Zusammenhang zwischen strukturierten Polymerwerkstoffen und deren mechanischen Eigenschaften
Kunststofftechniker vergaben Preise – Wilfried Einsinger-Preis für Promotion. Preis-Stifter: Zusammenarbeit Uni-Wirtschaft hat hohen Stellenwert für Produktentwicklung Bayreuth
Bayreuth (UBT). Bei einem von Professor Dr.-Ing. Volker Altstädt (Lehrstuhl für Polymere Werkstoffe) organisierten Festkolloquium anläßlich des 65. Geburtstags des Erlanger Lehrstuhlinhabers für Kunststofftechnik Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gottfried Wilhelm Ehrenstein sind kürzlich in Bayreuth erstmals vom „Wissenschaftliche Arbeitskreis Kunststofftechnik“ (WAK) herausragende wissenschaftliche Arbeiten durch Preisverleihungen gewürdigt worden. Mit dieser in Zukunft jährlichen Preisverleihung verfolgt der WAK das Ziel, wesentliche Fortschritte in Wissenschaft und Technologie im Fachgebiet der Kunststofftechnik zu präsentieren.
Zu den Preisträgern gehört auch Dr. Harald Ott, der bei Professor Altstädt promoviert hatte und mit dem Wilfried Ensinger-Preis ausgezeichnet wurde. Er wird für die Entwicklung und Beschreibung technischer Kunststoffe für innovative Anwendungen vergeben. Die sehr grundlagenorientierte Arbeit („Die Knitting-Pattern-Morphologie in Poly(styrol)-block-Poly(ethylen-co-butylen)-block-Poly(methyl methacrylat)“) Dr. Otts zeigt den Zusammenhang zwischen strukturierten Polymerwerkstoffen und ihren mechanischen Eigenschaften auf. Allerdings wird auch deutlich, dass die aus der Lösung gewonnenen Strukturen nicht ohne weiteres auch bei der Verarbeitung aus der Schmelze erreicht werden können.
Bei der Veranstaltung betonte der Preisstifter Wilfried Ensinger, Firmengründer der Wilfried Ensinger GmbH, in seinem Vortrag über die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Universität den Stellenwert der systematischen Produktentwicklung für eine langfristig erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Am Beispiel von Wärmedämmprofilen aus technischen Thermoplasten für Aluminiumfenster und Gleitelementen für Eisenbahnweichen wurde deutlich, welche Leistungsfähigkeit Funktionsbauteile aus technischen Thermoplasten erreichen können.
Justus M. Leyde, Vorstandsvorsitzender der Oechsler AG, einem führenden Entwickler und Hersteller hochwertiger Präzisionsspritzgussteile und -baugruppen, kritisierte, dass Investitionen in den wichtigsten Faktor eines Unternehmens, die Mitarbeiter, in den Geschäftsberichten nur selten dargestellt werden. Bei kurzen Wissenszyklen wird klar, dass das Wissen in den Köpfen der Mitarbeiter ein Produktionsfaktor ist, der in die Zahlenwerke der Unternehmen Eingang finden müsse Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung seien Investitionen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Unternehmen.
Am Beispiel „Rapid Prototyping für Kunststoffprofile“ zeigte Erwin Brunnhofer (Technoform Caprano + Brunnhofer oHG) die erfolgreiche Umsetzung einer seinerzeit mit den Instituten aufgeworfenen Idee, den Gedanken des Rapid Prototyping vom Spritzgussbauteil bzw. Spritzgusswerkzeug auf die Extrusion technischer Profile zu übertragen. Auch hier wurde deutlich, wie eine schnelle Umsetzung der in den Universitäten angedachten Ideen und Konzepte in eine industrielle Fertigung Unternehmenserfolge garantiert.
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