BMBF fördert Projekte zur nachhaltigen Bioproduktion mit 33 Millionen Euro

Für KMUs wird ein Instrumentarium zur Bewertung von Verfahren und Produkten entwickelt

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung werden zahlreiche Projekte bei der Bioproduktion gefördert. Dabei sollen biologische Prozesse mit Hilfe innovativer Ansätze für die industrielle Produktion nutzbar gemacht werden. Ferner werden Enzyme, Bakterien und Pflanzen zur Entwicklung neuer Dienstleistungen nutzbar gemacht. Das BMBF stellt für die entsprechenden Vorhaben 33 Millionen Euro bereit. In den bisherigen Auswahlrunden des Schwerpunktes wurden fast 100 Förderanträge mit einem Gesamtvolumen von 150 Millionen Euro eingereicht. Eine unabhängige Gutachterkommission hat dem BMBF 30 Verbundvorhaben mit mehr als 75 Teilprojekten zur Förderung empfohlen.

Das Themenspektrum der vorgestellten Projekte ist sehr breit. In einem Verbundprojekt werden Schichtemittel auf der Basis des Rohstoffs Chitosan entwickelt, der aus Krabbenschalen gewonnen wird – und zwar für die textile Fertigung von Geweben. Schichtemittel auf der Basis von Chitosan eröffnen neue und umweltfreundliche Wege, weil sie biologisch leicht abbaubar sind.

In einem weiteren Projekt geht es darum, neue Bakterienstämme zu entwickeln, die gebrauchte Autoreifen abbauen können. Der Antragsteller hat im Faulschlamm eines Bioreaktors einen entsprechenden Wildstamm entdeckt und isoliert. Der Stamm ist allerdings noch nicht identifiziert worden.

In der Begleitstudie soll am Beispiel von fünf ausgewählten Projekten des Förderschwerpunktes ein Instrumentarium entwickelt werden, das die Bewertung neuartiger biotechnologischer Verfahren und Produkte ermöglicht – und zwar unter ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten.

Dies soll insbesondere im Vergleich zu Verfahren geschehen, die im Produktionsprozess etabliert sind, um damit direkte Vorteile oder auch Nachteile ableiten zu können. Am Ende dieser Entwicklung soll ein gut ausgebautes Softwareangebot stehen, das es insbesondere KMUs erleichtert, strategische Entscheidungen zu treffen. Für die Entwicklung dieses Managementwerkzeuges wurde von einem unabhängigen Expertenkreis aus Wissenschaft und Wirtschaft das Wupppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH und die DECHEMA e.V. ausgewählt.

Weitere Auskünfte erteilt: Herr Dr. J. D. Schladot Forschungszentrum Jülich Projektträger Jülich (PTJ), PTJ-Bio 52425 Jülich Telefon: (0 24 61) 61- 57 90 Telefax: (0 24 61) 61- 27 30 j.d.schladot@fz-juelich.de

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