhunderts einen Anteil von 50 Prozent erneuerbarer Energie am gesamten deutschen Energiebedarf vor. „Ein Teil davon könnte durchaus importiert werden“, so Simone Probst.
Daher unterstützt die Bundesregierung auch den Bau von solarthermischen Kraftwerken und die solarthermische Forschung in den Ländern des Südens. So finanziert die KfW im Auftrag der Bundesregierung und gemeinsam mit der GEF (Global Environment Facility) der Vereinten Nationen das erste solarthermische Kraftwerk in Indien am Standort Mathania. „Hier setzen wir ein weiteres Beispiel dafür, dass mit dieser innovativen Technologie in Entwicklungsländern die Sonne zur Erzeugung von thermischer Energie genutzt werden kann“, so KfW-Vorstand Wolfgang Kroh.
Solarthermische Kraftwerke sind derzeit noch teurer als fossil befeuerte Kraftwerke. Um die Anlagen technisch weiterzuentwickeln und das hohe Kostensenkungspotenzial auszuschöpfen, bedarf es weiterer Forschung und Entwicklung. Nach Ansicht von Frau Probst muss die Spitzenstellung der deutschen Wissenschaft und Industrie in diesem Bereich sichergestellt werden: „Daher wollen wir das vom BMU mit Unterstützung der KfW im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms durchgeführte Forschungsprogramm fortführen.“ Parallel soll in internationaler Partnerschaft eine langfristig wirkende Markteinführungsstrategie ausgearbeitet werden.
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