Bald Insulin zum Einatmen statt Spritze beim Essen
Das bereits in fortgeschrittenen Testphasen befindliche Insulin zum Einatmen dürfte bald eine angenehme Alternative zur Spritze für Typ-2-Diabetiker werden.
Davon geht jedenfalls der Diabetes-Experte Prof. Dr. Eberhard Standl vom Krankenhaus München-Schwabing nach einem Bericht der Ärztezeitung vom 24. November 2001 aus. Speziell während einer Mahlzeit eigne sich das aufbereitete Insulin zum Einatmen aus einem Inhalationsgerät. Damit erspart sich der Diabetiker eine Bolus-Gabe Insulin per Spritze. Das inhalierte Medikament gelangt über die Lungenbläschen in die Blutbahn und wirkt etwa gleich schnell und genauso lange wie die herkömmlichen Präparate. Standl hebt zudem als weitere Vorteile neben der hohe Akzeptanz die geringe Gefahr von Unterzuckerungen sowie eine geringere Gewichtszunahme bei den Patienten in den bisherigen Experimenten hervor.
Eingesetzt werden könne das inhalierbare Insulin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes frühzeitig, etwa in der so genannten „First-line“-Therapie, damit das Versagen der Bauchspeicheldrüse nicht weiter fortschreitet. Standl hofft nun, dass die neue Alternative es den Betroffenen leichter machen wird, rechtzeitigen auf die Insulinsersatz-Therapie umzusteigen. Doch sind noch nicht alle Fragen im Hinblick auf das inhalierbare Insulin restlos geklärt. So muss zum Beispiel noch herausgefunden werden, was passiert, wenn ein Diabetiker nach dem Insulin-Einatmen raucht, oder ob es auf lange Sicht zu allergischen Reaktionen in der Lunge kommen kann.
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